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Silberband 011 - Der Fall Kolumbus

Titel: Silberband 011 - Der Fall Kolumbus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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übergeordneten Dimension. Die ihr nachgeschickten
Strahlschüsse verpufften wirkungslos.
    Es war leicht gewesen, die Raumstation zu finden, viel leichter, als gedacht. Man
hatte sich nur an dem dünnen Schlauchende des Trichters zu orientieren brauchen.
    Oberdeutlich sichtbar stand das leuchtende Gebilde im Raum. Dort, wo es seinen Anfang nahm,
mußte das fliegende Kraftwerk stehen. Eine andere Möglichkeit gab es nicht.
    Tifflor raste weiter. Die Triebwerke der CALIFORNIA heulten unter Höchstbelastung. Vor zwei
Sekunden waren die vorderen Prallfeldschirme automatisch eingefallen. Infolge der überraschend
dichten Mikro-Materieballung im Zentrum des Systems waren unliebsame Reibungseffekte bemerkbar
geworden.
    Die der Flugrichtung zugewendete Halbkugel des Kreuzers leuchtete bereits in gefahrdrohender
Glut, als die Projektoren endlich ansprangen. Sie ionisierten die winzigen Partikel und stießen
sie dann auf magnetischer Basis aus der Flugbahn.
    Von der einen Minute, die sich Tifflor als Zeitspanne für den Anflug gesetzt hatte, waren
bereits vierzig Sekunden verstrichen. Auf den Frontbildschirmen leuchtete hell und klar ein
scheibenförmiges Gebilde, das wenigstens acht Kilometer durchmaß und etwa eineinhalb Kilometer
stark war.
    Kurz vor Ablauf der festgelegten Minute sah es so aus, als hätten sich die automatischen
Feuerleitstationen der Wachflotte eingeschossen. Es wurden sehr genaue Vorhaltewinkel errechnet,
und dann traf der erste Schuß gegen die Schutzschirme.
    Es geschah eine Sekunde vor der geplanten Aktion.
    Als die eine Minute vorüber war, wußte Tifflor, daß es höchste Zeit geworden war. Ein zweiter
Treffer streifte die Schutzschirme, und der Kreuzer dröhnte wie eine angeschlagene Glocke. Die
Raumstation war noch knapp fünfzigtausend Kilometer entfernt.
    »Springen Sie!« schrie der Kommandant. Er hatte es um den Bruchteil einer Sekunde zu spät
ausgerufen. Die drei Teleporter wußten, daß sie die Restentfernung trotz der schweren Bomben
bewältigen konnten.
    Dort, wo sie eben noch gestanden hatten, bildeten sich rasch vergehende
Leuchterscheinungen.
    Im selben Augenblick hieb Tifflor auf den Transitionsauslöser. Die CALIFORNIA verschwand im
Hyperraum, als vierzehn mächtige Thermostrahler die Stelle kreuzten, wo sich das Schiff bei einem
Weiterflug in dem Moment hätte befinden müssen.
    Ras Tschubai hatte das Pech, ausgerechnet in einem Hochspannungsraum mit
freistehenden Transformatoren zu landen.
    Geblendet von unaufhörlich überschlagenden Entladungsblitzen und den konstant leuchtenden
Stromleitern, taumelte er aufstöhnend zurück.
    Noch wurde sein Körper von heftigen Rematerialisierungsschmerzen gepeinigt. Tschubai kauerte
sich in einer geschützten Ecke nieder und achtete sorgfältig darauf, den offen liegenden
Stromleitern nicht zu nahe zu kommen.
    Jenseits der festen Metallwand dröhnten Maschinen. Dem Lärm nach zu urteilen, mußte es sich um
riesenhafte Hochleistungsmeiler mit angeschlossenen Umformerbänken handeln. In dieser Hinsicht
arbeiteten die Druuf nicht anders als die Menschen auch, nur verwendeten sie zur Stabilisierung
ihrer nuklearen Energieentwicklung einen anderen Katalyseprozeß.
    Ras wagte sich nicht zu rühren. Vorsichtig nestelte er die schwere Bombe von den
Schultergurten, sah auf die Uhr und stellte den Zünder unter Berücksichtigung der bereits
vergangenen Sekunden genau auf eine Laufzeit von fünfzehn Minuten ein.
    Der Einsatz war deshalb von drei Teleportern gleichzeitig ausgeführt worden, um einen
höchstmöglichen Sicherheitsfaktor erreichen zu können. Selbst wenn zwei Bomben rechtzeitig
entdeckt und unschädlich gemacht wurden, reichte eine noch immer aus, um das Schwebekraftwerk
trotz dessen Größe zu vernichten.
    Von da an wartete Tschubai auf das ausgemachte Funksignal. Sein Armbandempfänger lief. Die
bewußten dreißig Sekunden mußten ausgenutzt werden, oder die Rückkehr war nicht mehr möglich.
    Gucky und Tako Kakuta hatten das Glück, in riesigen Hallen zu landen, wo es genügend Winkel
als Verstecke gab. Nachdem sie einmal in der Station gelandet waren, wurde die Aufgabe
spielerisch einfach.
    Nach genau 12,3 Minuten sprachen plötzlich die Mikrokome an. Gleichzeitig vernahmen die
Mutanten die grollenden Abschüsse von Energiekanonen, mit denen die Raumstation anscheinend
bestückt war.
    Sie sprangen gleichzeitig. Als sie wieder stofflich wurden, befanden sie sich an Bord des
terranischen Kreuzers,

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