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Silberband 011 - Der Fall Kolumbus

Titel: Silberband 011 - Der Fall Kolumbus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ins Labor und sperrt ihn ein, bis er abgeholt wird.«
    Onot folgte den Polizisten widerstandslos.
    Ellert erkannte, daß es diesmal nicht so leicht sein würde, die Druuf zu überlisten. Er konnte
immer nur einen einzigen übernehmen und mußte ihn wieder sich selbst überlassen, wenn er in das
Gehirn eines anderen dringen wollte. Es war ihm nicht möglich, eine Kollektivmacht auszuüben. Und
wenn er wirklich den Offizier beeinflußte, so würde ihm das nicht weiterhelfen. Die Druuf waren
gewarnt.
    Geh mit ihnen, teilte er Onot lautlos mit. Ich suche inzwischen nach einem
Ausweg.
    Er fing Onots bejahenden Impuls auf und verließ den Körper.
    Es fiel ihm nicht schwer. Sein bloßer Wunsch genügte schon, sich zu befreien. Der frühere
Widerstand Onots hatte seine Energien förmlich gefressen. Jetzt war er dabei, sich zu erholen.
Zumindest in dieser Zeitebene würde er sich bald wieder ungehindert bewegen können.
    Draußen in der felsigen Umgebung des Labors zählte Ellert dreißig Druuf. Sie mußten schon
länger hier weilen und hatten Onot offensichtlich erwartet. Es war Ellert völlig schleierhaft,
wie die Polizeitruppe derart schnell hierher gelangen konnte. Oder hatte der Oberste Richter
schon vor Onots Flucht seine Beamten hier versteckt, um eventuelle Freunde des Wissenschaftlers
zu überraschen, wenn sie sich dem geheimen Labor näherten?
    Onot wurde in einem kleinen Nebenraum untergebracht und eingesperrt. Ellert wußte ihn hier
sicher und konnte ihn vorerst sich selbst überlassen.
    Er wollte den Offizier übernehmen – und schon in derselben Sekunde sah er aus dessen
Augen. Es geschah ohne jeden Übergang, ohne Schwierigkeit und ohne Verzögerung. Er dachte nur an
die Möglichkeit – und schon war sie realisiert.
    Der Offizier war zu einem Fahrzeug gegangen, das hinter einigen Felsen in guter Deckung stand.
Mit Hilfe eines Senders unterrichtete er den Polizeichef der Hauptstadt davon, daß Onot verhaftet
worden war. Man versprach ihm, so schnell wie möglich ein Gleitflugzeug zu schicken, um den
Verbrecher abzuholen.
    Es würde mindestens eine halbe Stunde dauern.
    Ellert betrachtete das Gesicht auf dem Bildschirm sehr genau, dann dachte er an die
Hauptstadt, das Gerichtsgebäude – und weilte in derselben Sekunde im Korridor, den er so gut
kannte. Noch zwei weitere Versuche – und er war im Gehirn des Polizeichefs.
    Die anwesenden Offiziere waren völlig verwirrt, als sie ihren Kommandeur plötzlich von einem
Bein auf das andere tanzen sahen.
    Aber der hörte sofort wieder auf und begegnete den Blicken der anderen Druuf mit weit
aufgerissenen Augen.
    »Hast du Schmerzen?« fragte einer seiner Freunde besorgt.
    Aber der Offizier schüttelte verwundert den Kopf. »Nein – es überkam mich nur so. Ich
verspürte einfach Lust dazu, meine Beine – geht dir das nicht auch so? Manchmal fühlt man
eine plötzliche Fröhlichkeit und möchte tanzen. Kein Grund zur Besorgnis. Vielleicht war es auch
nur die Freude darüber, daß wir Onot wieder gefaßt haben.«
    Er wußte nicht, daß er der personifizierte Ausdruck von Ellerts Freude war, dessen Glück sich
Luft verschaffen mußte.
    Es schien wieder alles soweit in Ordnung zu sein. Er konnte größere Entfernungen überbrücken
und ein bestimmtes Ziel erreichen. Er war nicht dazu verdammt, im Körper Onots zu bleiben.
    »Wenn du dich so über Onots Festnahme freust, dann schick ihnen endlich den Gleiter, damit sie
den Verräter hierherbringen.«
    Ellert übernahm den Offizier nun vollständig. »Erledige du das. Ich werde dem Obersten Richter
den Erfolg unserer Aktion melden. Wie gut, daß ich Posten beim Labor stationierte.«
    Der angesprochene Druuf verließ den Raum. Ellert kümmerte sich nicht mehr um den Offizier,
sondern eilte hinter dessen Freund her, der durch die Korridore ging und draußen auf der
inzwischen wieder verdunkelten Straße einen Wagen anhielt, der ihn zum Raumhafen brachte.
    Als er sich beim Einsatzoffizier meldete, griff Ellert immer noch nicht ein. Alles verlief,
wie er sich vorgestellt hatte.
    »Befehl vom Polizeichef: ein Gleiter mit Besatzung sofort zum Labor Onots. Koordinaten sind
bekannt. Der entflohene Häftling konnte wieder eingefangen werden und soll dort abgeholt
werden.«
    Der Einsatzoffizier schien erfreut.
    »Ich werde selbst fliegen«, entgegnete er. »Ich kenne das Gelände. Ich nehme drei Mann
mit.«
    Der Freund des Polizeichefs salutierte und kehrte zum Gerichtsgebäude

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