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Silberband 011 - Der Fall Kolumbus

Titel: Silberband 011 - Der Fall Kolumbus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Ellert auch viel zu langsam erschien. Es waren nur wenige Schritte, aber Onot schaffte es.
    Er zwängte sich durch den verbliebenen Spalt und stand auf der Straße, die nun vom Licht
überflutet war. Geradeaus lag eine breite Avenue, rechts und links von Bogenlampen in Tageshelle
getaucht.
    »Dort drüben, wo die Bogenstrahler stehen, ist der Parkplatz für die Lufttaxen«, sagte Onot
und deutete in das diffuse Licht hinein. »Ich sehe keine Polizei.«
    Ellert befahl dem Druuf, sich zu beeilen. Atemlos erreichte das massige Wesen schließlich den
ersten Gleiter.
    Es war ein kleineres Fahrzeug, aber sicherlich nicht minder schnell und wendig wie die
anderen. Onot sprang mit einem mächtigen Satz in die Kabine, nachdem die Tür zur Seite geglitten
war. Seine Hände fanden die Kontrollen fast automatisch. Der Antrieb summte, noch während sich
die Tür wieder schloß, dann erhob sich der Gleiter vom Boden und schoß mit unglaublicher
Beschleunigung hinauf in den Nachthimmel. Wie ein schnell kleiner werdendes Diadem funkelnder
Lichter versank die Stadt unter ihnen. Einige Strahlschüsse verloren sich in der Entfernung.

26.
    »Er ist geflohen«, berichtete Gucky, nachdem er zu Rhodan zurückteleportiert war.
»Die ganze Stadt ist in Aufruhr.«
    Rhodan blickte nachdenklich in die Dunkelheit. Vor knapp einer halben Stunde hatten sie ihr
Versteck verlassen, um sich in Druufon umzusehen. Sie waren in einer unwegsamen Gegend, knapp 20
Meilen von Druufon entfernt, materialisiert. Gucky war allein in die Stadt teleportiert, um sich
in Ellerts ehemaliger Zelle umzusehen.
    »Was hast du sonst noch feststellen können?« fragte Rhodan.
    »Allem Anschein nach ist es Onot gelungen, einen Wärter niederzuschlagen und die
Sicherungssysteme des Gefängnisses zu überwinden. Dies kann nur mit Ellerts Hilfe gelungen sein.
Mehr konnte ich nicht feststellen, da ich wegen des einsetzenden Großalarms verschwinden mußte.
Es war mir auch nicht möglich, Ellert telepathisch aufzuspüren. Es ist wie verhext. Auch bei
unserem Landeanflug war mir das nicht möglich, obwohl, wie wir jetzt wissen, Onot noch in seiner
Zelle war.«
    »Wenn du an Ellerts Stelle wärst, Gucky, wohin würdest du dich wenden – vorausgesetzt es
wäre dir bekannt, daß deine Freunde dich suchen werden und diese Freunde über außergewöhnliche
Mittel verfügen?«
    Der Mausbiber hockte sich auf das breite Hinterteil und benutzte den Biberschwanz als Stütze.
Seine Augen richteten sich hinauf in den Himmel, als erwarte er von den Sternen eine Antwort.
»Ich würde an einen erreichbaren Ort gehen, den auch meine Freunde kennen – eine andere
Möglichkeit kommt überhaupt nicht in Betracht, soviel ich sehe.«
    »Aha – und welchen Ort kennen sowohl Onot, Ellert wie auch wir?«
    Gucky verlor das Interesse an den Sternen.
    »Das ehemals geheime Labor, siebenhundert Kilometer östlich der Hauptstadt.« Er stand
plötzlich auf und watschelte zu Rhodan. »Wenn wir das alles so genau wissen, worauf warten wir
dann noch?«
    »Weil ich mir immer noch überlege, was Ellert mit der Flucht bezweckt. Wenn er dazu imstande
ist, Onot zu überreden, dann hätte er auch noch genügend Energie, sich selbständig zu machen und
uns zu suchen. Er muß doch wissen, daß wir unterwegs sind. Warum bringt er Onot in Gefahr –
und sich dazu, weil Zeit verschwendet wird?«
    »Ja, einiges bleibt auch mir schleierhaft«, gab Gucky zu. »Aber ich wette meinen Kopf gegen
Bullys rechten Pantoffel, daß Ellert seine guten Gründe hat, diesen Onot zu uns zu bringen.«
    Rhodan nickte. Daran hatte er auch schon gedacht. »Ellert kann keine Materie transportieren,
das muß er durch Onot machen lassen – wenn er es möchte. Ich nehme also an, er will uns
durch Onot etwas bringen. Wahrscheinlich die Pläne für das Lineartriebwerk. Dann sollten wir
jetzt beim Labor nachsehen. Ich denke, wir finden es wieder.«
    Gucky lauschte in die Nacht hinaus. »Eines jedenfalls ist sicher: Ellert ist noch nicht im
Labor. Ich kann seine Gedankenimpulse nicht aufspüren. Er weilt also noch zwischen dem Gebirge
und der Stadt. Hoffentlich hat er nicht vor, Onot die ganze Strecke laufen zu lassen.«
    Rhodan erwiderte: »Begeben wir uns in die Nähe des Labors – oder hast du einen besseren
Vorschlag?«
    Gucky ließ im Sternenlicht seinen Nagezahn blitzen. »Im Augenblick nicht.«
    Sekunden später waren sie verschwunden.
    Das Glück blieb Ellert treu. Zwanzig Minuten nach dem Start

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