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Silberband 011 - Der Fall Kolumbus

Titel: Silberband 011 - Der Fall Kolumbus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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jemand geschickt hatte? Ob man seinen Notruf überhaupt aufgefangen hatte?
    Ellert entsann sich seiner neuen Fähigkeiten. Sicher, sie waren begrenzt. Er war kein Hypno
und konnte niemand einen posthypnotischen Befehl erteilen. Wenn er den Leutnant verließ, würde
der Druuf wieder ganz nach eigenem Ermessen handeln. Er war nur so lange unter Ellerts Kontrolle,
wie dieser sein Gehirn und Bewußtsein beherrschte.
    Aber immerhin konnte er jetzt zwei Gehirne zugleich übernehmen.
    Vielleicht auch drei? Oder mehr?
    Es durchfuhr ihn wie ein elektrischer Schlag, als er diese Möglichkeit erwog. Dann würde es
ihm leichtfallen, alle vier Druuf, die sich außer Onot im Gleiter aufhielten, unter seine Gewalt
zu bringen.
    Schon der erste Versuch überzeugte ihn, daß es möglich war, wenn auch nur für kurze Zeit und
mit großer Anstrengung. Zwar nützte ihm die neue Erkenntnis im Augenblick nicht viel, aber sie
eröffnete ungeahnte Perspektiven für die Zukunft.
    Weit im Osten, so schien ihm, begann es bereits zu dämmern. Der Gleiter flog dem Morgen
entgegen. Nicht mehr lange, und der neue Tag begann, wenn sie weiter nach Osten flogen. Es
bestand keine Veranlassung, den Kurs zu ändern.
    Gucky war inzwischen in die Stadt gesprungen. Mehrere kürzere Teleportationen
brachten ihn in das Gerichtsgebäude, wo er im Zimmer des Polizeichefs ein gutes Versteck fand.
Die Druuf waren groß, ebenso groß waren natürlich auch ihre Möbel. Gucky hingegen besaß eine
kleine Statur. Niemand bemerkte ihn hinter dem Aktenschrank.
    Er erfuhr, daß die zweite Flucht Onots geglückt war und erkannte, daß sie sich nur um Sekunden
verfehlt hatten. Onot hatte auf unerklärliche Art und Weise, so berichtete der Offizier beim
Labor über Funk, einen Leutnant dazu gezwungen, nicht nach der Stadt zu fliegen. Der Gleiter mit
dem Verhafteten war spurlos verschwunden.
    Der Polizeichef gab erneut Alarm, diesmal an die planetare Luftüberwachung. Überall auf
Druufon schalteten sich die automatischen Suchgeräte ein. Ganze Geschwader schneller Jäger
stiegen auf und begannen, die Oberfläche des Planeten systematisch abzufliegen. Ihnen würde
nichts entgehen, auch kein gelandeter Gleiter.
    Aber auch keine Space-Jet.
    Gucky erkannte die drohende Gefahr sofort, außerdem hatte er genug gehört. Ellert befand sich
auf der Flucht, und er wußte nicht, daß die Helfer schon ganz in der Nähe waren.
    Er teleportierte zurück in die Space-Jet.
    »Was ist passiert?« fragte Rhodan.
    »Jetzt, wo alle hier sind, kann ich es ja sagen. Ich wollte Wiederholungen vermeiden.
Ellert – oder Onot – ist wieder geflohen und mit einem Gleiter und vier Druuf
unterwegs. Wohin, weiß niemand. Der ganze Planet hat Luftalarm und wird abgesucht. Sie werden uns
entdecken.«
    Rhodan sah rasch zu Manoli.
    »Ellert scheint wieder aktiv zu werden«, sagte er dann und erklärte Gucky in kurzen Worten,
was geschehen war. »Er hat genug überschüssige Energien, um seinen Körper wieder damit zu
versorgen – ohne daß er etwas davon ahnt. Vielleicht findet er uns.«
    »Ich sollte ihn finden«, meinte Gucky und sah trübsinnig zur Decke empor, als erwarte
er von dort Hilfe. »Aber wenn er sich nicht auch bemüht, entdecke ich ihn nie. Warum läßt er denn
diesen Onot nicht Onot sein und sucht uns?«
    »Wir unterhielten uns schon darüber«, machte Rhodan ihn aufmerksam. »Außerdem – was hast
du denn, Gucky?«
    Alle sahen zu dem Mausbiber, der immer noch gegen die Decke starrte. Er hielt die Augen
geschlossen, als müsse er angestrengt lauschen. Dann piepste er ganz aufgeregt: »Ich esse in
meinem ganzen Leben keine Mohrrübe mehr, wenn das nicht Ellert ist – keine drei Kilometer
über uns, aber mit hoher Geschwindigkeit nach Osten fliegend.«
    »Der Gleiter!« rief Rhodan.
    »Ja, mit dem er floh. Ich springe zu ihm.«
    Ehe Rhodan oder jemand anders etwas sagen konnte, war er verschwunden. Er tauchte in derselben
Sekunde in der Kabine des Gleiters auf, in der Ellert mit Onot und den vier anderen Druuf seine
Experimente anstellte.
    Ellert erblickte Gucky zugleich mit zwanzig Augen, aber er sah ihn trotzdem nur einmal.
    Fünf Gedankenströme flossen dem Mausbiber entgegen. Und sie dachten nur das eine: »Gucky!«
    »Ellert – welches von den Nilpferden bist du nun? Welcher ist Onot?«
    Wieder kam die Antwort telepathisch und fünffach: »Zwischen den Wärtern: Das ist Onot. Ich muß
mich jetzt verteilen und darf nicht in ihn allein

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