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Silberband 011 - Der Fall Kolumbus

Titel: Silberband 011 - Der Fall Kolumbus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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erreichten sie ohne
Zwischenfälle ihr Ziel.
    Onot ließ den Gleiter tiefer sinken und landete schließlich mit einem harten Ruck dicht an der
Felswand, in der die Tür zum Labor weit offenstand. Er atmete erleichtert auf. Hier hatte man ihn
verhaftet und würde sicherlich nicht so schnell annehmen, daß er hierher zurückkehren würde.
    Ellert beging den Fehler, sich ebenfalls sicher zu fühlen. Er verzichtete darauf, die Umgebung
und das Labor abzutasten. Und so wurde er völlig überrumpelt, als Onot beim Aussteigen plötzlich
in die Mündungen von mehr als zwei Dutzend Strahlwaffen blickte.
    Es war genau in dieser Sekunde, als Dr. Eric Manoli seine Entdeckung machte.
    Er hatte eine halbe Stunde geschlafen und sich dann ein wenig mit Ras Tschubai unterhalten.
Leutnant Mundi schlief im Pilotensessel.
    »Glauben Sie, daß sie ihn finden werden?«
    Manoli war unschlüssig. Er fühlte sich müde und zerschlagen. »Wir können es nur hoffen. Ich
weiß sonst nicht, wo wir einen Körper für Ellert hernehmen sollen. Ethisch gesehen wäre es ein
Verbrechen, einen anderen Intellekt zu unterdrücken, nur damit Ellert Platz findet.«
    Sie ließen den leise vor sich hin schnarchenden Mundi schlafen, verließen die Zentrale und
betraten hintereinander den Laderaum.
    Manoli zog die Tür hinter sich zu, ging zu dem Bett, in dem Ellert lag, und hob das Laken an.
Er starrte in das bleiche und reglose Gesicht, in dem nichts mehr von einer Blaufärbung zu sehen
war.
    Es dauerte fast zehn Sekunden, bis er die Veränderung begriff.
    »Das – das ist doch nicht möglich!« stammelte er und ließ endlich das Laken los. Es
flatterte zurück auf den bewegungslosen Körper. Das Gesicht blieb frei. »Ein biologischer
Zerfallsprozeß kann doch nicht einfach rückwärts verlaufen. Der Körper starb ab – jetzt
scheint er wieder zu leben.« Er beugte sich, wie einem plötzlichen Impuls folgend, hinab und
legte sein Ohr auf Ellerts Brust. Dann kam er wieder hoch und schüttelte den Kopf. »Nein, er lebt
nicht, Ellert ist noch nicht in seinen Körper zurückgekehrt. Aber warum – zum Teufel! Wenn
ich keine Erklärung finde, werde ich noch verrückt.«
    Ras Tschubai blieb erstaunlich ruhig. »Ich bin kein Mediziner und kann mir daher kein Urteil
erlauben. Sie sagen, der Prozeß verlaufe rückwärts. Vielleicht ist es eine gute Idee, auch die
theoretischen Erwägungen rückwärts laufen zu lassen.«
    »Wie meinen Sie das?« fragte Manoli verblüfft.
    »Ganz einfach. Sie sagten doch, die Blaufärbung des Körpers rühre daher, daß Ellerts Geist zu
schwach geworden sei, gewisse Energien auszustrahlen, die seinem durch Raum und Zeit getrennten
Körper lebenswichtige Impulse zukommen ließen. Wenn nun der Zerfallsprozeß aufhört und sogar eine
gewisse Wiederbelebung zu beobachten ist, müßte man logischerweise darauf schließen können, daß
Ellerts Geist wieder überschüssige Energien abstrahlt – vielleicht sogar, ohne sich dessen
bewußt zu werden.«
    Manoli wurde lebhafter. Er nickte heftig mit dem Kopf, ließ aber dabei Ellerts Gesicht nicht
aus den Augen. »So wird es sein, Ras. Zwar ist damit das Problem noch nicht gelöst, aber
wenigstens gewinnen wir Zeit. Es ist nur wichtig jetzt, daß Rhodan von der neuen Situation
Kenntnis erhält. Wenn Gucky zufällig lauscht, tut er das.«
    »Es ist ziemlich wahrscheinlich«, meinte Ras grinsend, »daß der Mausbiber unsere Gedanken und
Worte abhört – wenn er Zeit hat. Er tut es schon aus angeborener Neugier.«
    Manoli stimmte ihm zu.
    Er ahnte ebensowenig wie Ras Tschubai, daß Gucky im Augenblick nicht in der Stimmung war,
fremde Gedanken zu belauschen.
    Onot ließ seine unförmigen Arme schlaff nach unten hängen und sah die Polizisten
ruhig an. Sein Selbstbewußtsein, das sich auf Ellerts Fähigkeiten stützte, war gestiegen.
    »An dieser Stelle hat man mich schon einmal verhaftet«, sagte er spöttisch. »Alles wiederholt
sich im Leben.«
    Der Offizier – Ellert erkannte ihn an den farbigen Abzeichen der roten
Uniformjacke – schien nur wenig Humor zu besitzen. Er schob seine Waffe in den Gürtel zurück
und gab seinen Untergebenen einen Wink.
    »Was immer er auch sagt, hört nicht auf ihn. Ihr kennt den Befehl des Obersten Richters, den
Gefangenen lebendig zur Stadt zurückzubringen. Ihr kennt seine merkwürdigen Fähigkeiten. Wenn ich
also einen gegenteiligen Befehl erteile und anordne, Onot freizulassen, so hört nicht auf mich.
Bringt ihn

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