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Silberband 012 - Der Anti

Titel: Silberband 012 - Der Anti Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Aktivator nur noch sechzig Stunden leben können?«
    »Er weiß es seit unserer zweiten Begegnung. Damals waren wir noch Feinde, wenigstens nahmen
wir an, welche zu sein. Zeigen Sie mir noch einmal Ihre Schulter.«
    Ich kontrollierte den durchsichtigen Bioplastverband. Die heilende Wirkung setzte bereits
ein.
    »Haben Sie wieder Schmerzen?«
    John verneinte und erklärte beherrscht: »Ich melde mich schon, wenn es unerträglich wird.
Legen Sie sich jetzt wieder hin. Wir werden für den Rest der Nacht genügend Gesprächsstoff
haben.«
    Ich ging zu meinem Lager hinüber und nahm Platz. Wer konnte gewußt haben, wie unersetzlich der
Aktivator für mich war? Vor allem aber: Welcher Eingeweihte hatte seine Kenntnisse an
arkonidische Verräter weitergegeben? Mir schien, als wäre diese Frage noch wichtiger.
    Noch gelang es mir, meine bohrende Unruhe über den Verlust zu unterdrücken. Überlegend fuhr
ich mit den Fingerspitzen über die häßlichen, breiten Narben auf meiner Bauchdecke.
    Während meines Aufenthalts auf der Erde war ich mehr als einmal gezwungen gewesen, das kleine
Gerät im Gefahrenfall zu verschlucken. Oftmals waren Operationen unter Bedingungen nötig gewesen,
an die ich nur schaudernd zurückdachte. Leider hatte es keine andere Möglichkeit gegeben, den
Aktivator wieder aus dem Magen zu befördern.
    Ich erinnerte mich lebhaft an den Feldarzt der achten römischen Legion. Er hatte mir ohne jede
Narkose und mit primitiven, in keiner Weise sterilen Instrumenten zu Leibe rücken wollen.
Schließlich hatte ich mich doch noch zu meinem vorsorglich versteckten Fluganzug durchschlagen
und im letzten Augenblick meine unterseeische Kugel erreichen können, wo Spezialroboter die
Operation vorgenommen hatten.
    In anderen Fällen war es mir nicht möglich gewesen, meinen Stützpunkt anzufliegen.
    Diesmal aber lag der Fall anders. Man hatte mir den Zellaktivator entwendet.
    »Wie sind sie hereingekommen?«
    Ich fuhr zusammen. Marshall saß in einem Gliedersessel, dessen Liegeautomatik er abgestellt
hatte.
    »Wie bitte?«
    »Wie die Diebe hereingekommen sind? Sie hatten in meiner Gegenwart alle Zugänge durch
Energieschirme abgesperrt.«
    Ich lachte bitter auf. »John, Sie kennen Arkon nicht. Dieser Palast ist zu einer Zeit erbaut
worden, als Attentate an der Tagesordnung waren. Hier gibt es wahrscheinlich zahlreiche
Geheimgänge, die den jeweiligen Imperatoren als Fluchtwege gedient haben mögen. Es ist fast
ausgeschlossen, die mit allen Hilfsmitteln modernster Arkontechnik getarnten Zugänge zu
entdecken. Da helfen auch keine Hohlraumtaster und sonstigen Ortungsgeräte. Die Diebe müssen über
wenigstens einen Gang informiert gewesen sein. Durch die Robot- und Energiesperren wären sie
niemals durchgekommen.«
    »Hmm, so ist das also. Meine Kollegen werden etwas finden, verlassen Sie sich darauf. Sie
sollten sich in der näheren Umgebung ein eigenes Haus bauen lassen.«
    Wieder lachte ich. Beinahe mitleidig schaute ich den Terraner an. »Junger Freund, Sie denken
zu terranisch. Es ist für einen Imperator undenkbar, den Palast zu verlassen. Allein die hier
konzentrierten Schaltanlagen können anderswo nicht installiert werden. Was denken Sie wohl, was
bei einem Nachbau der hiesigen Aggregate alles geschehen würde? Geben Sie den Gedanken auf.«
    »Ein verteufeltes Leben. Offen gestanden: ich möchte nicht in ihrer Haut stecken.«
    »Leider kann ich sie nicht abstreifen. Schlafen Sie nun, John. Ihre Schulterwunde benötigt
Ruhe.«
    »Woher nahmen Sie die Medikamente?«
    »Im Palast gibt es allein drei Operationssäle, die nur dem Imperator vorbehalten sind. Jede
Zimmerflucht besitzt eine Verbandsstation für die erste Hilfeleistung. Verdorbene Medikamente
werden von Medo-Robots regelmäßig ersetzt. Sehen Sie nun, wie sehr meine Vorgänger um ihre
Sicherheit besorgt waren?«
    Marshall schwieg. Kopfschüttelnd schaltete er die Liegeautomatik ein, die den Gliedersessel
nach seinen Körperumrissen einschwenkte.
    Es wurde still in dem großen Arbeitsraum. Die vielen Bildschirme an den Wänden und auf dem
Schalttisch wirkten auf mich wie große tückische Augen voll Spott und Drohung.
    Als Marshall eingeschlafen war, begann ich mit einer unruhigen Wanderung quer durch das
Zimmer. Was bezweckte man mit dem Diebstahl des Aktivators? Wer hatte die Diebe beauftragt?
    Warum hatte man mich nicht ermordet? Eine bessere Gelegenheit, den neuen Imperator
loszuwerden, hätte es doch wohl kaum geben

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