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Silberband 012 - Der Anti

Titel: Silberband 012 - Der Anti Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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es Diebe gewesen? Ich blickte mich ratlos um. Was gab es hier schon zu stehlen? Außerdem
war der Lebensstandard auf der Kristallwelt so hoch, daß es seit vielen Jahrhunderten keine
Diebstähle mehr gegeben hatte.
    Was hatte man mit meiner Betäubung beabsichtigt? Marshalls Stöhnen weckte mich aus meiner
Lethargie. Damit schüttelte ich die letzten Spuren der Gasnarkose von mir ab. Auch das Hämmern in
meinem Kopf ließ nach.
    Ich riß den versengten Kunststoff über Johns Schultergelenk auseinander. Die Verletzung war
harmloser, als ich angenommen hatte. Anscheinend war die Armkugel von einem haarfeinen
Thermo-Nadelschuß nur gestreift worden.
    Oberhalb meines Schalttisches entdeckte ich schließlich den Einschlag. Ein wertvoller
Wandbehang war verbrannt. In der darunterliegenden Mauer klaffte ein faustgroßes, glasiert
wirkendes Loch.
    Ich wartete, bis Marshalls Blick klar wurde. Anschließend richtete er sich ebenso spontan auf,
wie ich es vorher getan hatte. Stöhnend sank er zurück.
    Ich bettete seinen Kopf in meine Arme und sprach beruhigend auf ihn ein. »John, es ist alles
in Ordnung. Können Sie mich verstehen? Wir sind noch einmal mit heiler Haut davongekommen. Ihre
Schulterwunde wird in vierundzwanzig Stunden verheilt sein. John, kommen Sie zu sich. Wir sind
offenbar durch Gas betäubt worden. Hallo, John …«
    Nach einigen Augenblicken begann sein Gehirn zu arbeiten. Ich sah in seine hellen Augen.
    Mühevoll stammelte er: »Atlan – ich – ich kam zu spät. Es waren zwei Männer in
weiten Umhängen. Ich erwachte durch die Gehirnimpulse der Burschen, aber als ich die Tür aufriß,
hatte ich schon zuviel von dem Gas eingeatmet. Ich – Atlan, was war los?«
    Ich lächelte ihm beruhigend zu und richtete seinen Oberkörper auf. Dabei kam sein Kopf an
meiner Brust zu liegen. Ich trug nur die weiten, faltigen Nachtgewänder nach arkonidischer
Sitte.
    Ich wurde erst unruhig, als sein Gesichtsausdruck sich änderte. Langsam drehte er den Kopf.
Ich blickte in seine aufgerissenen Augen.
    »Was ist denn?« erkundigte ich mich alarmiert.
    »Wo – wo ist Ihr Zellaktivator?«
    Ich stieß ihn von mir, um an meine Brust greifen zu können. Dort, wo sonst mein eiförmiger
Aktivator hing, war nichts mehr zu fühlen. Da wußte ich, weshalb man das Gas in die Ansaugstutzen
eingeblasen hatte.
    Ich glaubte, in einem Abgrund versinken zu müssen. Plötzlich war wieder die Übelkeit da, und
ich brach haltlos zusammen.
    Ich lag auf dem leuchtenden Bodenmosaik, als ich Johns Hand auf meiner Schulter fühlte. In mir
schien jedes Gefühl erstorben zu sein. Ich wollte nicht begreifen, daß das für mich
lebenswichtige Gerät verschwunden war.
    »Nicht die Fassung verlieren«, vernahm ich die Stimme des terranischen Freundes. »Beruhigen
Sie sich. Wir werden Himmel und Hölle in Bewegung setzen, um den Aktivator wiederzufinden. Weit
können die Verbrecher noch nicht sein. Rufen Sie sofort das Robotgehirn an und erkundigen Sie
sich, welche Raumschiffe in den letzten Stunden gestartet sind. Wir waren etwa drei Stunden
besinnungslos. Ehe ich verwundet wurde, warf ich noch einen Blick auf die Uhr. Demnach kann ich
die Zeit des Überfalls genau bestimmen. Fragen Sie den Regenten, welche Schiffe während der
letzten drei Stunden den Planeten verlassen haben. Ist keines abgeflogen, muß das Gerät noch hier
sein. Verhängen Sie Start- und Landeverbot für alle Raumfahrzeuge, die auf Arkon I landen, oder
die Welt verlassen wollen. Damit haben wir die Burschen schon so gut wie sicher.«
    John Marshall schien ein ausgezeichneter Psychologe zu sein. Er hatte erfaßt, daß mein
Zusammenbruch durch alltägliche Trostworte nicht aufzuheben war. Er hatte zu einem anderen,
wesentlich besseren Mittel gegriffen.
    Die sofortige Aufgliederung und das einwandfreie Überdenken der Geschehnisse halfen mir mehr,
als ich angenommen hatte.
    Hoffnung erfüllte mich. Wenn überhaupt noch etwas getan werden konnte, mußte ich sofort die
Initiative ergreifen.
    Ich richtete mich auf. John schien seine Übelkeit schon überwunden zu haben.
    »Danke, John«, sagte ich mit vor Erregung rauher Stimme. »Das ist die Lösung. Wissen Sie auch,
daß ich ohne den Zellaktivator nach spätestens sechzig Stunden abrupt altern und bald darauf als
Greis sterben werde? John, jemand hat genau gewußt, daß man mich nicht zu ermorden braucht. Der
Diebstahl des Geräts genügt völlig, um mich in kürzester Frist auszuschalten.«
    Er

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