Silberband 012 - Der Anti
Sekundenangabe.
»Dicker, halt dich an mir fest«, piepste Gucky neben ihm. Thomas Cardif wurde von Ras Tschubai
um die Hüften gepackt, Tako Kakuta griff nach Rhodan.
»Moment, Tako!« hielt Rhodan ihn auf und setzte mit einem Schaltergriff den Telekom unter
Strom. Im selben Moment gab es zwei Peilsender auf Archetz; einen, den Thomas Cardif im Körper
trug, und – auf derselben Frequenz mit dem gleichen Dauerimpuls – den Telekom der
LORCH-ARTO.
Als Perry Rhodan in der Funkzentrale der Raumhafenkontrolle mit Tako Kakuta rematerialisierte,
sah er, wie Bully gerade den letzten Galaktischen Händler außer Gefecht setzte.
Gucky hockte vor dem Sammelschalter und gab mit der linken Pfote Dauer-Raumalarm.
»Gucky!« wollte Rhodan schreien, aber dann schmunzelte er über den genialen Einfall des
Mausbibers.
Der gesamte Planet Archetz wurde alarmiert.
Raum-Alarm. Angriff aus dem Raum.
Dazu zwei Peilsenderimpulse auf derselben Frequenz.
Die Galaktischen Händler, schon durch die Tatsache, daß sich Rhodan mit einer Gruppe Terraner
auf ihrer Welt befand, außer Fassung gebracht, mußten jetzt reihenweise durchdrehen, wenn sie
nicht über besonders gute Nerven verfügten.
Die Mutanten gingen zum nächsten Angriff vor. Springer kamen aus einer anderen Abteilung der
Hafenkontrolle. Sie versuchten die Funkzentrale zu stürmen und liefen in einen Fächerstrahl aus
einem halben Dutzend Paralysatoren.
Auf dem Hafen ging die LORCH-ARTO in einer gelbroten Gaswolke unter. Kopflos gewordene
Galaktische Händler hatten mit schwersten Waffen auf den kleinen Frachter das Feuer eröffnet.
Dann aber schien Archetz von einem Erdbeben heimgesucht zu werden.
Das große Gebäude der Hafenkontrolle zitterte in seinen Grundfesten.
Bully brüllte los: »Da sind sie ja!« Sein Arm wies zum Himmel.
Atlan kam.
Kein einziges der Forts, von denen Archetz im Achtzehn-Planetensystem umgeben war, wagte es,
einen Schuß auf die Schlachtflotte des Imperators Gonozal VIII. abzugeben.
Mehr als dreihundert Kugelraumer von 1.500 Metern Durchmesser rasten mit Höchstwerten an
Abbremskräften in die Luftschichten von Archetz hinein.
Sie lösten einen Orkan aus, als sie auf den Planeten herunterstürzten. Der Himmel verdunkelte
sich, und über Archetz stand jetzt in dreitausend Metern Höhe Schiff neben Schiff – eine
gewaltige Demonstration von Arkons Macht.
»Das werden uns die Galaktischen Händler nie vergessen«, hatte Perry Rhodan zu
Bully gesagt, als sie, mit Thomas Cardif in der Mitte, das Gebäude der Hafenkontrolle verließen
und unbelästigt auf Atlans Flaggschiff zugingen, das als einziges gelandet war.
In ohnmächtiger Wut sahen Tausende von Springern zu, wie der von ihnen gehaßte Rhodan mit
seinen wenigen Männern sich der Polschleuse des Arkonschiffs näherte und darin verschwand.
Cardif wurde eine Einzelkabine zugewiesen. Zwei Kampfroboter standen Wache davor. Rhodan und
die Mutanten machten sich daran, die Soltenermasken loszuwerden. Aber noch während Experten ihnen
die Masken sorgfältig entfernten, gab Rhodan dem neben ihm liegenden Bully den Auftrag: »Du
regelst auf Solten den Ersatz für die LORCH-ARTO und auch die Angelegenheit für die siebzehn
Soltener, die sich noch auf der DRUSUS befinden. Ich möchte nicht, daß sie unseretwegen vom Rat der Großen Mütter Prügel erhalten oder finanzielle Einbußen erleiden.«
Rhodan stand Rhodan gegenüber – der Vater dem Sohn.
Der Suggestivblock, den Ishibashi Cardif mitgegeben hatte, war von ihm genommen worden. Es war
wieder er selbst.
Er war der von unversöhnlichem Haß beseelte Junge, der im eigenen Vater den Mörder seiner
Mutter sah.
»Thomas …«, machte Rhodan nun den letzten Versuch, eine Brücke zu schlagen. »John
Marshall hat mir vor gar nicht langer Zeit gesagt: Am Mausoleum auf dem Mond hätte ich Ihnen
als Thomas Cardif auch nicht die Hand gegeben! Und als Begründung für diesen Satz, der mich
sehr getroffen hat, sagte er: Sie haben Cardif als Administrator die Hand gereicht, nicht als
Vater, sonst wären Sie sich als Administrator untreu geworden.«
»Billig!«
Das war Thomas Cardifs Antwort. Rhodan glaubte einen Schlag ins Gesicht erhalten zu haben.
»Thomas, überlege bitte, was du sagst.«
»Und wer hat meine Mutter ermordet, Administrator? Wem war sie zu alt, und wer hat sie nach
Arkon geschickt, damit sie als Tote nach Terra zurückkam? Du! Das bist du doch gewesen. Du
wolltest sie loswerden, die alternde
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