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Silberband 012 - Der Anti

Titel: Silberband 012 - Der Anti Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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nach der Geburt wie eine Sache registriert wurde, erschien ihnen nicht
ungewöhnlich. Ein Wesen, dem Mißmut oder Freude fremd sind, das nie ein eigenes Ich entwickelt
hat und als Teil einer Herde lebt und stirbt, kennt nichts anderes.
    Es war bezeichnend für die Mentalität dieser Ungeheuer, daß das Einzelwesen keinen Namen
besaß, sondern nur eine Kennziffer. Diese und den Shaftgal- Namen hatte man zu nennen, wenn
man mit einem Angehörigen eines anderen Shaft zusammentraf und sich bekannt machte.
    Ein Shaft überstieg nie die Zahl 317, umfaßte aber auch nie weniger als 109
Einzelwesen. Nummer 1 war immer Shaftgal, autarker Chef und nur dem Gal verantwortlich. Seine Machtbefugnisse waren durch Gesetze festgelegt, die ihm aber so viel
Spielraum ließen, daß er Herr über Leben und Tod war.
    Zwei Tage lang dauerte das Entladen der Flotte aus großen Doppelrumpfschiffen. Die Mausbiber,
die in der Nähe des Landeplatzes ihre Bauten bewohnten, kamen voll auf ihre Kosten, indem sie mit
neugierigen Blicken das lautlose Schweben der schweren, dunkelgrauen Maschinenteile verfolgten
und zusahen, wie unsichtbare Kräfte diese in Korkenzieherform zusammenfügten.
    Am dritten Tag wurde es den beobachtenden Mausbibern langweilig.
    Acht aus einer über fünfzig Köpfe starken Gruppe hatten sich verabredet, das
korkenzieherartige Ding, das über hundert Meter Höhe besaß, fliegen zu lassen.
    Diese acht waren die stärksten Telekineten der Mausbibergruppe.
    Auf ein Kommando griffen die acht vom Spieltrieb besessenen Wesen das gigantische
Korkenziehergebilde an.
    Sprunghaft löste es sich vom Boden, doch es hatte ihn kaum verlassen, als jene acht von einer
titanischen Kraft, die mit ihrer eigenen, telekinetischen nichts gemein hatte, erfaßt wurden. Zur
selben Zeit wurde der gewaltige Korkenzieher aus seiner senkrechten Stellung herum in die
Waagerechte gerissen, um so, einen Meter über dem Boden schwebend, zu verharren.
    Ein erschreckendes Bild aber gab die fünfzigköpfige Mausbibergruppe ab. Alte wie junge Wesen
wälzten sich schmerzgepeinigt auf dem Boden.
    Noch gellten ihre Schreie über den öden Planeten, als eine schwarze Wand lautlos auf die
Hügelgruppe heranschoß, in der die Mausbiber ihre Bauten hatten. Wie der Blitz war die Wand
da – und auch schon vorbei und verschwunden.
    Von den versammelten Mausbibern gab es keine Spur mehr. In den tief in den Boden führenden
Höhlengängen und den breit angelegten unterirdischen Wohnräumen war von einem Augenblick zum
anderen jedes Leben ausgelöscht.
    Die Ungeheuer hatten zugeschlagen.
    Wie von der Hand eines Zauberers bewegt, richtete sich das korkenzieherähnliche Teil wieder
auf, fand Halt auf dem Boden und ragte nun wieder über hundert Meter empor.
    Von dieser Stunde an war das geschäftige Tun und Treiben der Monstren ohne Zeugen.
    Der Gal, der sich Enn nannte, kontrollierte den Orgh seines Schiffes.
    In einer ellipsoiden offenen Wanne wallte etwas, das sowohl Plasma als auch flüssige
Chitinmasse sein konnte.
    In der Mitte der zähen Flüssigkeit begann es grell zu leuchten, als der Gal eins seiner
Gesichter dem Strahlpunkt zukehrte und sein kugelrundes Auge darauf richtete.
    »Orgh, werden wir noch einmal belästigt?« richtete der Gal über seinen Organfunk
die Frage an den Orgh.
    Die offene Wanne, die auf einem asymmetrischen Gehäuse stand, gab auf dem gleichen
Übermittlungsweg zur Antwort: » Gal -Enn, in zweihundert Couss Entfernung befinden
sich noch drei Siedlungen. Darf ich die Wesen entfernen?«
    »Entfernen!« befahl der Gal. »Öffne dich, Orgh!«
    Der Gal trat einen Schritt zurück, senkte den Kopf, und eins seiner vier Augen sah das
asymmetrische Gehäuse transparent werden, und ein verwirrendes Gebilde von kleinen, gekapselten
dunklen Elementen wurde sichtbar. Winzige Flammenblitze versprühten nach allen Seiten. Der Gal hob den Arm, der an jener Stelle seines Wespenkörpers aus der Schulter wuchs, wo bei
den Menschen das Brustbein beginnt. Er richtete den Arm auf den Gelbpunkt zwischen den dunklen
Kapselelementen, spreizte die zweite und dritte Greifklaue und legte eine winzige Öffnung
frei.
    Ein hell singender, aber unsichtbarer Strahl mußte diese winzige Öffnung verlassen haben. Denn
im Moment des Singens ging mit dem Gelbpunkt eine merkliche Veränderung vor. Er blähte sich auf
wie eine transparente Gummihülle, umhüllte die in nächster Nähe befindlichen verkapselten
Schaltelemente – und ließ den

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