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Silberband 012 - Der Anti

Titel: Silberband 012 - Der Anti Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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krümmte sich. Der
Strahler in Crests Hand zitterte.
    Der Arkonide vermochte nicht abzudrücken. Da kam sein Gegner hilflos auf ihn zu, und es hätte
nur einer kleinen Bewegung am Abzugshahn bedurft, um ihn nach hinten zu werfen. Doch Crest konnte
sich nicht überwinden, auf einen Wehrlosen zu schießen.
    Er ließ die Waffe sinken.
    Der Unither stand zwei Schritte vor ihm – er stand jetzt tatsächlich, obwohl es dem
Wissenschaftler schien, als würde sich der Abstand noch weiter verringern.
    In den großen Augen erschien ein trauriger Ausdruck. Es war, als verliere der Unither in
diesem Augenblick die Hoffnung auf etwas, das er sich schon eine ganze Zeit gewünscht hatte.
Crest hörte seinen eigenen, rasselnden Atem.
    Da fiel Liszog. Seine breite, plumpe Gestalt sackte in sich zusammen; sank auf den nassen
Boden und blieb bewegungslos liegen.
    Erst jetzt sah Crest die fürchterlichen Wunden, die die Hornwühler seinem Feind beigebracht
hatten. Seine Flucht auf den Ringwulst war zu spät erfolgt.
    Liszog war tot.
    Crest beglückwünschte sich innerlich, daß er nicht auf den Unither geschossen hatte. Hart und
kompromißlos wollte er um die Space-Jet kämpfen, aber nicht mit unwürdigen Mitteln.
    Der Sturm war jetzt so heftig, daß Crest sich förmlich dagegen stemmen mußte, um
voranzukommen. Solange das Unwetter tobte, war es sinnlos, den Weg zum Diskus zu wagen. Er war
viel zu schwach, um ihn durchstehen zu können. Die größte Sicherheit bot jetzt die Zentrale des
unithischen Raumschiffs.
    Mit zusammengebissenen Zähnen kam Crest bei der Schleuse an. Nach seiner Schätzung neigte sich
der Tag allmählich wieder seinem Ende zu. Wie lange war er eigentlich schon unterwegs? Wann hatte
er zum letztenmal etwas zu sich genommen?
    Er war zu müde, um noch folgerichtig denken zu können. Wie ein Betrunkener taumelte er in das
Innere der KASZILL. Draußen wütete der Sturm, peitschte den Regen gegen die vor Nässe glänzende
Umhüllung des Schiffes. Crest hörte es kaum. Er sank erschöpft auf den Boden.
    Nun gab es noch zwei intelligente Wesen auf Crests Planet.
    Beide hatten das gleiche Ziel. Keiner von ihnen würde nachgeben. Darin waren sie sich
gleich.
    Es gab eigentlich nur einen Unterschied zwischen ihnen.
    Der eine war ein arkonidischer Greis.
    Der andere ein kraftstrotzender Unither.
    Alles andere war bei diesem zähen Ringen nebensächlich. Es war für diesen Kampf bedeutungslos,
daß Crest ein Wissenschaftler und Golath ein Dieb war.
    Der Stärkere würde gewinnen oder der Schlauere.
    Crests Gedanken zerflossen zu einem unklaren Strudel verschiedener Empfindungen. Sein Körper
zuckte. Die Nerven begannen sich zu entspannen.
    Dann wußte er nichts mehr von sich und seiner Umgebung.
    Der alte Mann war eingeschlafen.
    Für Golath war zu einem Problem geworden, seine Müdigkeit zu überwinden. Sein Leben
konnte davon abhängen, ob er einschlief oder nicht. Er hatte sich einen Schutz gegen den Regen
gebaut, doch der Sturm hatte ihn davongeweht. Es regnete die ganze Nacht.
    Weder Liszog noch Zerft waren wieder erschienen. Es war sinnlos, sie zu suchen. Was immer mit
ihnen geschehen war, er durfte diesen Platz nicht verlassen. Vielleicht lauerte der Arkonide
bereits oben am Hang und wartete nur, bis Golath aus der Nähe des kleinen Schiffes
verschwand.
    Die Nacht wollte kein Ende nehmen. Mehr als einmal dachte Golath, daß der Arkonide gekommen
sei, aber es war stets nur der Lärm des Unwetters. Er redete sich ein, daß der alte Mann diesem
Sturm unmöglich trotzen konnte. Die geringe Wahrscheinlichkeit, daß der Gegner doch auftauchen
würde, ließ ihn nicht zur Ruhe kommen.
    Animalische Instinkte wurden in ihm wach. Die Vernunft wurde von seinen Gefühlen
niedergerungen. Er spürte nicht länger den Wind und den Regen. Die Müdigkeit fiel von ihm ab. Mit
der Gereiztheit eines Raubtiers wartete er auf sein Opfer. Er fühlte die Entscheidung
herannahen.
    Nur langsam wurde es hell. Der Himmel zeigte keinen wolkenlosen Fleck.
    Golath schüttelte sich. Er war auf den Kampf mit dem Arkoniden vorbereitet.
    Der alte Mann sollte nur kommen …
    Und er kam.
    Er schleppte sich aus der Schleuse der KASZILL. Der Sturm war abgeflaut. Nur der endlose Regen
strömte auf das Land herab. Überall hatten sich Rinnsale und kleine Bäche gebildet, die dem See
zuflossen. Ausgedehnte Pfützen bedeckten den Boden.
    Crest bückte sich und massierte sein geschwollenes Fußgelenk. Mit Anbruch der Helligkeit

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