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Silberband 012 - Der Anti

Titel: Silberband 012 - Der Anti Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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wieder ein. Mit zwei Sprüngen brachte er sich in
Sicherheit und ließ sich niedersinken. Der Arkonide befand sich jetzt tiefer in dieser Masse
zerquetschten Metalls. Wenn er dort wieder hinauswollte, gab es nur einen Weg – an Liszog
vorüber. Angespannt lauschte der Verbannte.
    Dunkle Wolken hatten den Himmel überzogen. Es würde bald wieder regnen. Liszog war Nässe
gewohnt, denn auch Unith war ein wasserreicher Planet. Aber in diesem Augenblick besaß das Gewölk
eine drohende Ausstrahlung. Wind kam auf. Er fegte vom See heran, verfing sich in den Überresten
der KASZILL und sang sein unmelodisches Lied.
    Das Totenlied, dachte Liszog erschauernd.
    Die ersten Tropfen fielen auf das Wrack. Liszog beobachtete, wie sie beim Aufprall in silbrige
Perlen zersprangen, einen Moment haften blieben, dann jedoch wie Tränen herabrannen. Es dauerte
nicht lange, und das Metall glänzte vor Nässe.
    Ein eigenartiges Geräusch riß Liszog aus seinen Betrachtungen. Seine Hand, die in fünf
wulstigen Fingern endete, umschloß den Strahler. Sollte sein Gegner einen Ausfall versuchen?
    Aber es war nicht der Arkonide. Mit aufgerissenen Augen sah Liszog einen gespenstischen Zug
runder Tierkörper auf sich zukriechen. Sie stellten das Häßlichste dar, was der junge Unither
bisher erblickt hatte. Ohne zu überlegen, eröffnete er das Feuer.
    Crest sah die Lichtkaskaden über den Boden sprühen. Funken stoben bis zu ihm
herein. Der Geruch nach versengtem Fleisch wehte heran. Das Feuerwerk hielt nicht lange an.
    Crest hörte einen wilden Aufschrei. Dichte Rauchschwaden stiegen empor. Er hustete
angestrengt. Vergeblich bemühte er sich, in dem Qualm etwas zu erkennen. Es begann heftig zu
regnen. Ein schwelender Brand verbreitete beißenden Gestank.
    Crest ahnte, daß der Unither auf die Hornwühler geschossen hatte. Nach dem verzweifelten
Schrei des Rüsselträgers zu schließen, hatten ihn die wütenden Tiere überwältigt. Auch seinem
erbitterten Feind wünschte der Arkonide keinen solchen Tod.
    Der Wind trieb den Rauch zu ihm herein. Seine Augen tränten. In seiner Lunge breiteten sich
stechende Schmerzen aus. Hier konnte er nicht länger bleiben. Dort draußen erwartete ihn
vielleicht eine gereizte Schar gefährlicher Hornwühler. Aber im Moment erschienen sie ihm als das
kleinere Übel. Hustend und keuchend arbeitete sich Crest ins Freie.
    Er stolperte über die Kadaver einiger verbrannter Tiere. Lebende waren nicht zu entdecken.
Erleichtert atmete er die frische Luft ein. Der Wind zerrte an seinem zerrissenen Umhang, und der
Regen fiel kühl auf ihn herab. Graue Dämmerung tauchte die Umgebung in mattes Licht.
    Da sah er den Unither.
    Er lag bäuchlings auf einem erhaltenen Ringwulst der KASZILL. Seine Entfernung zu Crest betrug
nicht mehr als fünfzehn Meter. Vom Boden war er in dieser Lage kaum zu erkennen.
    Mit hängenden Schultern sah ihn Crest an.
    Der Unither war lebendiger als je zuvor. Er hatte seine Waffe verloren und war vor den Tieren
auf diesen sicheren Platz geflüchtet.
    Seine großen Augen waren auf den Arkoniden gerichtet. Es war eine dumpfe Resignation in diesem
Blick, die Crest erschütterte.
    Lange Zeit stand Crest bewegungslos im Regen; ein hagerer Greis, in dessen rechter Hand die
schwere Waffe fast wie Hohn anmutete.
    Da begann Liszog allmählich von dem Metallring herabzurutschen. Er zog eine dunkle Spur auf
der feuchten Oberfläche. Sicher landete er auf seinen Beinen.
    »Stehenbleiben!« warnte Crest auf Interkosmo.
    Der Unither kam auf ihn zu. Es war eine stumme Beharrlichkeit in seinen Bewegungen, so, als
könnte er in alle Ewigkeit weiterlaufen.
    »Halt!« befahl Crest. Er unterstrich seinen Ruf mit einer eindeutigen Geste: Er hob den
Strahler.
    Sein geschlagener Widersacher schien ihn nicht zu hören. Einem Schlafwandler gleich kam er
Crest entgegen. Regen lief über sein Gesicht. Die braune Haut schimmerte schwach. In den Augen
war ein eigentümlicher, beinahe fiebriger Glanz.
    Die Waffe in Crests Hand schien Tonnen zu wiegen. Der alte Mann machte einen Schritt
zurück.
    Ich kann ihn doch nicht einfach erschießen, dachte Crest. Warum bleibt dieser Wahnsinnige
nicht stehen?
    Der Wind wurde immer stürmischer. Er heulte und pfiff in den Trümmern des unithischen Raumers,
bewegte lose Blechplatten und stieß sie scheppernd gegeneinander. Die Töne schienen von einer
fernen Welt zu kommen.
    Liszog hatte Crest fast erreicht. Er änderte sein Tempo nicht. Sein Rüssel

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