Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 012 - Der Anti

Titel: Silberband 012 - Der Anti Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Mausbiber war schon längst dabei, die Gedanken der Mannschaft des anderen Schiffes zu
kontrollieren. Das aber erwies sich als nicht so einfach. Tausend Impulse verschiedenster Art
wurden von seinem Gehirn aufgenommen und mußten sortiert werden. Wie sollte Gucky wissen, was
wichtig und was unwichtig war?
    »Eine Art Alarmstimmung herrscht«, murmelte er. »Aber mit uns hat das nichts zu tun. Wenn ich
nur wüßte …«
    Erneut versank er in nachdenkliche Konzentration. Dann richtete er sich auf.
    »Ich werde hinüberspringen«, murmelte er entschlossen. »Behalte die jetzige Flugposition bei,
Kommandant, damit ich jederzeit zurückkehren kann. Und wenn mir etwas passieren sollte …«,
er grinste plötzlich vergnüglich, »… dann macht aus dem Riesenfußball einen hübschen
Schrotthaufen.«
    »Dazu müßte ich erst Verstärkung anfordern«, gab Lund etwas gedrückt zurück. »Wir warten auf
dich, Gucky. Halte dich nicht zu lange auf.«
    Gucky nickte und konzentrierte sich. Dann verschwand er, als habe er sich in Luft
aufgelöst.
    Bevor Gucky entmaterialisierte, konzentrierte er sich auf die Stelle, von der aus
der telepathische Hilferuf gekommen war. Allein diese Ortsbestimmung ermöglichte den exakten
Teleportersprung. Sein Körper entmaterialisierte und legte die zweihundert Kilometer bis zum
anderen Schiff in Nullzeit zurück, um am Ziel zu materialisieren. Er war nicht allein in dem
fremden Raum.
    Die sechs Gestalten waren Roboter, das sah er sofort. Auf der einen Seite war das gut, denn
wenn er schon Gewalt anzuwenden hatte, dann lieber gegen Maschinen als gegen Lebewesen.
Andererseits aber konnte er die Gedanken von Robotern nicht aufnehmen. Was sie dachten und
planten, blieb somit ihr Geheimnis.
    Gucky war unbewaffnet. Er verließ sich auf seine Fähigkeiten.
    Einer der Roboter wollte gerade eine ovale Klappe schließen, die in der Wand eingelassen war.
Gedankenimpulse, die mit dieser Klappe oder mit den sechs Robotern zu tun hatten, konnte er nicht
feststellen. Der Mann, der um Hilfe gerufen hatte, mußte also inzwischen bewußtlos oder tot
sein.
    »Was habt ihr mit ihm angestellt?« fragte er in der Sprache der Arkoniden, die auch von fast
allen ihren Kolonialvölkern verstanden wurde. Und diese Roboter waren zweifellos arkonidischer
Bauart.
    Ohne einen Laut postierten sich die Maschinen. Drei davon blockierten die einzige Tür, zwei
andere nahmen an der Wand Aufstellung. Der sechste, der auch die Klappe verschlossen hatte,
wandte sich Gucky zu. Mit metallischer Stimme sagte er: »Das Spezialkommando hat soeben
T-Neununddreißig eliminiert. Wer bist du?«
    »Der Kaiser vom Andromeda-Nebel«, gab Gucky zurück und beobachtete die Roboter scharf. Keine
Bewegung entging seinen Augen, die nun das telepathische Wahrnehmungsvermögen ersetzen mußten.
»Was hatte denn der Mann verbrochen, daß er sterben mußte?«
    »Er hatte das notwendige Alter erreicht. Der Kommandant befahl seine Eliminierung.«
    Gucky mußte erkennen, daß er die Verhältnisse auf diesem Schiff mit neuen Maßstäben zu messen
hatte. Die soziologische Struktur schien einige Überraschungen zu bergen.
    Aber ehe er weiterfragen konnte, sagte der Robot: »Es ist verboten, diesen Raum zu betreten.«
Er schritt zu der Klappe in der Wand, öffnete sie und fuhr fort: »Stecke den Kopf in die
Öffnung.«
    An sich hätte Gucky ja beleidigt sein können, weil die Roboter sich kaum über seine Person
wunderten. Sie stellten einfach fest, daß er einen verbotenen Raum betreten hatte und
verurteilten ihn zum Tode. Wer er war, schien sie nicht zu interessieren.
    Aber Gucky wußte, daß Roboter nicht neugierig waren, sondern nur so handelten und dachten, wie
es von ihren Konstrukteuren vorgesehen war. Das schloß nicht aus, daß sie selbständig denken
konnten, soweit es im Rahmen der vorgeschriebenen Aufgaben stattfand.
    »Der Kommandant schickt mich«, sagte er so energisch, wie seine helle und piepsige Stimme es
zuließ. »Er hat das Todesurteil für diesen T-Neununddreißig rückgängig gemacht.«
    Er sagte es aus einem Impuls heraus und ahnte nicht, was er damit anrichtete. Noch niemals war
es vorgekommen, daß der Kommandant einen Befehl zur Eliminierung zurückgenommen hatte, einfach
deshalb nicht, weil es unmöglich gewesen wäre. Es hätte eine Revolution bedeutet.
    Revolution aber …
    Der führende Roboter sagte: »T-Neununddreißig wurde bereits eliminiert. Der Kommandant handelt
gegen die Gesetze. Wir

Weitere Kostenlose Bücher