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Silberband 012 - Der Anti

Titel: Silberband 012 - Der Anti Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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werden den Fall untersuchen. Und nun stecke den Kopf in die Öffnung.«
    Gucky verlor die Geduld. »Du Dummkopf! Wenn schon jemand in das komische Loch da gucken soll,
dann wirst du es tun. Los, schau mal nach, was unten los ist!«
    Er setzte seine telekinetischen Gaben ein. Unsichtbare Geistesströme ergriffen den Roboter und
hoben ihn an. Er schwebte das letzte Stück in waagrechter Lage und glitt in die schwarze Öffnung
hinein. Eine Sekunde später begann er abwärts zu rutschen.
    »Wollt ihr auch eine Rutschpartie unternehmen?« erkundigte sich der Mausbiber freundlich bei
den verbliebenen fünf Robotern. »Es kostet nichts.«
    Ruckartig hoben sich die Waffenarme.
    Gucky erkannte, daß es nun höchste Zeit war, den Standort zu wechseln. Blind teleportierte er,
ehe sich fünf blasse Energiefinger genau an der Stelle kreuzten, an der er den Bruchteil einer
Sekunde zuvor noch gewesen war.
    Er materialisierte in einem hell beleuchteten Raum irgendwo im Schiff. Mehrere Männer standen
in Gruppen umher und diskutierten heftig. An den Wänden verrieten Schalttafeln und Bildschirme
eine technische Zentrale. In der Mitte des Raumes lag unbeweglich und anscheinend leblos ein halb
auseinandergenommener Roboter arkonidischer Bauart.
    Gucky wurde nicht sofort bemerkt. Er verhielt sich still und versuchte, aus den Gedanken der
Anwesenden die notwendigen Informationen zu erhalten. Was dabei herauskam, war höchst merkwürdig,
genügte aber noch nicht zur Vermittlung eines klaren Gesamtbildes. Es schien jedenfalls so, als
wolle ein gewisser Maschinist-Vier die Männer davon überzeugen, daß eine Revolution oder Meuterei
notwendig sei. Seltsam war nur, daß er stets immer wieder betonte, der Kommandant des Schiffes
sei auf ihrer Seite.
    Was sollte das bedeuten? Wenn auf einem Schiff gemeutert wurde, dann konnte es sich doch nur
um eine Erhebung der Mannschaft gegen den Kommandanten handeln. Und diesmal meuterte der
Kommandant mit der Mannschaft.
    Gegen wen?
    Gucky konnte kombinieren. Er entsann sich der Begegnung mit den sechs Robotern und ihrer
Worte. Hier lag der desaktivierte Roboter, allem Anschein nach von den Männern
auseinandergenommen. Erst jetzt bemerkte Gucky, daß die Waffen fehlten. Das Bild rundete sich ab.
Wenn es hier eine Meuterei gab, dann richtete sie sich gegen die Roboter.
    Und dann hörte er, wie M-4 sagte: »… ist es vor allen Dingen wichtig, daß die Wächter nicht
erfahren, was vor sich geht. Auch dürfen sie nicht wissen, daß der Kommandant auf unserer Seite
steht.«
    Gucky begriff, daß er den Raumfahrern in den Rücken gefallen war, die sich gegen die Roboter
auflehnten. Er hatte einen Fehler begangen, den er wieder gutmachen mußte.
    Er trat vor und sagte: »Guten Tag, Freunde. Ich bin gekommen, um euch zu helfen.«
    Die Männer erschraken, als sie ihn hörten und sahen. Das Gespräch verstummte jäh. Alle Augen
richteten sich auf den Mausbiber. Gucky erkannte, daß sie Angst vor ihm hatten, weil sie in ihm
einen Beauftragten des ›Meisters‹ vermuteten. Er grinste beruhigend und schüttelte den Kopf.
    »Nein, ich komme von einem anderen Schiff. Ich werde euch helfen. Die Roboter wissen bereits,
was ihr plant. Sie werden handeln. Und nun macht den Mund wieder zu – oder besser: laßt ihn
ruhig auf und berichtet, was geschehen ist. Ihr seid ein Schiff des Imperiums, nehme ich an?«
    Die antwortenden Impulse verrieten ihm sofort, daß keiner der Männer jemals den Begriff
›Imperium‹ gehört hatte.
    »Seid ihr keine Arkoniden?«
    Sie wußten nicht, daß es Arkoniden gab.
    Die Sache wurde immer verrückter. Sie waren Arkoniden, das sah man doch auf den ersten Blick.
Die weißen Haare, die rötlichen Albinoaugen, die zarten Glieder, alles wies darauf hin, daß man
es mit Abkömmlingen dieses Volkes zu tun hatte.
    Gucky erkannte, daß er der Reihe nach vorgehen mußte, um die Situation erfassen zu können. Er
wandte sich an den Mann, der ihm vorher schon aufgefallen war: »Also, M-Vier! Nimm dich zusammen
und erzähle! Vor mit brauchst du keine Angst zu haben.«
    Der Maschinist faßte sich ein Herz. Er trat einen Schritt vor, schob verlegen einen kleinen
silbernen Stab mit einer Linse am vorderen Ende in die Tasche und sagte auf arkonidisch: »Dein
Anblick flößt Befremden, aber keine Furcht ein. Ich glaube, wir können Vertrauen zu dir haben, wo
immer du auch herkommst. Lasse dir also berichten, was geschehen ist …«
    Stumm und mit steigendem Erstaunen

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