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Silberband 012 - Der Anti

Titel: Silberband 012 - Der Anti Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Wächter melden sich nie an. Sie kommen einfach, wenn sie es für richtig halten. Es dauert
zehn Sekunden, bis sie eintreten. So lange sperrt das elektronische Schloß. Schnell, in den
Nebenraum. O-Eins, Sie bleiben.«
    Die Männer handelten blitzschnell.
    Als die Tür aufschwang und den Roboter einließ, waren nur noch der Kommandant und sein
Nachfolger in der Zentrale.
    Aber der Roboter kam nicht allein. In seiner Begleitung befanden sich vier andere Wächter.
Wären es insgesamt sechs gewesen, hätte der Kommandant vielleicht ahnen können, wer ihn besuchte,
so aber hielt er die Roboter für ganz gewöhnliche Wächter. Mit keinem Gedanken erriet er, daß das
von Gucky um einen Roboter reduzierte Todeskommando zu ihm gekommen war.
    »Seit wann ist es dem Kommandanten erlaubt, eine einmal festgesetzte Eliminierung für ungültig
zu erklären?« fragte der zuerst eingetretene Wächter. »Verstöße gegen die bestehenden Gesetze
werden entsprechend bestraft. Wir werden …«
    »Von mir wurde kein derartiger Befehl gegeben«, unterbrach der Kommandant. »Um wen soll es
sich handeln?«
    »Um T-Neununddreißig, der heute zur Eliminierung gebracht wurde.«
    »Das ist völlig ausgeschlossen. T-Neununddreißig bat um Aufschub, den ich nicht gewähren
konnte. Ich habe niemals den Befehl erteilt, seine Eliminierung aufzuheben.«
    »Wir glauben dir nicht«, entgegnete der Roboter kalt. »Du wirst mit uns kommen und die
gerechte Strafe erleiden. Dein Nachfolger wird sein Amt übernehmen.«
    »Er ist nicht eingeweiht«, sagte der Kommandant.
    Nun zögerte der Wächter. Er durfte den Kommandanten nicht töten, wenn es keinen eingeweihten
Nachfolger gab. In die kurze Pause der Unschlüssigkeit hinein sagte Ps-5, der unbemerkt aus dem
Nebenzimmer in die Zentrale gekommen war: »Der Kommandant spricht die Wahrheit, Wächter. Ich kann
es bezeugen.«
    Ebenfalls unbemerkt kam M-7 herbei und drückte sich an der Wand entlang hinter die inzwischen
vollständig eingetretenen Roboter. In seiner Hand war der Schlüssel, mit dem sich die alles
entscheidende Stellschraube lösen ließ. Wenn es ihm rechtzeitig gelang …
    Es gelang ihm lediglich bei zweien.
    Der dritte schien die erste Berührung bemerkt zu haben, denn er drehte sich schwerfällig um,
seinen Waffenarm auf M-7 richtend.
    Ps-5 handelte blitzschnell.
    Der Energiestrahl seiner Handwaffe traf Wächter Drei am Kopf und bohrte sich zischend in das
positronische Gehirn, um Sekunden später auch den vierten Roboter unschädlich zu machen.
    Lediglich der Anführer erhielt eine winzige Chance, die er jedoch nicht mehr nutzen konnte,
weil inzwischen A-3 aus seinem Versteck hervorgekommen war und in die Geschehnisse eingriff. Er
schaltete den Strahler erst wieder ab, als der fünfte Roboter ein glühender Haufen
halbgeschmolzenen Metalls war und eine fast unerträgliche Hitze das Atmen in der Zentrale schwer
machte.
    »Sie haben großes Glück gehabt«, sagte Ps-5 ruhig, als er die Waffe wieder in die Tasche
schob. »Fast wären Sie das Opfer Ihrer eigenen Anordnung geworden – oder zumindest jener
Anordnungen, die der große ›Meister‹ erlassen hat. Nun, O-Eins, haben Sie sich entschieden?«
    Der Offizier nickte. Er war sehr blaß. »Ich stehe auf Ihrer Seite – aber ich habe einen
Wunsch. Ich möchte den sehen, den Ihr den ›Meister‹ nennt. Ist das möglich?«
    »Es ist sogar Ihr Recht«, ergriff der Kommandant das Wort. Es war alles so schnell gegangen,
daß er keine Zeit gehabt hatte, einen Schock davonzutragen. Ehe er richtig begriff, war die
Gefahr schon wieder gebannt. Nur die fünf unschädlich gemachten Wächter erinnerten noch daran,
wie nahe er dem Tod gewesen war. »Kommen Sie, O-Eins, ich werden Ihnen den ›Meister‹
vorstellen.«
    Die beiden Männer verschwanden im Nebenraum.
    Ps-5 sah ihnen nach.
    »Ich glaube«, sagte er, »jetzt dauert es nicht mehr lange. Irgendwie müssen die Roboter
erfahren haben, was wir planen. Sie werden handeln. Vielleicht steht der ›Meister‹ doch mit ihnen
in Verbindung. Wenn wir es nur wüßten. Bisher liegen keine Anzeichen dafür vor, ganz zu schweigen
von Beweisen.«
    A-3 trat zur Wand und öffnete die Schiebetür eines eingebauten Schrankes. »Wir haben genug
Waffen, um jeden Angriff der Roboter abwehren zu können. Sämtliche Sektionsleiter sind ebenfalls
bewaffnet. In der weiteren Geheimhaltung unserer Absichten sehe ich keinen Sinn mehr. Erklären
wir dem ›Meister‹ offiziell den

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