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Silberband 012 - Der Anti

Titel: Silberband 012 - Der Anti Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ein.
    Gucky nickte. »Natürlich. Oder kann sich einer von euch einen Roboter ohne Energie
vorstellen – wobei es keine Rolle spielt, ob dieser Roboter ein Gesicht aus Metall oder aus
Plastik besitzt.«
    Mit entblößtem Nagezahn genoß Gucky die staunende Verwunderung, die seine Enthüllung
hervorrief.
    Mit einem Satz hatte er das große Rätsel gelöst.
    Wenigstens sah es ganz so aus …

5.
    Techniker Neununddreißig fiel nicht länger als eine Sekunde, aber er hatte trotzdem
genug Gelegenheit, sein ihm bevorstehendes Schicksal genau zu erkennen. Es schien anderer Natur
zu sein, als sie alle angenommen hatten.
    Die Rutsche endete nicht im Atomfeuer des Reaktors. Seit T-39 dem Gravitationszentrum des
Schiffes entgegengeglitten war, hatte die Temperatur nicht zu-, sondern ständig abgenommen. Es
war in den wenigen Augenblicken regelrecht kalt geworden.
    Der Techniker wußte noch nicht, daß seine Glieder bereits vom Hauch des ewigen Frostes
gestreift wurden, der sich in sein Fleisch biß und schnell vordrang. Immerhin vermochte er noch
zu sehen, wenn das vielleicht auch die letzte Sinneswahrnehmung war, die sein blitzschnell
erlahmendes Gehirn registrieren konnte.
    Als er haltlos in die Tiefe stürzte, erkannte er unter sich eine riesige Halle, in der reglose
Wächter ihn erwarteten. Sie umstanden ein rechteckiges Becken aus weißem Material, das an Marmor
erinnerte. Es schien mit Wasser gefüllt zu sein, über dessen Oberfläche ein nebelartiger Hauch
lag.
    T-39 tauchte in den Nebel und dann in die Flüssigkeit.
    Die eisige Kälte, die seinen Körper sofort einfror und seine synthetische Kleidung zersetzte,
bemerkte er nicht mehr.
    Die Wächter hatten auf diesen Augenblick gewartet. Schwerfällig bewegten sie sich auf den Rand
des Beckens zu. Mit stangenähnlichen Instrumenten holten sie den schwimmenden Körper des
Technikers heran und hoben ihn vorsichtig aus der Flüssigkeit. Ihnen machte es nichts aus, daß in
der Halle eine durchschnittliche Temperatur von etwa zweihundert Grad minus herrschte.
    Eine Bahre wurde in die Halle gefahren, auf die T-39 gelegt wurde. Die Roboter gingen dabei
sehr behutsam zu Werke. Sie wußten genau, daß die geringste Unachtsamkeit den steif gefrorenen
Körper zerbrechen ließ.
    Zwei Wächter fuhren die Bahre aus dem Raum. Die anderen blieben zurück und postierten sich
neu.
    Sie erwarteten das nächste Opfer, aber sie wußten nicht, daß sie soeben das letzte abgefangen
hatten.
    Ps-5, A-3 und R-75 begleiteten Gucky, während der Kommandant mit den anderen in der
Zentrale blieb, um im Fall eines Aufstands der Roboter die Mannschaft alarmieren zu können.
    R-75 zeigte auf die Wand. »Dort brachen wir ein Loch. Dahinter stehen die Behälter. Aber auch
die Kampf-Wächter sind dort und warten.«
    Gucky nickte befriedigt. »Die werden sich aber wundern, meine ich. Ihr seid gut bewaffnet und
werdet einen Feuerzauber veranstalten, daß ihnen die Linsenaugen übergehen. Ich selbst –
nun, ich denke, ich werde mal wieder ausgiebig spielen.«
    »Spielen?« Der Psychologe betrachtete Gucky voller Zweifel. Bisher hatte er noch keine
befriedigende Antwort auf die Frage erhalten, von wo der Mausbiber kam und wer er war. Ps-5 hatte
lediglich die Tatsache akzeptiert, einen guten Bundesgenossen gefunden zu haben. »Glaubst du,
damit die Wächter zu vertreiben?«
    »Man nennt es Telekinese«, erklärte Gucky und sah zu, wie R-75 den Wulstrand der eingesetzten
Metallplatte aufschweißte. »Mit Hilfe der konzentrierten Gedanken kann man Materie bewegen, ohne
sie anzupacken. Ich habe schon ganze Armeen von Robotern damit kampfunfähig gemacht.«
    Das war zwar reichlich übertrieben, aber es stimmte doch, daß der Mausbiber mittels seiner
telekinetischen Gabe manchen Gegner bezwungen hatte, der ihn sonst mit den bloßen Fäusten
zerdrückt hätte.
    Polternd fiel die Klappe zu Boden, und die Öffnung wurde frei.
    »Die Wächter kommen normalerweise erst in einer knappen Stunde«, erklärte Ps-5 hastig.
»Nur – vielleicht sind sie diesmal schneller.«
    »Wir werden es sehen«, piepste Gucky und zwängte sich durch das Loch, als die Ränder ein wenig
abgekühlt waren. »Nun kommt schon, Freunde!«
    Diesmal brauchten sie nicht auf Rückendeckung zu achten und konzentrierten ihre ganze
Aufmerksamkeit nach vorn, wo in der dämmerigen Halle die langen Reihen mit den durchsichtigen
Glasblöcken standen, in denen die reglosen Körper der Schlummernden ruhten.
    Gucky

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