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Silberband 012 - Der Anti

Titel: Silberband 012 - Der Anti Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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machte einige Schritte und blieb vor dem ersten Block stehen. Mit einem Satz schwang er
sich auf den Rand des Behälters und schaute auf den nackten Körper des Arkoniden hinab. Was
seinen Begleitern unbekannt war, bedeutete ihm kein unlösbares Rätsel. Er hatte schon vor
Betreten der Halle gewußt, was hier gespielt wurde – er wußte nur nicht, welchen Sinn es
haben sollte.
    Ps-5 kam ebenfalls herbei und sah hinab auf den Schläfer. Und dann stutzte er plötzlich. Er
kniff die Augen zusammen und warf dann A-3 einen schnellen Blick zu.
    »Sieh ihn dir genau an«, sagte er mit belegter Stimme. »Und dann sage mir, ob ich verrückt
bin.«
    Der Arzt nickte langsam.
    »Du bist nicht verrückt«, bestätigte er tonlos und mit einem Zittern in der Stimme. »Ich weiß,
was du sagen willst, aber bevor wir einem Irrtum erliegen, wollen wir den Beweis. In welchem
Block lag das Mädchen?«
    »Im nächsten«, entgegnete Ps-5 und schritt bereits zum Nachbarblock. Er sah hinein und fuhr
erschrocken zurück. »Ja, ich hatte recht. Sie sind ausgetauscht worden. Warum?«
    Gucky, der nicht nur die Unterhaltung hörte, sondern auch in den Gedanken der beiden Männer
las, erfuhr in Sekunden die ganze Geschichte.
    Er vergewisserte sich: »Ihr irrt euch bestimmt nicht? Dies ist derselbe Raum?«
    »Ein Irrtum ist ausgeschlossen«, erklärte Ps-5. »In den Behältern lagen noch vor wenigen Tagen
andere Personen.«
    Gucky mußte sich eingestehen, auf einmal nichts mehr zu begreifen. Im ersten Augenblick hatte
es ganz so ausgesehen, als lägen hier im Zentrum des Schiffes Arkoniden im Kälteschlaf. Die trübe
Flüssigkeit schien ganz dafür zu sprechen. Sie mußte eine Temperatur tief unter dem Gefrierpunkt
besitzen und dennoch im flüssigen Aggregatzustand bleiben. Soweit war alles in Ordnung.
    Warum aber lagen nun plötzlich andere Männer als zuvor in den merkwürdigen Behältern?
    Guckys Gedankengang wurde unterbrochen, als der Arzt plötzlich rief: »Ich kenne diesen
Mann – es ist T-Neununddreißig, den ich öfters behandelte. Er liegt statt des Mädchens hier.
Aber …«
    Der Psychologe war zusammengezuckt und wich erschrocken zurück. Über sein Gesicht huschte
Entsetzen, zugleich aber auch eine Frage.
    »Der Techniker«, sagte er spröde, »wurde vor einer Stunde vom Todeskommando abgeholt und in
den Konverter gestoßen. Er ist tot.«
    Gucky begann sich allmählich auszukennen. »Vor einer Stunde? Er sollte sterben – und nun
liegt er hier vor uns? Nun Ps-Fünf und A-Drei, beginnt ihr allmählich zu begreifen?«
    Die beiden Männer sahen den Mausbiber ausdruckslos an.
    »Es ist doch ganz einfach«, piepste Gucky aufgeregt. »Sie haben euch immer erzählt, ihr müßtet
sterben, wenn eure Zeit um ist. Aber in Wirklichkeit ist niemand gestorben. Ich weiß jetzt, daß
die zum Tode Verurteilten statt im Reaktor hier in der Gefrierhalle landeten. Genau wie dieser
Techniker. Das dürfte geklärt sein. Aber nun taucht eine neue Frage auf: Was geschah mit jenen,
die vor T-Neununddreißig in diesem Behälter lagen? Wohin ist das Mädchen gekommen? An sie müssen
wir uns halten, wenn wir die Spur weiter verfolgen wollen.«
    Langsam nickte Ps-5. Obwohl es empfindlich kalt war, begann er zu schwitzen. Von einer Sekunde
zur anderen verloren alle Gesetze ihre Gültigkeit. Von einer Sekunde zur anderen mußten ihm die
Wächter nicht mehr als erbarmungslose Maschinen, sondern als Wohltäter erscheinen.
    Aber – welchen Sinn hatte das alles?
    Gucky erkannte den Zwiespalt im Herzen des Psychologen. Er sagte: »Es besteht durchaus die
Möglichkeit, daß wir den Robotern unrecht taten, aber immerhin ließen sie euch im Ungewissen. Mir
ist es gleich, was künftig geschieht. Ich bin nur gekommen, weil mich ein telepathischer Hilferuf
erreichte, und zwar von einem Mann, der sich in Todesgefahr befand – wahrscheinlich war es
sogar dieser hier, den ihr T-Neununddreißig nennt. Es hat den Anschein, daß er noch lebt –
und sogar noch lange leben wird. Bis dieses Schiff sein Ziel erreicht, nehme ich an. Ich kann
also zu meinem eigenen Schiff zurückkehren und euch den Rest überlassen …«
    »Auf keinen Fall soll der überwundene Zustand wiederhergestellt werden«, protestierte der
Arzt. »Wir nehmen künftig unser Schicksal selbst in die Hand und lassen uns nicht mehr von den
Gesetzen des ›Meisters‹ regieren. Wer überhaupt ist der ›Meister‹?«
    »Das«, sagte Gucky gelassen, »möchte ich noch

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