Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 013 - Der Zielstern

Titel: Silberband 013 - Der Zielstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
erhob Brazo Alkher dozierend den Zeigefinger. »Es sollte festgestellt
werden, ob ein Offizier des Schiffes berechtigt ist, verdiente Besatzungsmitglieder zu
beleidigen.«
    »Wohin willst du fliegen?« ächzte Bully fassungslos. »Wohin?«
    Rhodan schnallte sich in seinem Sessel fest. Weit unter ihm arbeiteten die
Antigravprojektoren. Sie hoben die auf das Schiff einwirkende Schwerkraft des großen Mondes
auf.
    »Zum fünften Planeten dieses Sonnensystems, genannt Sphinx«, erklärte Rhodan sachlich.
    »Verrückt! Wir haben genug gesehen. Meine obersten Halswirbel beginnen zu jucken, was
bekanntlich ein schlechtes Vorzeichen ist.«
    »Du bist zu fett!« schrie Gucky schadenfroh.
    Reginald Bull winkte erregt ab. »Halt den Schnabel, Kleiner. Die Sache ist ernst. Perry, was
hast du vor?«
    »Nicht viel. Ich will mich kurz auf Nummer fünf umsehen, um festzustellen, was dort gespielt
wird. Dieser Mond ist ein einziges Kraftwerk mit bereits bekannten Funktionen. Ich möchte wissen,
wie die Akonen, die wir von nun an so nennen wollen, ihre Empfangsgeräte auf die Zielplaneten
bringen. Dazu wäre es in der Tat erforderlich, eine Raumflotte zu unterhalten. Wo sind diese
Schiffe? Wie schnell sind sie? Welche Triebwerke werden von den Akonen verwendet? Was noch
wichtiger ist: Wie steht es mit eventuellen Eroberungsgelüsten dieser Leute? Es wäre mir durchaus
nicht angenehm, eines Tages auf der Erde geheimnisvolle Torbogentransmitter zu finden, aus denen
Millionen Kampfroboter hervormarschieren. Wenn man die Herrschsucht der alten Arkoniden
berücksichtigt, so muß man sich zwangsläufig fragen, wie das Volk, aus dem sie hervorgegangen
sind, in dieser Hinsicht eingestellt ist. Wir fliegen zum Planeten Sphinx hinüber. Fertig, Jefe?
Starten Sie.«
    Bullys Worte gingen im Donnern der Triebwerke unter. Die FANTASY raste mit so hohen
Beschleunigungswerten in den Raum, daß sie Sekunden später nicht mehr zu sehen war. Nur eine
heiße Druckwelle pfiff über das riesige Gelände des seltsamen Transmitter-Raumhafens hinweg.
    Ein Schalttechniker der Akonen rief erzürnt aus: »Sie kennen wirklich keine Höflichkeit mehr!
Man sollte ihnen eine Lektion erteilen!«
    Die Reise dauerte nur wenige Minuten. Es machte dem Epsalgeborenen Spaß, eine Gewaltlandung
durchzuführen.
    Der Schwere Kreuzer raste in die aufglühende Lufthülle des fünften Planeten hinein und begann
erst in den unteren Schichten der Atmosphäre mit dem Bremsmanöver.
    Dazu meinte der Kommandant sachlich: »Geortet hat man uns sowieso. Es liegt kein Grund vor,
besonders behutsam zu sein. Wenigstens sollen sie sehen, daß Terraner mit großen Raumschiffen
umgehen können.«
    »Großer Jupiter«, sagte Bully gereizt. »Warum unternehmen diese Akonen nichts? Claudrin
rasiert ihnen mit der Druckwelle ganze Wälder ab. Jetzt bin ich nur einmal neugierig, wann sie
endlich die Geduld verlieren.«
    »Ich auch«, meinte Rhodan. »Lange geht das nicht mehr gut. Jefe, da vorn tauchen Städte auf.
Wir landen auf dem ersten besten Raumhafen, den wir ausmachen können. Schiff bleibt klar zum
Alarmstart. Energiezentrale melden!«
    Der diensthabende Ingenieur erschien auf dem Verbindungsschirm.
    »Wir landen gleich«, erklärte Rhodan in aller Ruhe. »Versuchen Sie, mit Ihren Energie- und
Massetastern eventuell abgestellte Raumschiffe zu orten. Nehmen Sie als gegeben an, die
akonischen Raumer flögen ebenfalls mit Lineartriebwerken. Stellen Sie Ihre Ortungspeiler auf die
dementsprechenden Impulse ein. Alles klar?«
    »Verstanden, Sir. Wir werden uns bemühen.«
    »Was haben Sie eben gesagt?« klang Kalups Stimme aus den Geräten. Er hatte mitgehört. »Sind
Sie etwa der Meinung, die hiesigen Intelligenzen hätten ebenfalls den linearen, sprungfreien
Hyperantrieb entwickelt?«
    »Ich bin sogar davon überzeugt. Es muß nicht direkt eine Kopie unseres Kompensationskonverters
sein, aber auf ähnlicher Basis werden die Aggregate schon funktionieren.«
    »Ich verlange eine beweiskräftige Erklärung!« schrie Kalup in seiner cholerischen Art.
    »Zu verlangen haben Sie zwar nichts, junger Mann, aber ich will es trotzdem tun.«
    »Frechheit!«
    »Zur Kenntnis genommen. Wir sind nur deshalb unbeschadet durch das eigenartige Energiefeld
gekommen, weil wir mit dem Kalup flogen. Wenn die Akonen diesen blauen, systemumspannenden
Riesenschirm ebenfalls durchkreuzen, müssen sie ein ähnliches Kompensatorfeld benutzen, oder sie
hätten sich selbst eingesperrt.

Weitere Kostenlose Bücher