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Silberband 013 - Der Zielstern

Titel: Silberband 013 - Der Zielstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Natürlich besteht die Möglichkeit, daß sie Strukturlücken
schaffen und durch diese in den Raum vordringen. Dennoch bin ich davon überzeugt, daß dieses Volk
schon lange die Linearflugtechnik beherrscht. Genügt Ihnen das?«
    »Erst dann, wenn ich die verschiedenen Möglichkeiten durchgerechnet habe.«
    »Tun Sie das, Professor. Ich bin neugierig auf Ihre Ergebnisse.«
    Augenblicke später fuhr die FANTASY die Landebeine aus. Der marsgeborene Chefingenieur, Slide
Nacro, schaltete die Strommeiler herunter, um sie direkt nach dem Aufsetzen wieder voll
auszufahren.
    Die FANTASY hatte sich wie ein angriffslustiges Ungeheuer mitten auf eine riesige Ebene
gesetzt, die nur einen Raumhafen darstellen konnte.

9.
    Die Männer des Einsatzkommandos unter Mahaut Sikhras Führung kamen zurück. Rhodan
hatte den kleinen Erkundungstrupp mit Hilfe der Helmsenderübertragung verfolgt und dabei
festgestellt, daß eine Kontaktaufnahme wiederum mißlungen war.
    Zwanzig Minuten nach der Landung, um die sich anscheinend niemand gekümmert hatte, waren die
ersten Ergebnisse der Ortungsstationen eingelaufen. Auf dem Hafen gab es Raumschiffe, deren
Triebwerksimpulse empfangen werden konnten.
    Nach der erfolgten Auswertung in der mathematischen Abteilung und unter Kalups persönlicher
Leitung stand es fest, daß die Akonen, wie bereits vermutet, den Linearflug beherrschten. Sie
arbeiteten mit einem kompensatorähnlichen Schirmfeld, das dem des Kalupkonverters sehr
ähnlich – allerdings viel ausgereifter – war.
    Arno Kalup war außer sich. Unbegrenzte Möglichkeiten zur Fortentwicklung der terranischen
Neukonstruktion zeichneten sich ab. Trotzdem bestanden offenbar keine Möglichkeiten, die Akonen
zu bewegen, ihre Geheimnisse preiszugeben.
    Mahaut Sikhra war nicht nur wegen der Kontaktversuche ausgeschickt worden. Seine Mitarbeiter
trugen Spezialmeßgeräte, mit denen ermittelt werden sollte, ob es sich bei den georteten
Raumschiffen um abgestellte Museumsstücke oder um betriebsklare Fahrzeuge handelte.
    Gucky war vor einigen Minuten verschwunden. Es war ihm anscheinend gelungen, in eine der von
Schutzschirmen abgeriegelten Abstellhallen hineinzukommen.
    Weit entfernt, fast nicht mehr erkennbar, ragten die typisch arkonidischen Trichterbauwerke in
den blaßblauen Himmel. Allein diese eigentümliche Architektur bewies, daß die Arkoniden von
diesem Volk abstammten. Sie hatten die Sitten und Gebräuche der Vorfahren beibehalten,
schließlich aber im Lauf der Jahrtausende eine eigene, stets fremdartiger werdende Kultur
entwickelt.
    Rhodan hatte es nicht gewagt, die Großstadt zu überfliegen. Er hatte das Gefühl, die
Geschehnisse bereits auf die Spitze getrieben zu haben.
    Zudem sah es ganz danach aus, als wäre die Stille gleichbedeutend mit der Ruhe vor dem Sturm.
Auf dem weiten Raumhafen waren die Fahrzeuge zurückgezogen worden. Weit und breit war kein Akone
zu sehen. Stärker hätte man die Mißachtung nicht ausdrücken können.
    »Etwas wird in aller Kürze geschehen«, behauptete Bully beunruhigt. »Entweder verwandelt man
uns in eine radioaktive Wolke, oder man unternimmt etwas, wovon wir keine Ahnung haben.«
    Mahaut Sikhra trat ein. Er trug nur die Uniform. Rhodan hatte die Anweisung erlassen, die
arkonidischen Kampfanzüge nicht mehr anzulegen, da sie provozierend wirken könnten. Dabei warf
sich nur die Frage auf, was nun provozierender war: die ungebetene Landung oder das eventuelle
Tragen von Ausrüstungen, die augenscheinlich einem kriegerischen Zweck dienten. Alles in allem
war das Tun der Terraner eine Unverschämtheit, worüber Rhodan sich auch keinen Illusionen
hingab.
    Sikhra grüßte korrekt. Sein Gesicht glänzte schweißnaß. Die blaue Sonne Akon strahlte eine
unangenehme Hitze aus.
    »Was haben Sie entdeckt?«
    Mahaut nahm die Mütze ab. Sein Gesicht drückte seinen Unwillen aus. »Nicht viel, Sir. In der
Nähe der Hallen sind Energiefelder aufgebaut worden. Wir kamen nicht hindurch. Es steht aber
trotzdem fest, daß die georteten Raumschiffe ›heiße‹ Triebwerke haben. Das sind keine
Museumsstücke, sondern einsatzklare Raumer. Akonen haben wir keine getroffen. Zwei Mann zogen
sich fluchtartig zurück, als sie uns über das Landefeld kommen sahen. Man will weder mit uns
sprechen noch scheint man Wert darauf zu legen, unsere Nähe zu suchen. Das ist alles.«
    »Es genügt.« Rhodan lachte humorlos auf. »Fertig zum Start. Wir warten nur noch auf
Gucky.«
    Der Mausbiber

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