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Silberband 013 - Der Zielstern

Titel: Silberband 013 - Der Zielstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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haben.«
    »Im Augenblick nicht«, murmelte Rhodan und sah wieder auf den Bildschirm.
    Bully streckte die Beine.
    Er gönnte Kalup die kleine Abfuhr, wenn er es sich auch nicht anmerken ließ. Dazu war Kalup
viel zu wertvoll. Aber seine Art war Bully zuwider, weil er bei einem Rededuell meist den
kürzeren zog.
    Etwas im Hintergrund unterhielten sich der Mathematiker Carl Riebsam und der Arzt Dr. Gorl
Nikolate. Da sie leise sprachen, blieb es für die anderen ein Geheimnis, worüber sie sich
unterhielten.
    Durch das Schiff ging ein harter Stoß, wiederholte sich noch zweimal mit gleicher Stärke und
ebbte schließlich ab.
    Gleichzeitig gellte der Alarm aus allen Lautsprechern.
    Die Stimme des Leitenden Ingenieurs sagte aufgeregt: »Achtung! Explosion in Sektor BN-8!
Ausmaß noch unbekannt. Alle Maschinenräume durch Schotte automatisch abgeriegelt.
Vakuumeinbruch.«
    Rhodan war aufgesprungen. Er sah Kalup an. »Ihr Sektor, Professor. Die Konverter …«
    »Man soll den Teufel nie an die Wand malen.« Kalup nickte ruhig, ehe er sich erhob. »Dann
erscheint er nämlich.«
    Erneut gellte der Alarm auf.
    »Vakuumeinbruch bestätigt«, verkündete der Lautsprecher. »Jeder bleibt, wo er ist. Raumanzüge
anlegen. Weitere Durchsagen folgen.«
    Für eine Sekunde zögerte Rhodan, aber dann erkannte er, daß letztlich die ganze Last der
Verantwortung auf seinen Schultern ruhte, auch wenn jetzt Slide Nacro, der Chefingenieur, die
Alarmanweisungen durchgab. Rhodans Platz war in der Zentrale bei Kommandant Oberst Claudrin.
    »Sie bleiben hier«, sagte er zu den anderen und eilte zur Tür.
    »Dein Raumanzug, Perry! Vakuumeinbruch.«
    Das war Bully, der aufgesprungen war. Er raste zum eingebauten Wandschrank, in dem die
leichten Notanzüge hingen. Sie genügten vollauf, einen Menschen längere Zeit vor den Einflüssen
des luftleeren Raumes zu schützen.
    »Keine Zeit mehr!« gab Rhodan zurück und schon war er draußen auf dem Gang. Es war nicht weit
bis zur Zentrale, aber trotz des Verbots begegnete er zahlreichen Angehörigen der Mannschaft, die
in ihre Unterkünfte eilten, um die Notanzüge anzulegen. Rhodan kümmerte sich nicht um sie. Ihm
blieb einfach keine Zeit dazu. Außerdem war es vielleicht das Vernünftigste, was sie tun
konnten.
    Oberst Jefe Claudrin hob den Kopf, als Rhodan in die Zentrale stürmte.
    »Wie ist die Lage, Oberst?«
    »Schlecht, Sir. Aus dem Maschinenteil kommt keine Meldung. Ich befürchte das Schlimmste.«
    Rhodan war es, als lege sich ihm eine eisige Hand aufs Herz. Es war keine Angst vor einer
möglichen Gefahr, keine Furcht vor dem eigenen Schicksal. Das hätte ihn nicht erschreckt. Aber er
bangte plötzlich um das Leben der Besatzungsmitglieder; Menschen, die er zum Teil nicht einmal
dem Namen nach kannte, die sich aber freiwillig zu diesem gefahrvollen Unternehmen gemeldet
hatten.
    »Sichtverbindung Interkom?«
    »Abgerissen, Sir. Keine Verbindung mehr.«
    Das sah schlimm aus.
    »Geschwindigkeit?«
    »Unter Licht abgesunken, Sir. Antrieb nur noch einfach. Die Detonation muß von den
Kalup-Konvertern ausgegangen sein.« Die Akonen! schoß es Rhodan durch den Kopf. Hatten sie
die Bordpositronik manipuliert? Technisch waren sie dazu bestimmt in der Lage. Rhodan hoffte, daß
ihm Gelegenheit bleiben würde, das später einmal zu überprüfen.
    Kalup, das wußte Rhodan, war kein Vorwurf zu machen.
    »Können Sie noch manövrieren?« wandte er sich an Claudrin.
    »Leider nicht, Sir. Das Schiff gehorcht dem Steuer nicht mehr.«
    Rhodan nickte. »Also ein Wrack – antriebslos, steuerlos. Erledigt.«
    Oberst Claudrin schüttelte den Kopf. »Kurz vor dem Unglück nahm ich Messungen vor, Sir. In
drei Lichtstunden Entfernung steht eine gelbe Sonne. Typ wie Sol. Sie hat wahrscheinlich
Planeten. Wir fliegen fast genau darauf zu.«
    »Und? Sollen wir vielleicht mit diesem Wrack eine Landung versuchen?«
    »Mit den Space-Jets, Sir. Sämtliche Rettungsboote werden ja nicht zerstört worden sein.«
    Rhodan erkannte, daß Claudrin seine Nerven behalten hatte, mehr jedenfalls als er selbst. Und
gerade in diesen Augenblicken war die ruhige Überlegung wichtiger als alles andere.
    »Sie haben recht, Oberst. Stellen Sie fest, wieviel Boote uns zur Verfügung stehen. Ich
kümmere mich um die Leute.«
    Ehe der Kommandant antworten konnte, war Rhodan wieder aus der Zentrale verschwunden. Er eilte
durch den Korridor und sprang in den Antigravlift. Aus den Lautsprechern, soweit sie noch

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