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Silberband 013 - Der Zielstern

Titel: Silberband 013 - Der Zielstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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aus.
    Als Rhodan dem Oberst zunickte, fand eine weitere Explosion im Innern der FANTASY statt. Die
Erschütterung war so gewaltig, daß die Jet schwankte. Dann glitt das Raumfahrzeug auf den breiten
Schienen aus der Schleuse und schoß hinein in das Gewimmel der Sterne, von denen kein einziger
einen Anhaltspunkt bot.
    Nur die nahe gelbe Sonne schien einen gewissen Optimismus zu rechtfertigen. Dabei war die Zeit
viel zu kurz gewesen, um genauere Beobachtungen über ihre Natur anzustellen. Auch die Theorie,
sie besäße Planeten, stand nur auf schwachen Füßen.
    Professor Arno Kalup verhielt sich schweigsam und zurückhaltend. Man sah ihm deutlich an, daß
er sich den Kopf darüber zerbrach, wie es zu der Katastrophe hatte kommen können.
    Rhodan teilte ihm seinen Verdacht mit. Es wunderte ihn nicht, daß auch Kalup eine Manipulation
durch die Akonen nicht ausschloß. Vermutlich hatten die Akonen verhindern wollen, daß die FANTASY
nach Terra zurückkehrte und die Entdeckung des Blauen Systems bekannt wurde. Wer so ängstlich auf
seine Sicherheit bedacht war, daß er sich mit einem systemumspannenden Schirm von der Außenwelt
abschloß, dem lag sicherlich nicht daran, daß sein jahrtausendealtes Geheimnis plötzlich in der
gesamten Galaxis verbreitet wurde.
    Dennoch war das alles nur reine Spekulation. Es bestand keine Möglichkeit mehr, die Ursache
der Explosion festzustellen.
    Die Antwort auf Rhodans Fragen würden nur die Akonen selbst geben können.
    Als Claudrin eine Kursänderung vornahm, gehorchte die Jet nur zögernd dem Steuer. Der Oberst
warf Rhodan einen schnellen Blick zu.
    Rhodan sagte: »Sprechen Sie, Oberst. Was ist mit der Space-Jet?«
    Claudrin zuckte mit den Schultern. »Ich weiß es nicht. Es sieht aber so aus, als sei sie nicht
so unbeschädigt, wie wir annahmen. Die Steuerung …« Er zögerte und griff mit geübten Händen
in die Kontrollen. Seine Finger berührten Knöpfe und Schalter. Zeiger auf Skalen schlugen aus.
Sie vibrierten – oder fielen in ihre Ausgangsstellungen zurück. Claudrin sah auf. »Es ist
einiges nicht in Ordnung. Einen Hypersprung dürfen wir nicht wagen, Sir. Aber vielleicht sind
terranische Schiffe in der Nähe.«
    »Vielleicht«, gab Rhodan nachdenklich zurück. Sie befanden sich in einem unbekannten Teil der
Milchstraße. Die Erde konnte zwanzigtausend Lichtjahre entfernt sein, wenn der Kursanzeiger der
FANTASY gestimmt hatte. »Wir können uns nicht darauf verlassen. Wie ist es mit einem
Funkspruch?«
    »Hyperfunkgerät arbeitet nicht, Sir. Normalfunk möglich.«
    Rhodan biß sich auf die Zähne. Ging denn nun auf einmal alles schief? Kein Hyperfunk. Es
schien so gut wie ausgeschlossen, daß ein Schiff zufällig so nahe war, daß es die nur
lichtschnellen Funkwellen noch in diesem Jahrhundert auffing.
    »Versuchen Sie es trotzdem«, ordnete Rhodan an.
    Es gelang Claudrin, den Kurs soweit zu ändern, daß die Jet genau auf die gelbe Sonne zuflog.
In fünf Stunden etwa würde man nahe genug sein, um das etwaige Vorhandensein von Planeten mit
Bestimmtheit feststellen zu können.
    Und was würde sein, wenn es keine solchen Planeten gab?
    Rhodan wagte es nicht, diese Möglichkeit weiter in Betracht zu ziehen.
    Hinter ihnen im All explodierte die FANTASY und wurde vorübergehend zu einer leuchtenden
Wolke.
    »Vier Planeten, Sir«, meldete Hunts Krefenbac, der Erste Offizier.
    »Danke, Major. Aussichten?«
    »Der innere Planet ist glutflüssig. Die beiden äußeren Methanriesen. Der zweite Planet scheint
günstig zu sein. Atmosphäre atembar. Keine Kontinente oder Meere. Eine einzige, vegetationslose
Landmasse.«
    Rhodan wandte sich an Claudrin. »Steuern Sie den zweiten Planeten an, und versuchen Sie eine
Landung. Es bleibt uns keine andere Möglichkeit.«
    In den vergangenen fünf Stunden war Rhodan zu dieser Überzeugung gelangt. Die Space-Jet war
viel zu klein für die zweiundachtzig Überlebenden. Die Lebensmittel und Wasservorräte würden zwar
für längere Zeit reichen, aber der Mensch benötigt auch Platz, um sich die Füße zu vertreten. Das
letzte Aufbäumen der FANTASY hatte einige Schäden verursacht, die noch nicht ganz zu übersehen
waren. Die Steuereinrichtung gehörte dazu.
    Eine Überraschung allerdings hatte es gegeben.
    Es war gelungen, einen kurzen Notimpuls mit dem Hyperfunkgerät abzugeben. Allerdings war die
Energiezufuhr bereits nach wenigen Sekunden blockiert worden. Der Impuls war sehr kurz und
schwach gewesen.

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