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Silberband 013 - Der Zielstern

Titel: Silberband 013 - Der Zielstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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funktionierten, kamen die Anweisungen Captain Slide Nacros. Der Chefingenieur sorgte in erster
Linie dafür, daß die Überlebenden der Katastrophe nicht in Gefahr gerieten. Dann erst befahl er
den Rettungstrupps, sich zu der Unglücksstelle vorzuarbeiten und Hilfe zu bringen. Aus den
Anweisungen entnahm Rhodan das ungefähre Ausmaß der Detonation. Der gesamte Maschinenraum mußte
zerstört worden sein. Nur wenige Teile waren verschont geblieben. Die Energieerzeugung
funktionierte noch, ebenso die Lufterneuerung.
    Unklar war nur noch, wieso ein Vakuumeinbruch erfolgt war. Der Maschinensektor verlief
ringförmig um das Schiffszentrum.
    Sich nach Nacros Anweisungen richtend, drang Rhodan weiter vor, bis er von einem Offizier
aufgehalten wurde. Es war Leutnant Mahaut Sikhra, Führer des Einsatzkommandos für Sonderaufgaben.
Der kleine Nepalese mit den dunklen Haaren war für sein Draufgängertum bekannt. Er leitete die
Rettungsaktion.
    »Hier können Sie nicht weiter, Sir.«
    Das erkannte Rhodan auch. Die Wucht der Explosionen hatte ungeahnte Zerstörungen angerichtet.
Türen waren aus ihren Füllungen gerissen worden, und überall lagen die Trümmerstücke umher. Die
Leere des Weltraums wäre auch bis hierher gedrungen, wenn die luftdichten Schotte nicht gehalten
hätten. Sie waren jetzt das einzige, was zwischen ihnen und dem Tod stand.
    »Wie ist die Lage, Leutnant?«
    »Meine Leute sind dabei, sie zu klären. Ein kleiner Trupp ist durch die Notschleuse in die
Maschinenzentrale eingedrungen. Ich erwarte jeden Augenblick die Meldung.«
    Er hielt das kleine Funkgerät hoch, mit dem die Verbindung zu dem Trupp hergestellt werden
sollte.
    »Ist nur das Maschinenzentrum betroffen?«
    »Leider nicht, Sir. Die Explosion hat sich einen Ausweg gesucht. Die schwächste Stelle waren
die Lagerräume und die Hangars. Der Druck hat die Wände aufgerissen und neue Explosionen in den
Rettungsbooten und Waffenarsenalen verursacht. Dann der Wulstantrieb. Er detonierte an der
schwachen Peripherie und riß ein Leck. Auf dieser Seite ist nichts heil geblieben. Ich fürchte,
der Vakuumeinbruch hat die meisten Opfer gekostet, weniger die Explosion selbst.«
    Rhodan gab keine Antwort.
    Noch war die Zahl der Todesopfer nicht bekannt, aber sie mußte mehr als hundert betragen.
Vielleicht sogar zweihundert. Das Schiff selbst ein Wrack. Gab es noch einen Ausweg aus dieser
fast hoffnungslosen Lage?
    Der Funkempfänger summte. Leutnant Sikhra schaltete ein. »Sikhra hier. Was ist?«
    »Sergeant Radler, Sir. Keine Überlebenden. Wenn der Einbruch nicht so plötzlich gekommen wäre,
hätten einige vielleicht ihre Notanzüge anlegen können. So aber – es ging zu schnell,
Sir.«
    Sikhra sah Rhodan stumm an. Dann sagte er in das Mikrophon: »Es ist gut, Radler, kommen Sie
zurück, wenn Sie alles durchsucht haben. Abdichten. Vielleicht gibt es doch noch Kabinen, in
denen Luft geblieben ist. Gehen Sie sorgfältig vor.«
    »Sie können sich auf uns verlassen, Sir.«
    Sikhra schaltete ab. Sein Blick ruhte immer noch auf Rhodan. »Mehr können wir im Augenblick
nicht tun, Sir.«
    Rhodan nickte ihm zu.
    Er drehte sich um und ging den Weg zurück, den er gekommen war. Fast wäre er dabei über Gucky
gestolpert, der direkt vor seinen Füßen materialisierte. Als Teleporter gab es für Gucky nichts
Einfacheres, als von einem Ort zum anderen zu springen. Diesmal schien er Rhodan telepathisch
angepeilt zu haben.
    »Weißt du, wieviel Menschen gestorben sind?« fragte Rhodan.
    »Ich weiß es nicht. Aber ich weiß, daß nur eine einzige Space-Jet heil geblieben ist. Alle
anderen Boote wurden vernichtet. Sie standen genau in der Fluchtrichtung der sich ausdehnenden
Explosionsgase.«
    Die Space-Jets waren verbesserte Gazellen-Aufklärer und hatten die Form eines Diskus. Mit
etwas über dreißig Metern Durchmesser boten sie nicht viel Platz, aber im Notfall mußten eben
alle Räume vollbesetzt werden.
    »Wir müssen alle Überlebenden zusammenrufen, Gucky. Die große Messe ist unbeschädigt
geblieben. Kannst du das organisieren?«
    »Du kannst dich auf mich verlassen.« Gucky nickte. Er war stolz darauf, eine wichtige Aufgabe
erhalten zu haben. Er verschwand.
    Rhodan beeilte sich, in die Kommandozentrale zu kommen. Der Gedanke, einen Notruf mit
Hyperfunk auszusenden, kam ihm erst jetzt.
    Leider einige Minuten zu spät. Er hatte die Katastrophe einfach unterschätzt.
    Zwanzig Meter vor ihm hob sich der Boden unter seinen Füßen

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