Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 013 - Der Zielstern

Titel: Silberband 013 - Der Zielstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Gefühl
heraus, dann aus rein logischer Überlegung.
    Die Gestalten reagierten überhaupt nicht auf das Erscheinen des Schiffes. Wenn sie das
Notsignal ausgesandt hatten, war das zumindest ungewöhnlich.
    »Geh tiefer!«
    Die LIZARD sank der Gruppe entgegen. Graybound ließ die Figuren nicht aus dem Auge. Sie waren
stehengeblieben.
    Und dann sah Graybound, daß sie keine Gesichter hatten.

13.
    »Leutnant Sikhra!«
    Der Nepalese kam im Laufschritt herbeigerannt. »Sir?«
    Rhodan deutete auf die Gestalten, die sich undeutlich gegen den dämmrigen Horizont abhoben.
Sie waren stehengeblieben. »Nehmen Sie Ihre Leute, und stellen Sie fest, wer das ist – oder
sollte ich vielleicht besser sagen: was das ist?«
    »Sie meinen …«
    »Ich habe keine Ahnung. Ich frage mich nur, wie es auf einer unbewohnten Welt plötzlich
Menschen geben kann, oder etwas, das wie Menschen aussieht. Also gehen Sie. Und – beim
geringsten Verdacht auf Angriffsabsichten schießen Sie.«
    Bully, der neben Rhodan stand, wartete, bis Leutnant Sikhra gegangen war, dann sagte er: »Was
soll das bedeuten, Perry? Es ist noch niemals geschehen, daß du den Kontakt mit fremden
Lebensformen vermeidest. Vielleicht können sie uns helfen.«
    Rhodan sah in Richtung der unheimlichen Gruppe. Er schüttelte den Kopf und deutete auf den
Boden hinab. »Hast du dir schon Gedanken gemacht, was das sein könnte, Bully? Glaubst du
wirklich, es könne sich um Gestein handeln? Oder um Schlamm und Morast? Ist dir denn nichts
aufgefallen, als unsere Space-Jet versank?«
    »Was sollte mir aufgefallen sein?«
    Rhodan schüttelte verwundert den Kopf. Er sah Oberst Claudrin fragend an, der neben Bully
stand und verständnislos zuhörte. »Ihnen ist auch nichts aufgefallen, Oberst?«
    »Nein, nicht daß ich wüßte.«
    Rhodan holte tief Luft. »Als der Diskus versank und ich als letzter ausstieg, bemerkte ich
unter dem Leib des Schiffes einen Trichter. Er öffnete sich wie ein Riesenschlund, um den Diskus
zu verschlucken. Verstehen Sie mich richtig, Oberst. Der Schlamm – oder wie Sie es auch
nennen mögen – wich zurück, noch ehe das Gewicht des Schiffes ihn hinabzudrücken
vermochte. Er wich selbständig zurück.«
    Der Oberst starrte Rhodan verständnislos an. Bully war zusammengezuckt und trat unruhig von
einem Fuß auf den anderen.
    »Das brachte mich auf eine ganz irrsinnige Annahme, aber ich wollte niemand beunruhigen. Der
Morast, so weiß ich jetzt, lebt. Er kann sogar denken und handeln. Und zwar folgerichtig handeln.
Er hat das Schiff verschluckt, um uns jeder Fluchtmöglichkeit zu berauben.«
    »Perry – das ist ja … Nein!«
    Bully war blaß geworden. Der Kreis der Zuhörer hatte sich vergrößert. Niemand achtete mehr auf
das Einsatzkommando Sikhras.
    »Doch, Bully, es kann möglich sein. Die Spezialisten werden uns später eine Antwort geben
können. Im Augenblick müssen wir uns mit der ungeheuerlichen Tatsache abfinden, daß wir einer
fremden Intelligenz begegnet sind, die durch Zusammenschluß aller auf dieser Welt vorhandenen
Zellen entstanden ist. Eine Art Riesenamöbe.«
    »Ein Einzeller, der so groß ist, daß er einen ganzen Planeten umspannt?« Bully schüttelte den
Kopf und betrachtete dann den Boden zu seinen Füßen mit einer Mischung aus Grauen und Neugier.
»Ich kann es nicht glauben. Warum frißt es uns denn nicht?«
    »Wie es das Schiff gefressen hat?« Rhodan zuckte mit den Schultern. »Ich weiß es nicht.
Außerdem …«
    Er wurde unterbrochen.
    Am Ende der Marschkolonne wurde gerufen. Jemand schrie auf.
    Dann zischten die ersten Energieschüsse und verbreiteten grelles Licht.
    Rhodan riß seine eigene Waffe aus dem Gürtel und raste in Richtung des Einsatzkommandos davon.
Einige Männer folgten ihm. Folgendes war geschehen, erfuhr Rhodan später durch Sikhra: Sikhra und
seine fünf Begleiter hatten sich der Gruppe der Unbekannten genähert, die stehengeblieben waren.
Die Gestalten hatten menschliche Umrisse, aber sonst nichts mit den Menschen gemein. Sie
bestanden aus dem gleichen Material, aus dem auch der Einzeller bestand. Auf einen Anruf
reagierten sie nicht. Dann hatte Sikhra eine Lampe eingeschaltet und den Schein auf die reglosen
Unbekannten gerichtet. Sofort war Leben in sie gekommen. Langsam, aber zielstrebig hatten sie
sich in Bewegung gesetzt und waren auf die sechs Männer eingedrungen. Als der erste seine
mächtigen Arme um einen Kadetten gelegt und begonnen hatte, ihn in den

Weitere Kostenlose Bücher