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Silberband 014 - Rhodans Sohn

Titel: Silberband 014 - Rhodans Sohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Stadt. Er besorgte einen Automatwagen und brachte seinen
Vorgesetzten und sich in ein Hotel der Stadtmitte. Daraufhin schickte Ron Landry ihn sofort
wieder auf den Weg und befahl ihm, Informationen über die Vorgänge in der Nähe des Baalol-Tempels
zu besorgen.
    Meech kehrte nach einer Stunde zurück und brachte außer einem Stapel von Zeitungen,
Mikrofilmkassetten und Nachrichten-Tonbänder mit.
    Aus den Nachrichten, Bild- und Tonberichten war zu entnehmen, daß man in Massennock begonnen
hatte, sich an offizieller Stelle über die merkwürdigen Vorgänge in der Umgebung des
Baalol-Tempels Gedanken zu machen. Beobachter waren entsandt worden, aber keiner von ihnen hatte
bislang anscheinend den Weg zurückgefunden. Man hatte im Tempel nach dem Grund des Aufruhrs
gefragt, aber die Priester der Wahrheit schienen selbst keine Ahnung davon zu haben. Die
verzückten Menschenmassen belagerten die Tore der Tempelmauer. Zum erstenmal seit Bestehen des
Tempels hatten die Tore geschlossen werden müssen. Den Priestern gelang es kaum, die Tempelanlage
mit einem Automatwagen durch die Luft zu verlassen, denn natürlich belagerten die Verzückten das
Ziel ihrer Wünsche auch auf diesem Wege. Nur der Abwehrschirm, den die Priester um die Anlage
herum errichtet hatten, verhinderte, daß sämtliche Gebäude der Anlage innerhalb weniger Minuten
gestürmt wurden.
    Die Polizei von Massennock war aufgeboten worden, um die Masse zu zerstreuen. Aber anstatt das
zu tun, hatten die Polizisten ihre Waffen weggeworfen und sich selbst an der Belagerung des
Tempels beteiligt. Die Umgebung des Tempels, bis in einem Umkreis von fünfundzwanzig Kilometern,
glich einem Heerlager. Da alle üblichen Informationsmethoden gründlich versagten, wußte in
Massennock niemand genau, worum es bei all der Aufregung eigentlich ging. Das Resultat war Hilf-
und Ratlosigkeit. Man hatte Gerüchte von einer Wunderblume gehört, die im Tempel der Wahrheit
verborgen gehalten würde, aber niemand war bereit, diesem Gerücht Glauben zu schenken.
    Seine Hoffnung, aufgrund der vorliegenden Nachrichten einen Plan entwickeln zu können, sah Ron
Landry also getäuscht. Mit wenig Begeisterung stellte er fest, daß er sich an Ort und Stelle
überzeugen mußte.
    Er verlor keine Zeit. Nachdem er das Informationsmaterial studiert hatte, brach er mit Meech
Hannigan ohne Verzögerung auf.
    Die Behörden von Massennock hatten eines zuwege gebracht, sie hatten die Umgebung
des Tempels etwa einen Kilometer hinter den am weitesten zurückliegenden Linien der Belagerer
absperren lassen. Niemand war ohne besondere Erlaubnis berechtigt, diese Absperrung zu
überqueren.
    Ron Landry besaß eine solche Erlaubnis nicht, aber darum machte er sich keine Sorgen.
    Durch eine Straße, in der Neugierige diskutierende Gruppen bildeten, näherte er sich mit Meech
Hannigan dem Polizeigürtel. Ein Wachtposten, aus fünf Polizisten bestehend, hielt eine
Straßenkreuzung besetzt, und ein Stück weiter die Straße hinunter zeigte sich wie ein Teil einer
dunklen Mauer die Schar der Belagerer.
    Ron und Meech ließen die diskutierenden Neugierigen hinter sich. Ein Polizist löste sich aus
der Wachgruppe und kam ihnen ein paar Schritte entgegen.
    »Sie können hier nicht durch«, behauptete er im Arkon-Dialekt seiner Heimatwelt. »Die Straße
ist gesperrt.«
    »Ich kann schon«, antwortete Ron kurz angebunden. »Wer ist Ihr Vorgesetzter?«
    Der Polizist zeigte sich durch Rons Bestimmtheit beeindruckt.
    »Leutnant Nazdek«, erklärte er und sprach den Namen so laut aus, daß der Genannte sich
umwandte und Ron fragend ansah.
    »Mein Name ist Landry«, sagte Ron, »Major der Terranischen Flotte. Sehen Sie sich das hier an,
bitte.«
    Er griff in die Tasche und brachte ein kleines, glitzerndes, medaillenähnliches Ding zum
Vorschein. Der Leutnant brauchte nur einen kurzen Blick darauf zu werfen, um zu wissen, was er
vor sich hatte. Jedermann, ob Untertan des Solaren Imperiums oder des Arkonidischen Reiches,
wußte, was eine violette P-Medaille war und daß er sich in Schwierigkeiten brachte, wenn er dem
Träger der P-Medaille nicht sofort das verschaffte, wofür das P stand: Priorität.
    »Sie können selbstverständlich passieren, Major«, erklärte der Leutnant.
    »Ich empfehle mich Ihrer Verschwiegenheit«, sagte Ron lächelnd.
    Er gab Meech einen Wink, und sie überquerten die Straßenkreuzung.
    Meech sah wie ein wohlerzogener junger Mann aus: Adrett gekleidet, groß,

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