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Silberband 014 - Rhodans Sohn

Titel: Silberband 014 - Rhodans Sohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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plante rasch und präzise, niemals erfolgte ein Widerspruch. Über seinen barschen Ton hörte ich
hinweg, desgleichen über die Beleidigungen, die er selbst hohen Offizieren zuschrie.
    Jefe Claudrin war am Ende seiner Beherrschung angekommen. Bully griff ein. Er versuchte,
Rhodan von dem Kommandanten der IRONDUKE abzulenken.
    Major Hunts Krefenbac, der Erste Offizier, sah mich hilfeflehend an.
    Ich ging nach vorn. Perry war aus seinem Spezialsitz aufgestanden. Man hatte für ihn einen
verstellbaren Sessel gebaut.
    Als er mich erblickte, drehte er sich schwerfällig um. Seine Augen schienen zu glühen. Sie
wirkten in dem Augenblick nichtmenschlich.
    »Ist er das? Ist das Trakarat?« schrie er.
    Als ich nicht sofort antwortete, tappte er nach vorn und umklammerte meine Schultern.
    »Du sollst antworten, Kerl!« rief er noch lauter und wütender. »Ob das Trakarat ist?«
    Ich schob meine Arme zwischen den seinen hindurch und breitete sie einfach auseinander. Seine
Hände glitten von meinen Schultern. Ich hatte mich nicht anstrengen müssen.
    »Langsam, kleiner Barbar. Du kannst mich Atlan oder Freund nennen, nicht aber ›Kerl‹.«
    Es wurde plötzlich still in der Zentrale. Nur das Tosen der mit voller Bremsbeschleunigung
laufenden Triebwerke war zu hören. Die Männer hielten den Atem an. Soeben war es zu der ersten
Kraftprobe gekommen.
    Rhodan schaute mich starr an.
    Zu meiner Überraschung sagte er kein Wort. Nur sein Gesicht zuckte.
    Ich fuhr fort: »Du solltest begreifen, daß man einen Verbündeten anders behandelt. Wenn du
schon auf meine Freundschaft verzichten willst, so fordere ich die gebotene diplomatische
Höflichkeit. Sollte sie vom Ersten Administrator des Solaren Imperiums nicht gewährt werden, sehe
ich mich veranlaßt, meine Flotte zurückzuziehen.«
    »Lächerlicher Schwätzer.«
    Das kam eiskalt aus seinem Mund. Es traf mich schlimmer, als wenn er wieder geschrien hätte.
Diese überraschende Selbstbeherrschung deutete nicht auf eine krankhafte
Persönlichkeitsveränderung hin. Er hatte beleidigen wollen.
    »Es würde dir gut zu Gesicht stehen, deinen Wortschatz zu korrigieren.«
    Er lachte plötzlich. Ich sah in tückische Augen Seine Erklärung war auch nicht sehr schön. »Es
steht dir frei, das System zu verlassen. Ich habe Trakarat gefunden. Du hast deine Schuldigkeit
getan, Arkonide.«
    Ich wurde weder ausfallend, noch verriet ich, wie sehr er mich getroffen hatte. Dagegen begann
ich mit einem psychologischen Feldzug gegen Perry Rhodan. Mein Logiksektor hatte es mir schon vor
dem Abflug geraten.
    In dem Augenblick wurden die beiden Ringe des sechsten Planeten erkannt. Sie erschienen auf
den Bildschirmen der elektronischen Fernoptik. Sie arbeiteten mit einem dreißigtausendfachen
Vergrößerungsfaktor.
    Er sah hinüber. Triumph zeichnete sein Gesicht.
    »Du kannst gehen«, wiederholte er.
    »Vielen Dank, ich bleibe«, sagte ich mit einer verbindlichen Kopfneigung. »Ich habe bestimmte
Informationen erhalten. Demnach ist es leicht möglich, daß sich dein mißratener Sohn auf der
Hauptwelt der Antis aufhält. Du mußtest ihn ja bei deinem Unternehmen gegen die Antis auf Okul
laufenlassen, nicht wahr? Es würde mich interessieren, wie sich Thomas Cardif während der
vergangenen Monate entwickelt hat. Ich werde ihn diesmal finden, Freund.«
    Seine Reaktion war erschreckend. Er drang sinnlos schreiend auf mich ein und forderte die
nahestehenden Offiziere auf, mich niederzuschießen.
    Ich legte die Hand flach gegen seine Brust und stieß ihn zurück. Dabei hatte ich nur die Masse
seines Körpers zu bewegen. Einen ernsthaften Widerstand konnte er nicht leisten.
    »Verhaften, sofort verhaften!« brüllte er.
    Niemand rührte sich, bis Allan D. Mercant vortrat. »Sir, ich erinnere an die politische
Immunität des Imperators. Es steht uns nicht zu, Seine Erhabenheit zu verhaften.«
    Rhodans Schreie verstummten. Plötzlich sah er mich wieder aus klaren Augen an. Er überlegte.
Ich dagegen wußte, daß ihn die Erwähnung des Namens Thomas Cardif getroffen hatte.
    »Du wirst Cardif nicht fassen«, sagte er überraschend ruhig. »Das ist meine Sache.«
    »Wie du willst«, gab ich nach. »Er muß jedoch festgenommen und von den Mutanten verhört
werden. Er hat nicht nur das Liquitiv erfunden, sondern ist vermutlich auch für deinen jetzigen
Zustand verantwortlich. Wer leitete damals das Psychoverhör, als du in die Gefangenschaft der
Antis gerietest? War es Cardif?«
    »Meine

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