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Silberband 014 - Rhodans Sohn

Titel: Silberband 014 - Rhodans Sohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Freundschaft begonnen.
    Nun aber wußte er nichts mehr davon. Er hatte mich in voller geistiger Klarheit und in selten
ruhiger Gemütsverfassung lachend gefragt, wer ›den Blödsinn gedichtet‹ hätte.
    Ich bezwang meine Erregung und überprüfte mich selbst. Hatte ich logisch gedacht? Keine
Denkfehler begangen? Mußte er den Vers noch kennen, jetzt, da ihn die Krankheit überfallen hatte?
War er auch wirklich vollkommen klar gewesen, als er sich danach erkundigt hatte?
    Er war klar, schaltete sich mein Logiksektor ein. Erinnere dich an den Degen, den er
mit einem schweren, zweischneidigen Wikingerschwert verwechselte. Ist das auch Zufall?
    Mercant saß mir in meiner Kabine gegenüber und beantwortete geduldig meine
Fragen.
    »Wer ist zuerst in den Verhörraum auf Okul eingedrungen?«
    »Das war Gucky.«
    »Und er fand Rhodan in besinnungslosem Zustand?«
    »Ja, natürlich. Die Funkverbindung war schon vorher abgebrochen. Die Antis waren mit dem
Springerschiff gestartet.«
    »Was geschah anschließend?«
    »Gucky brachte Rhodan in die Medo-Station der IRONDUKE. Kurz darauf flog der
Unterwasserstützpunkt in die Luft. Atlan, wenn Sie mir jetzt nicht sagen, was Sie mit diesen
Fragen bezwecken, dann …«
    Er unterbrach sich.
    Ich war aufgesprungen und zur Tür gegangen. Verständnislos sah er mir nach.
    Schon in der Tür stehend, bat ich ihn: »Erwarten Sie mich in der Zentrale.«
    »Wohin wollen Sie?«
    »Perry einige Fragen stellen.«
    »Sie sind verrückt. Er wird Sie erschießen.«
    »Er wird mich ebensowenig erschießen, wie er mich im Venusmuseum mit einem Degen erschlagen
hat.«
    Ich verließ die Kabine. Ich eilte auf den Lift zu, sprang in das Antigravfeld und stieß mich
ab. In der Ringwulstetage stieg ich aus. Hier lagen die Unterkünfte der Schiffsoffiziere. Auch
Rhodans Kajüte war hier eingerichtet worden. Es sollte ein prächtiger Raum sein, hatte man mir
gesagt.
    Dieser Luxus paßte nicht zu Perry Rhodan, auch dann nicht, wenn er sich krank fühlte. Er war
nie ein Mann gewesen, der auf Äußerlichkeiten Wert gelegt hatte.
    Es paßte überhaupt nichts mehr zu dem Perry Rhodan, den ich kannte und schätzte.
    Vor dem Panzerschott waren zwei Kampfroboter aufmarschiert. Sie hatten ihre
Körperschutzschirme eingeschaltet, und die Mündungen der Energiewaffen flimmerten rötlich. Die
Strahler waren geladen und entsichert.
    Vorsichtig ging ich auf die Robots zu, die ihre Waffen sofort in Anschlag brachten. Sie
sprachen kein Wort. Es war auch nicht notwendig.
    Laut rief ich ihnen zu: »Imperator Gonozal VIII. Herrscher über Arkon und das arkonidische
Sternenreich bittet um eine kurze Unterredung mit Perry Rhodan. Meldet mich an!«
    »Warten Sie.«
    Der Robot schien einen Funkruf abzustrahlen. Gleich darauf erschien Rhodans Gesicht auf dem
Kontrollbildschirm an der Außenwandung.
    »Was willst du?«
    »Ich glaube ein Mittel gefunden zu haben, sämtliche Antis besinnungslos machen zu können. Die
Waffe ist an Bord meines Flaggschiffs TEPARO. Es dürfte von Vorteil sein, die Baalols auf diese
Weise zu bezwingen. Ich – nun öffne endlich die Tür. Soll ich mir die Lungen aus dem Hals
schreien? Seit wann kann ich dich nicht mehr sprechen?«
    Er zögerte. »Tritt ein. Ich habe drei Minuten Zeit.«
    Die Kampfmaschinen machten Platz. Vor mir öffneten sich die Schotte. Ich besaß keinerlei
Beweise, mit denen ich meine Behauptung hätte rechtfertigen können. Wenn sich mein Verdacht nicht
bestätigte, würde der Freund endgültig zum Feind werden. Einen solchen Prunk hatte ich nicht
erwartet. Rhodan saß in einem luxuriösen Pneumosessel. Die Uniform hatte er über der Brust
geöffnet. Ich bemerkte den mit seinem Gewebe verwachsenen Zellaktivator.
    Mühevoll richtete er sich auf. Dann stand er vor mir wie ein Berg aus Schaumstoff.
    Ich zögerte nicht mehr lange. Seine gelben Augen drückten Mißtrauen aus. Anscheinend bereute
er es bereits, mich eingelassen zu haben. Noch aber beherrschte er sich, noch schauspielerte er
weiter. Er wußte nicht, wie weit meine Überlegungen gediehen waren.
    Ich sah ihn zwingend an. Meine Hand schwebte über dem Griff der Waffe.
    »Deine Hypnoschulung weist einige Fehler auf, mein Junge«, sagte ich fast herzlich. »Man hat
es anscheinend versäumt, die unwesentlich erscheinenden Details aus Rhodans Erinnerungszentrum in
das deine zu übertragen. Ich verstehe nun recht gut, warum du es bisher vermieden hast, mir
gegenüberzutreten. Setze dich hin,

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