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Silberband 014 - Rhodans Sohn

Titel: Silberband 014 - Rhodans Sohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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erhob sich. Catepan tat es auch.
    »Danke«, Thomas Cardif winkte ab. »Ich werde mich in den Hallen und Büros schon nicht
verlaufen, Catepan. Ich gehe allein. Erwarten Sie mich in einer halben Stunde zurück.«
    Er ließ einen erfahrenen Springer in völlig ratlosem Zustand zurück. Catepan wollte es nicht
in den Kopf, daß der mächtigste Mann des Solaren Imperiums sich um die Nichtigkeiten einer
flüchtigen Kontrolle kümmerte; noch weniger verstand er, daß Perry Rhodan sie selbst vornahm,
völlig schleierhaft war ihm, was diese Kontrolle mit dem Antrag aller Springersippen zu tun
hatte.
    Währenddessen hatte Cardif-Rhodan den Wohntrakt verlassen und über einen hellen Gang die erste
Lagerhalle erreicht. Für die Waren, die hier gelagert waren, interessierte er sich kaum.
    Der Machtrausch überfiel Cardif in seiner ganzen Stärke; dieses unbeschreibliche Gefühl, nur
befehlen zu müssen, um sich alle Wünsche erfüllen zu können, begann ihn zu beherrschen.
    Er wußte nicht, wie grell in diesem Augenblick seine Augen strahlten. Er wußte nur, welch ein
Genuß es war, sich diesem Gefühl hinzugeben.
    Wie ein Blitz, der alles zerstört, erinnerte er sich der Forderung Rhobals, des Hohenpriesters
der Baalol: Zwanzig Zellaktivatoren mit automatischer Individualeinstellung. Verflogen war der
Taumel, die nackte Wirklichkeit stand vor seinen Augen.
    Marionette Thomas Cardif, in der Maske seines Vaters.
    Er schloß die Augen. Er atmete tief.
    Und die Sekunde war vorüber, in der das Schicksal Thomas Cardif noch einmal die Chance geboten
hatte, seinem Leben eine Wendung zu geben.
    Er dachte nicht mehr daran. Er war bereit, es auf eine Machtprobe mit den Antimutanten
ankommen zu lassen.
    Hier, in der Handelsniederlassung der Galaktischen Händler auf Pluto, wollte er seinen Plan
einleiten, der am Ende den Priestern Baalols das Verderben bringen sollte.
    Thomas Cardif öffnete die Tür zum Verbindungsgang. Rechtwinklig führte er von der Halle fort.
Der vordere Teil war als Schutzraum für Katastrophenfälle eingerichtet, mit Doppelschleusen
versehen und besonders stark in der Bauweise.
    Nachdem er auch die hintere Schleuse passiert hatte, erreichte er den Teil, in dem die Büros
lagen. Sie befanden sich nur auf der linken Seite und waren dem Händlerraumhafen zugewandt, wie
Cardif-Rhodan kurz feststellte.
    Gelassen schritt Cardif über den geräuschdämpfenden Bodenbelag.
    Schließlich kam er an eine Tür, die weit offenstand, so daß er ungehindert in den Raum sehen
konnte.
    Ein Mann stand am Fenster, drehte sich jetzt um und blickte den Herankommenden fest an. Mit
einem angedeuteten Nicken forderte er Cardif zum Eintreten auf.
    Cardif-Rhodan betrat das Büro. Der Tür gab er einen leichten Stoß. Beinahe lautlos fiel sie
hinter ihm ins Schloß.
    Der Mann am Fenster, der wie ein Galaktischer Händler aussah, seinen Bart nach der Mode der
Springer gestutzt hatte und auch deren typische Kleidung trug, verbeugte sich vor dem anderen und
sagte in gutem Interkosmo: »Im Namen Rhobals bin ich beauftragt, dem Administrator des Solaren
Imperiums Grüße zu übermitteln.«
    »Ich danke«, erwiderte Cardif knapp. Seine Stimme klang beherrscht, sein Blick drückte
Gleichgültigkeit aus. »Darf ich mich setzen?« Er wartete die Erlaubnis nicht ab und nahm
Platz.
    Thomas Cardif blickte an dem Mann vorbei nach draußen, auf die unwirtliche Oberfläche Plutos
hinaus. Ein Teil des Händlerhafens war von seinem Platz aus sichtbar, und nicht zu übersehen war
der gewaltige Kugelraumer, die IRONDUKE, auf der anderen Seite des Hafens mit ihren aufgedrehten
Scheinwerfern.
    Cardifs gelangweilter Blick kehrte zu dem Agenten der Baalols, denn um einen solchen handelte
es sich, zurück. Der Name Rhobals war ihm Beweis dafür genug.
    »Nun?« fragte Cardif spöttisch.
    Der Baalol-Agent blieb stumm. Die Arme vor der Brust verschränkt, den Rücken gegen die
Fensterbrüstung gelehnt, stand er vor dem Mann, der vorgab, Perry Rhodan zu sein.
    In Cardif stieg Ärger hoch. Die arrogante Art des Baalol-Bevollmächtigten begann ihn zu
stören.
    »Ich kann nicht, und ich werde nicht zwanzigfach ein Wunder herbeischaffen«, sagte er.
    »Du wirst es tun«, erwiderte der andere. Keine Miene in seinem Gesicht verzog sich. »Du wirst
es tun müssen, Cardif, oder die Tage deiner Macht sind gezählt, und die deines Lebens.« Er drehte
sich um, kehrte Cardif den Rücken zu, blickte nach draußen zum Kugelraumer hinüber und

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