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Silberband 016 - Die Posbis

Titel: Silberband 016 - Die Posbis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ergründen wollte. Ich ahnte, einem Geheimnis auf der
Spur zu sein.
    Ich wartete, bis ich einen glänzenden Fleck sah und zog durch. Der Thermostrahler entlud sich
lautlos. Die Schwingungen der Waffe wurden für mich auch nicht fühlbar, da das Schulterstück gut
isoliert war.
    Die sonnenhelle Glut des Energiestrahls wurde auf meinem I-Schirm erkennbar. Weit vorn schlug
die Entladung ein. Die Maschine explodierte, und der Posbi wurde davongeschleudert.
    Kein Dröhnen störte mich. So lauschte ich aufmerksam, bis der Empfänger wieder ansprach. Es
war ein eigenartiger Impuls, den ich schließlich als Notzeichen identifizierte. Der
Simultanübersetzer arbeitete in diesem Fall unbefriedigend. Anscheinend konnte er das Zeichen
nicht deuten. Es klang wie »hoeiii – hoeiii …«
    Mehrere Posbis eilten auf den schwerbeschädigten Körper zu und zerrten ihn so schnell hinter
die nächste Deckung, daß ich nichts mehr beobachten konnte. Weshalb unternahm man diese
Rettungsaktion? War es bei der Massenfabrikation nicht gleichgültig, ob ein Roboter nun an Ort
und Stelle ausglühte oder anderswo?
    Dr. Anztan hatte das Geschehnis verfolgt.
    »Sehr eigenartig, meinen Sie nicht auch?« rief er mir über Helmradio zu. »Ich werde eine
Lösung finden.«
    »Da müssen Sie sich aber beeilen!« rief Rhodan. »Alles fertig? Los!«
    Wir richteten uns auf und begannen zu rennen. Nur wenige Ionisationsschüsse wurden uns
nachgeschickt. An unserem alten Standort zerplatzte ein Körper, aus dem eine klebrige Masse
hervorquoll.
    »Sie wollen uns einleimen!« schrie Gucky empört.
    Er drehte sich um, verharrte mitten in der Wandöffnung und aktivierte seine Parasinne. Die
grünliche Flut erhob sich vom Boden, bildete lange Fäden und flog dann nach rechts. Zwei
unvorsichtige Posbis wurden davon eingedeckt. Die verzweifelten Abwehrbewegungen der Roboter
erstarben nach wenigen Augenblicken. Steif wie Holzpuppen kippten sie um.
    Ich sprang schleunigst in den anderen Saal hinein. Hier liefen ebenfalls Maschinen. Endlose
Kabelstränge, noch dampfend vom Isolationsprozeß, schossen mit großer Geschwindigkeit aus
Tausenden von Düsen.
    Posbis waren augenblicklich keine zu sehen, aber das änderte sich bald. Wir gingen erneut in
Deckung und eröffneten das Wirkungsfeuer. Ich schaltete meine Optik auf schwächste
Empfangsleistung zurück. Das violette Glühen der Energiebahnen wurde so gedämpft, daß sie nur
noch wie dunkelrote Leuchtfäden wirkten.
    Überall explodierten Gerätschaften. Wir schossen wahllos in das Gewimmel hinein, und wieder
verschafften wir uns überraschend schnell Luft. Das Rettungsphänomen lief erneut ab. Sobald ein
Posbi stürzte, vergaßen andere Bios ihren Angriff und schleppten die dampfenden Wracks ab.
Jedesmal vernahm ich den eigenartigen Laut.
    Rhodan rief dem Mausbiber zu, uns der Reihe nach an einen wenigstens dreißig Kilometer
entfernten Ort zu bringen. Es war der letzte Fluchtweg. Anztan sollte zuerst transportiert
werden. Vor jeder Teleportation mußten die Schutzschirme kurz abgeschaltet werden.
    Gucky huschte aus seiner Deckung hervor, ließ sich von dem Ara umklammern und erstarrte in
seiner paramechanischen Konzentration. Im selben Augenblick geschah etwas, was ich schon lange
erwartet hatte. Jetzt war es vorbei mit der Jagd auf Maschinen.
    In meinem Panzer klang ein Säuseln auf, das sich zu einem schmerzhaft werdenden Singen
steigerte. Das Geräusch wurde immer lauter. Ich fühlte, daß die Rüstung zu schwingen begann.
    »Vibrationsstrahler!« schrie Rhodan. »Vorsicht! Die Energieschirme leiten das Beben weiter!
Gucky, beeile dich!«
    Ich konnte kaum noch Perrys Worte verstehen. Überall klirrten und rasselten die
Kontrollinstrumente meiner Rüstung. Es gab kein Gerät mehr, das auf die Vibrationen nicht
angesprochen hätte.
    Ich erkannte, daß uns die Posbis mechanisch untauglich machen wollten. Wahrscheinlich
arbeiteten sie augenblicklich mit geringer Intensität, um den Erfolg abzuwarten.
    Anztan hatte sich von Gucky gelöst. Der Kleine schien sich unter diesem Beschuß nicht
konzentrieren zu können.
    »…ahler – nell – Einsa…«
    Mehr konnte ich von Anztans Worten nicht verstehen, aber ich ahnte, was er hatte sagen wollen.
Auch Rhodan hielt den Zeitpunkt zum Einsatz unserer neuartigen Waffe für gekommen. Bisher hatten
wir darauf verzichtet, die posbimodulierten Narkosestrahler anzuwenden. Wir hatten so lange wie
möglich warten wollen.
    Von

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