Silberband 016 - Die Posbis
Terraner haben ja auch noch viel zu bewältigen.«
Der Alltag verlangte wieder sein Recht.
Alltag auf Arkon III, Alltag auf dem Mars.
Die größten Lastraumer Terras waren schon nach Sphinx unterwegs, um einige tausend Akonen und
Hunderttausende Tonnen Material einzuladen. Auf Arkon III, dem Kriegsplaneten des Großen
Imperiums und auf dem Mars sollten in kürzester Frist gigantische Akontransmitter aufgestellt
werden, damit zwischen den drei Staatsgebilden eine direkte Verbindung bestand.
Die große Hyperfunkstation Terranias und die auf Arkon III gaben schon seit Stunden
astronomische Daten am laufenden Band durch. Es handelte sich um die Positionen aller besiedelten
Welten im Blauen System und die geographischen Orte, auf denen sich akonische Stützpunkte
befanden, deren technischer Leistungsgrad übermittelt wurde.
Drei leistungsstarke Stationen auf dem Regierungsplaneten Sphinx strahlten im Raffer- und
Zerhacker-Rhythmus technische Erkenntnisse nach Terrania ab, die für Jahre hinaus die
Wissenschaftler des Solaren Reiches wieder zu Schülern machten.
Viel älter als das Imperium der Arkoniden war das Reich der Akonen, ihre Technik hatte einen
Stand erreicht, der einfach keinen Vergleich zuließ.
Einzig das Gebiet der Raumfahrt hatten sie im Lauf der letzten Jahrtausende vernachlässigt,
weil sie ihr Reich unter einem blauen Energieschirm abgeschlossen hatten und innerhalb ihres
Imperiums über Transmitter von Stern zu Stern verkehrten. Raumschiffe waren deshalb
überflüssig.
An Bord eines Städtekreuzers waren Perry Rhodan und Bully in den Schlaf gesunken, während das
Schiff durch die Librationszone jener Position vor M-13 zuraste, wo Rhodans Flaggschiff und der
Fragmentraumer der Posbis standen.
Es war der achte Tag dieses merkwürdigen Waffenstillstands.
Es war der Tag, an dem Van Moders und Kule-Tats triumphierten.
Die Mutanten bildeten wieder einen Parablock, eingeschaltet auf die Schwingungen
des Plasmakommandanten des Fragmentschiffs.
Die Räumungsaktion hatte gerade eingesetzt. Nur ein Kommando von achtzehn Mann sollte an Bord
des Posbischiffs bleiben und sich in der Zentrale mit den sechs großen Kuppeln aufhalten.
Im paratechnischen Labor befanden sich die Telepathen, Van Moders, der Ara und noch einige
Experten.
Bewundernd sah Kule-Tats auf seinen jungen Kollegen. Souverän beherrschte dieser die
Situation. Er zeigte keine Spur Erregung. Eben wechselte er noch mit Marshall einige Worte und
wies ihn auf gewisse Punkte hin. Ruhig nickte der Telepath.
Jetzt herrschte atemlose Stille im Labor.
»Es ist ein Spiel mit dem Schicksal«, hatte Van Moders gesagt. Und weiter hatte er erklärt:
»Wir müssen es wagen. Wir müssen der Station im Interkosmos neue Beweise liefern, daß wir im
biologischen Aufbau mit ihrem Zellplasma verwandt sind.«
Kule-Tats schaute zu dem Mausbiber hinüber. In Trance versunken saß Gucky in seinem
Sessel.
Der Ara hatte sich an den Anblick des Mausbibers immer noch nicht gewöhnt. Wenn er bedachte,
über welche Parafähigkeiten das einen Meter große Wesen verfügte, dann glaubte er zu träumen.
Über den Bildschirm sahen die Experten, wie Raumschweber aus der großen Schleuse des Würfels
auf die THEODERICH zuschwebten. Nach einem genau festgelegten Zeitplan lief die Räumung des
Kastens ab.
Zehnte Minute.
Fünfzehnte Minute der Räumung.
Immer noch nichts. Mehr als vier Fünftel der Männer hatten das Posbischiff bereits
verlassen.
Drei weitere Schweber glitten durch die Schleuse.
Van Moders verglich die Uhrzeit.
Der letzte Raumschweber glitt zur THEODERICH hinüber. An Bord des Fragmentschiffs blieben ein
Raumschweber und achtzehn Mann in der Zentrale zurück.
Doch für die Mutanten war der Versuch noch nicht zu Ende. Sie blieben unbeweglich sitzen und
warteten.
Einundzwanzigste Minute.
John Marshall drehte sich nach Van Moders um. Er streckte den Arm aus und ergriff die Hand des
Wissenschaftlers. »Gratuliere, Moders. Sie haben recht gehabt.«
John Marshall in heller Begeisterung zu sehen, war eine Seltenheit. In dieser Minute jedoch
wurde er zu einem übermütigen Jungen. Er hatte seine Hände auf Van Moders' Schultern gelegt und
sagte burschikos: »Mann, Ihre Idee war goldrichtig.«
Gucky zeigte seinen Nagezahn. Seine Augen glänzten. Er sah Kule-Tats an, schaltete sich in
dessen Gedanken ein, um im nächsten Moment auf dem Schoß des Aras zu landen. Er schlang seine
Ärmchen um dessen Hals und piepste
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