Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 016 - Die Posbis

Titel: Silberband 016 - Die Posbis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
bereits ein Prisenkommando unterwegs war. Die Ortung
ergab, daß das Fragmentschiff keinen Schutzschirm aufgebaut hatte.
    »Sie scheinen besonderes Interesse an dem Robotschiff zu bekunden«, sagte Rhodan nachdenklich.
»Dafür müssen sie einen Beweggrund haben.«
    Wenn er nur gewußt hätte, wer sie waren, dann hätte er leichter eine Erklärung finden
können. Aber weder die Bauweise des Würfelschiffs noch die seltsamen Handlungen seiner Besatzung
lieferten den geringsten Hinweis.
    Rhodan hoffte, daß sie bald mehr wissen würden. Er nickte Claudrin zu, und der zum Kommodore
beförderte Epsalgeborene lächelte breit. Die THEODERICH tauchte wieder in den Linearraum ein.
Perry nahm Verbindung zur Feuerleitzentrale auf.
    »Wir werden unsere Fahrt nach wenigen Sekunden beenden«, sagte er. »Mit geringer
Geschwindigkeit werden wir in der Nähe des Fragmentschiffs auftauchen. Alle Narkosestrahler
klarmachen.«
    Natürlich war es für einen einzelnen Mann unmöglich, einen Giganten wie die THEODERICH allein
zu steuern, aber Claudrin, der die Pilotenarbeit persönlich übernommen hatte, wurde von
unzähligen Automaten und Kontrollen unterstützt. Die mächtigen Konverter dröhnten, als Claudrin
mit dem Bremsmanöver begann. In der Zentrale war nichts von der ungeheuren Belastung zu bemerken,
der das hochwertige Material in diesen Augenblicken ausgesetzt wurde.
    Dann sprengte die THEODERICH die Hülle des schützenden Halbraums und fiel in das
Einsteinuniversum zurück. Das Fragmentschiff lag bereits in Schußnähe neben der HAT-LETE.
    Rhodan beobachtete den Bildschirm. Er stellte sich vor, daß die Ortungsgeräte des
Würfelschiffs jetzt unvermittelt ansprechen und die THEODERICH melden würden.
    »Feuer!« rief Rhodan in das Mikrophon.
    Ein unsichtbarer Schauer übergeordneter Schwingungen verließ die Ultraschallkanonen und ergoß
sich über das Fragmentschiff.
    »Feuer einstellen!« befahl Rhodan.
    Die Männer in der Zentrale beobachteten gespannt das riesige Schiff. Die empfindlichen
Ortungsgeräte der THEODERICH waren auf den Fremden konzentriert, um jede Veränderung
wahrzunehmen. Aber nichts geschah. Unverändert trieb das Fragmentschiff neben der HAT-LETE
dahin.
    Niemand an Bord der THEODERICH zweifelte daran, daß die Besatzung des Gegners paralysiert
war.
    »Ich glaube, das wär's«, sagte Nacro trocken.
    Rhodan gab ihm nicht sofort Antwort, denn er hatte plötzlich das Gefühl, daß etwas nicht
stimmte. Wenn sich ein Prisenkommando des Fragmentschiffs an Bord der HAT-LETE befand, dann
konnte man mit Sicherheit annehmen, daß es mit dem Mutterschiff in ständiger Verbindung stand.
Theoretisch war diese Verbindung abgerissen, nachdem die THEODERICH ihre Narkosestrahlen
abgefeuert hatte.
    Das Prisenkommando hätte auf irgendeine Art reagieren müssen. Rhodan runzelte die Stirn. Etwas
in seinem Innern drängte ihn, den Befehl zum Einsatz der schweren Strahlwaffen zu geben. Trotzdem
zögerte er.
    »Ich wünschte, daß wir sehen könnten, was an Bord des Fragmentschiffs vorgeht«, sagte er zu
Nacro.
    »Sie denken, daß etwas schiefgegangen sein könnte«, erriet Major Nacro.
    »Ja«, gab Rhodan zu, ohne sich näher zu erklären.
    Zwei Sekunden später eröffnete das Fragmentschiff das Feuer auf die THEODERICH. Rhodan vergaß
die Szene niemals in seinem Leben: Claudrin stieß einen Schrei aus, dann wurden die Männer
durcheinandergewirbelt. Die Generatoren heulten auf, als die Absorberschirme gewaltige
Energiemengen schluckten, um dem fürchterlichen Angriff standzuhalten. Das Knattern der
überlasteten Anlagen drang in Rhodans Ohren, und die Beleuchtung der Zentrale wurde abwechselnd
hell und dunkel.
    Dann geschah das, was man schon beinahe für unmöglich gehalten hätte. Teile der als
unüberwindlich geltenden Schutzschirme der THEODERICH brachen zusammen. Das Fragmentschiff war zu
einem flackernden Klotz geworden, der erbarmungslos alle Waffen gegen die angeschlagene
THEODERICH abfeuerte.
    Rhodan kam wieder auf die Beine, und er sah Jefe Claudrins mächtige Gestalt hinter den
Steuerkontrollen stehen. Das Flaggschiff knisterte, als sei es mit Elektrizität geladen. Rhodan
kannte dieses Geräusch. Wenn sie noch ein paar Sekunden länger blieben, würden die Schutzschirme
endgültig ausfallen, und die THEODERICH war dem konzentrierten Wirkungsfeuer hilflos ausgesetzt.
Die BOB-XXI und die FRISCO waren nicht so massiv beschossen worden. Die Unbekannten schienen
genau zu wissen,

Weitere Kostenlose Bücher