Silberband 017 - Die Hundertsonnenwelt
Jefe Claudrin mit dem Verband in Verbindung. Er befahl den einzelnen Kommandanten, in Gefechtsbereitschaft zu gehen. Die kleine Ansammlung terranischer Schiffe stob auseinander, um auf breiter Basis mehr Möglichkeiten zur Verteidigung von Taphors Planet zu haben.
John Marshall meldete sich.
»Wir sind bereits im Schiff«, verkündete er. »Ras kann keinen Start riskieren. Wir können jetzt nicht zurück.«
Wenn Marshall das sagte, dann konnte Rhodan sich darauf verlassen, daß es für die sechs Männer augenblicklich keine Chance zur Flucht gab. Rhodan überlegte blitzschnell. Die vier Eindringlinge würden in wenigen Minuten dicht genug herangekommen sein, um einen Angriff zu eröffnen. Rhodan zweifelte nicht daran, daß dieser Angriff dem Fragmentraumer gelten würde, auf dem sich Marshalls Truppe aufhielt.
Claudrin schien ähnliche Befürchtungen zu hegen. Die mächtigen Triebwerke der THEODERICH wurden auf volle Kraft geschaltet. Dann schoß das riesige Schiff aus seiner Kreisbahn heraus.
Wenn jemand an Bord der THEODERICH noch Zweifel an den Absichten der vier Schiffe hegte, dann erstarben sie in jenem Augenblick, als die Fragmentraumer das Feuer auf das Posbischiff eröffneten, das im System von Taphors Planet weilte.
Vorerst mußte Rhodan noch zusehen, ohne die Möglichkeit zum Eingreifen zu haben. Der angegriffene Fragmentraumer beschleunigte, wie die Kontrollen zeigten, mit so irrsinnigen Werten, daß Rhodan unwillkürlich den Atem anhielt. Waren menschliche Körper einer solchen Belastung noch gewachsen? Er wußte aus Erfahrung, was es bedeutete, an Bord eines Fragmentraumers zu sein, der beschleunigte. Gleichzeitig eröffnete das Schiff ein intensives Abwehrfeuer aus seinen Transformstrahlern. Einer der Angreifer explodierte und wurde zu einer lodernden Fackel sich ausdehnender Energien. Die terranischen Schiffe rasten weiter, bis sie selbst das Feuer aus ihren schweren Waffen eröffnen konnten.
»Treffer auf Marshalls Schiff«, meldete Claudrin zähneknirschend. »Das Plasmaschiff hat einen Treffer erhalten, aber es scheint noch aktionsfähig zu sein.«
»Feuererlaubnis für alle Feuerleitzentralen«, ordnete Rhodan an.
Unter dem Beschuß der schweren Waffen mußten die Posbiraumer sich zurückziehen. Dem terranischen Verband gelang es, zwei Feindschiffe flugunfähig zu schießen, der dritte Raumer entkam in den Hyperraum.
Das Rätselhafte dabei war, daß die Posbis auch während der Kampfhandlung die Relativschirme ihrer Schiffe nicht aktiviert hatten. Ohne den Schutz dieser Schirme waren sie zu bezwingbaren Gegnern geworden.
»Feuer einstellen!« befahl Rhodan den einzelnen Kommandanten.
Er ordnete erhöhte Alarmbereitschaft an, da es möglich war, daß weitere Würfelschiffe aus dem Hyperraum auftauchten.
Plötzlich gab die Ortungszentrale erneut Alarm. Wieder war eine Strukturerschütterung registriert worden.
»Soeben ist das schwer angeschlagene Posbischiff mit unserem Einsatzteam an Bord entmaterialisiert«, sagte der Ortungsoffizier.
Die Männer in der Zentrale sahen sich bestürzt an. Natürlich hatte man damit gerechnet, daß das Posbischiff, nachdem die Terraner an Bord gekommen waren, dieses System verlassen würde. Aber unter den jetzigen Umständen wäre es besser gewesen, wenn dies nicht geschehen wäre.
Niemand wußte, wie groß die Beschädigungen an dem Fragmentraumer waren und welche Chancen die sechs Männer haben würden, dieses Abenteuer zu überleben.
»Vielleicht schafft es den Flug zur Hundertsonnenwelt trotz der Beschädigungen«, sagte Claudrin, nachdem er sich von seiner Überraschung erholt hatte.
»Die Strecke ist für ein angeschossenes Schiff fast unüberwindbar«, erwiderte Rhodan. »Ich wünschte, wir könnten die Rematerialisierung des Posbischiffs ebenfalls orten. Aber bei den Strecken, die ein Posbischiff in einem Sprung zurücklegt, ist dies nicht sehr wahrscheinlich. Dies gelang uns erst einmal, aber damals war Ellerts Bewußtsein im Plasma des Fragmentraumers integriert und außerdem eine Raumschiffskette entlang der Strecke postiert, die die Transitionen orten konnte. Ich mache mir Sorgen um unsere sechs Männer. Vielleicht war es ein Fehler gewesen, ein derartiges Kommando zu bilden.«
Claudrin wußte, daß er die Last der Verantwortung nicht von Rhodan nehmen konnte. Trotzdem sagte er: »Niemand konnte diese Ereignisse vorhersehen. Ohne den Angriff der vier Fragmenter wäre alles glatt verlaufen.«
Das stimmte zwar, und keine nachträglichen
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