Silberband 017 - Die Hundertsonnenwelt
den Leerraum reichte.
Gesichert unter ihren Energieschirmen starrten die terranischen Geschützbedienungen ununterbrochen auf die Bildscheibe ihres Antiflektor-Orters.
Dann, nach vielen Sekunden, ein Aufschrei. Einer – zwei – und dann brüllten sie alle in frenetischem Jubel.
Es geschah mehr als einmal, daß sich sonst beherrschte, unerschütterliche Männer in die Arme fielen.
Die Hundertsonnenwelt schlug zu, aber unter dem Befehl des Zentralplasmas. Und dem Befehl des Biostoffs unterstand auch die Hyperinpotronik, das gewaltige Gehirn. Mit verheerender Gewalt räumten die Abwehrforts unter den Schiffen der Unsichtbaren auf.
Aber nicht nur allein aus festen Geschützstellungen wurden die Tropfenraumer bekämpft.
Aus dem Nichts heraus tauchten Fragmentschiffe auf, mit allen Breitseiten ihre furchtbaren Transformstrahlen verschießend.
Sämtliche Hyperkomempfänger schlugen an. Perry Rhodan setzte sich mit den Männern in Verbindung. In einem Satz sagte er alles: »Das Plasmazentrum beherrscht wieder das hyperinpotronische Gehirn.«
Auf der großen Bildscheibe sah er Bullys lachendes Gesicht. Er hörte ihn sagen: »Perry, das ist wie ein Wunder.«
Die Laurins hatten aufgegeben, als sie erkennen mußten, daß ihr Plan gescheitert war. Die Inpotronik war für sie endgültig verloren. Hals über Kopf waren sie geflüchtet und in den Weiten des intergalaktischen Raumes untergetaucht.
Das Zentralplasma, das sich erstaunlich schnell wieder zu erholen begann und die Hyperinpotronik fest im Griff hielt, vergaß nicht, was es den Menschen zu verdanken hatte. Das Abkommen, das zwischen Rhodan und ihm geschlossen wurde und nur aus mündlichen Zusicherungen bestand, war einer der wenigen Verträge, die nie gebrochen wurden.
Bereitwillig gab das Plasma alle erbetenen Unterlagen über den Transformstrahler heraus. Ohne die Spur geringsten Mißtrauens stimmte es Rhodans Vorschlag zu, durch Van Moders eine Sicherung zwischen der hypertoyktischen Verzahnung und der Hyperinpotronik einbauen zu lassen, die aber nur in Richtung auf das Gehirn wirksam sein sollte.
Damit wurde für alle Zukunft verhindert, daß die Inpotronik, aus welchen Gründen auch immer, die Gewalt an sich reißen konnte. Es war eine reine Sicherheitsmaßnahme, denn die Zerstörungsstrahlung war erloschen und konnte nie mehr reaktiviert werden. Aber allein die hypothetische Möglichkeit, daß irgendwann den Posbis feindlich gesinnte Kräfte die Roboter wieder unterwerfen könnten, genügte, um diese Sicherung zu installieren.
Die Terraner verpflichteten sich außerdem, die 85 zerstörten Kunstsonnen zu erneuern und den Posbis beim Wiederaufbau zu helfen. Dazu erklärten sie sich bereit, geeignete Welten zu suchen und sie den Posbis zur Verfügung zu stellen.
Als die Experten die Unterlagen über die noch bestehenden Stützpunkte der Posbis auswerteten, stellte sich heraus, daß nur noch zehn Prozent davon völlig intakt waren.
Es stellte sich außerdem heraus, daß Van Moders' Vermutung, die Existenz der Relativschirme hänge von der Haßschaltung ab, und die Posbis deshalb nicht mehr in der Lage waren, die Relativfelder aufzubauen, weil die Haßschaltung nicht mehr existierte, nur zum Teil richtig war. Es stimmte, daß die Posbis derzeit keine Relativfelder aufbauen konnten. Aber dies war nur von vorübergehender Dauer.
Ein weiteres Kapitel waren die Transformwaffen. Das Plasma hatte sich bereit erklärt, den Terranern die Konstruktionspläne dieser Waffe zur Verfügung zu stellen und bei der Produktion mitzuhelfen. Damit wurden alle weiteren Untersuchungen an den erbeuteten Waffen hinfällig.
Noch einmal wurde Rhodan gebeten, das Zentralgebäude des Plasmas aufzusuchen, während die terranische Flotte, gründlich überholt, zum Flug nach der Galaxis startbereit war.
Es überraschte Rhodan nicht, vom Zentralplasma eine Bitte zu hören.
»Suche die Plasmawelt, von der ich stamme, Rhodan. Suche sie und befreie sie aus der Gewalt der Unsichtbaren, die die Feinde des wahren Lebens sind.«
Rhodan verlangte Daten, Sternenkarten.
Das Zentralplasma besaß jedoch weder Daten noch Karten. Es wiederholte lediglich, daß es aus der Andromeda-Galaxis stamme.
Rhodan speiste das Plasma nicht mit leeren Worten ab. »Versprechen kann ich noch nichts. Unsere Schiffe sind nicht in der Lage, den großen Abgrund zu überqueren. Aber wenn der Tag kommt, an dem wir Terraner das ferne Sternenmeer erreichen, dann werde ich mich deiner Bitte erinnern und nach der
Weitere Kostenlose Bücher