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Silberband 017 - Die Hundertsonnenwelt

Silberband 017 - Die Hundertsonnenwelt

Titel: Silberband 017 - Die Hundertsonnenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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worauf Sie hinauswollen«, unterbrach er mit schriller Stimme, während er mit seiner Armprothese nachdrücklich auf die Kontrollen schlug. »Hätten Sie sich besser mit den grundlegenden Erkenntnissen der Kybernetik befaßt, dann wäre es Ihnen kein Geheimnis, daß ein positronisches Gehirn unteilbar ist; es kann, wenn es funktionieren soll, nicht jene schizophrene Aufspaltung ertragen, die Sie uns immer für selbstverständlich entgegenhalten.«
    Von diesem Moment an bewegte sich die Diskussion der beiden Männer in Regionen, in die die übrigen Teilnehmer des Kommandos nicht folgen konnten. Während Dr. Riesenhaft grundlegende Formeln und Erkenntnisse aus den entlegenen Winkeln seines Gehirns hervorholte, wartete Van Moders mit immer neuen Theorien auf. Marshall hatte mehrfach das Gefühl, daß selbst die beiden Gesprächspartner sich nicht mehr verstanden, wenngleich die zunehmende Erregung Riesenhafts darauf hindeutete, daß Van Moders an den Grundfesten herkömmlicher Kybernetik zu rütteln begann.
    Erst der letzte Teil der Unterhaltung, den Dr. Riesenhaft mit dem Aufschrei: »Das ist ja Blasphemie!« einleitete, wurde wieder allgemeinverständlich.
    »Nennen Sie es Blasphemie!« rief Van Moders. »Trotzdem behaupte ich, daß jeder biologische Vorgang von dem gleichen, biopositronisch durchgeführt, übertroffen werden kann, weil der positronische Teil einer Anlage Fehler ausschließt, die bei einem rein biologischen Vorgang immer möglich sind.«
    Dr. Riesenhaft zerrte an seinem Spitzbart. »Wollen Sie behaupten, daß eine rein positronische Anlage keine Fehlerquellen aufweist?«
    »Selbstverständlich«, nickte Van Moders, »kommt es bei einer Positronik zu Fehlern, die jedoch nicht willkürlich sind, sondern die aufgrund der Kenntnisse aller programmierten Daten errechnet werden können.«
    »Zur Kontrolle einer derartigen Anzahl von Daten würden Sie eine andere Positronik benötigen, die wiederum kontrolliert werden müßte.« Riesenhaft wurde etwas ruhiger. »Merken Sie denn nicht, wohin das führen würde? Zur Kontrolle der Kontrolle wäre eine weitere Kontrolle notwendig, und immer so weiter, da wir nie wissen, ob unsere gebrauchte Kontrolle fehlerfrei arbeitet.«
    »Ihre Überlegung ist zwar richtig, geht aber von falschen Voraussetzungen aus«, meinte Van Moders gelassen. »Zur Kontrolle der ersten Anlage müssen gleichzeitig drei weitere arbeiten. Kommen diese alle zum gleichen Ergebnis, ist ein Fehler ausgeschlossen. Sie wissen, wie gering die Wahrscheinlichkeit ist, daß an vier verschiedenen Anlagen jeweils der gleiche Fehler wiederholt wird.«
    Riesenhaft holte tief Luft, aber Marshalls ruhige Stimme hinderte ihn an einer wortreichen Erklärung.
    »Sie können Ihre Unterhaltung später fortsetzen«, erklärte der Telepath. »Wir nähern uns jetzt dem Fragmentschiff. Den Anweisungen entsprechend, werden wir jetzt die Kampfanzüge anlegen. Wenn wir uns an Bord des Posbiraumers befinden, werden wir uns zunächst abwartend verhalten.«
    Tschubai sagte: »Wahrscheinlich werden wir auf einer Kantenoberfläche des Fremden landen. Was dann geschieht, können wir noch nicht wissen. Es ist möglich, daß wir auf der Außenfläche verankert werden. Dann müssen wir aussteigen und einen Eingang suchen. Es kann natürlich auch sein, daß es auf dem Fragmentschiff einen entsprechenden Hangar gibt, obwohl wir bisher noch keine kleineren Raumfahrzeuge der Posbis gesehen haben.«
    »Bei den vielen Auswüchsen, die überall auf den Außenflächen der Würfelschiffe zu erkennen sind, müßte eigentlich eine größere Schleuse zur Verfügung stehen«, wandte Dr. Bryant ein.
    Das Funkgerät knackte. Diesmal sprach Rhodan persönlich.
    »Sie sind jetzt ziemlich dicht heran, John«, sagte er. »Ras soll die Pilotenarbeit jetzt selbst übernehmen.«
    Marshall gab dem Teleporter ein stummes Zeichen. Der Mutant schaltete den Autopiloten aus. Nun wurde nur noch die Geschwindigkeitsanpassung automatisch durchgeführt.
    »Gut, Ras«, sagte Rhodan nach einiger Zeit. »Jetzt kann nichts mehr schiefgehen.«
    Tschubai warf einen Blick auf den Bildschirm des Beiboots. Unter ihnen trieb das Fragmentschiff im freien Fall durch den Raum. Der Begriff ›unten‹ war hier völlig bedeutungslos, aber das menschliche Auge unterschied in seinem Blickfeld nach wie vor in herkömmlicher Weise. Für einen Beobachter auf Taphors Planet hätte es so ausgesehen, als näherte sich das kleine Schiff dem Giganten von der Seite.
    Ein Blick auf die

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