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Silberband 018 - Hornschrecken

Titel: Silberband 018 - Hornschrecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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unsere Aufgabe unterrichtet wurden. Daher wissen
sie auch, daß Zannmalon vor vier Monaten von Hornschrecken heimgesucht und völlig kahlgefressen
wurde. Inzwischen ist dieser Planet vollständig mit Molkex überzogen. Die Hornschrecken sind in
diesem aufgegangen, lediglich die Wasserflächen sind frei davon.« Joel machte eine kurze Pause,
um erneut seine Zuhörer zu mustern, dann fuhr er fort: »Unsere Aufgabe ist es, herauszufinden,
was auf Zannmalon inzwischen geschehen ist und was es mit diesem Molkex auf sich hat. Obwohl dort
keine Hornschrecken mehr existieren, wird unsere Aufgabe nicht ganz ungefährlich sein.
Möglicherweise geht die Gefahr, die uns drohen könnte, vom Molkex aus. Außerdem besteht die
Möglichkeit, daß wir auf jene geheimnisvollen Fremden stoßen, die allem Anschein nach hinter den
Vorgängen der letzten vier Monate stecken. Die CAROL D. wird deshalb nicht landen, sondern sich
in den Ortungsschutz der Sonne begeben, um uns gegebenenfalls rechtzeitig zu warnen. Wir werden
mit einem Beiboot auf Zannmalon niedergehen und mit unserer Arbeit beginnen. Vielleicht gelingt
es uns, Molkexproben zu erbeuten und zur CAROL D. zu schaffen. Die Analytiker auf Terra glauben,
daß diese Substanz im Lebenszyklus der Hornschrecken eine weit wichtigere Rolle spielt, als nur
die eines Exkrementes. Falls es uns gelingt, genügend Untersuchungsmaterial mitzubringen, könnten
entsprechende Analysen die Frage nach dem Zusammenhang zwischen Hornschrecken, Molkex und
Schreckwürmern schlüssig beantworten.«
    Die neun Wissenschaftler hatten Joel schweigend zugehört.
    Während nun eine lebhafte Diskussion entstand, raste die CAROL D. ihrem Ziel entgegen.

28.
    Die CAROL D. umkreiste Zannmalon in einer Höhe von dreihundert Kilometern.
    Aus der blühenden Welt war ein toter kosmischer Brocken geworden.
    Joel beobachtete genau, wie die anderen auf den Anblick reagierten. Erst wenn man genauer
hinsah und beobachtete, wie sie die Gesichter verzogen und sich eifrig hier und dort zu schaffen
machten, als könnte die Beschäftigung sie ablenken, erkannte man den Abscheu und die Furcht, die
sie empfanden.
    Dabei war Karl Halbein vorläufig der einzige, der wirklich etwas zu tun hatte. Er nahm seinen
Enzephalographen in Betrieb und begann auf der Oberfläche von Zannmalon nach den Ausstrahlungen
lebender Gehirne zu suchen.
    Die Gespräche verstummten, als die ersten Zacken und Linien auf Karls Meßschirm
erschienen.
    Karl beobachtete eine Zeitlang die huschenden Elektronenspuren, dann drehte er sich
schwerfällig um.
    »Das ist das einzige, was wir bekommen«, erklärte er mit seinem komischen Akzent.
    Pitter Laurensens lange Gestalt schob sich auf ihn zu.
    »Sind Sie sicher«, fragte er näselnd, »daß es sich nicht einfach um Störgeräusche
handelt?«
    Karl verzog das Gesicht zu einem traurigen Grinsen.
    »Sie wissen selbst, Professor, wie ein Enzephalograph funktioniert.« Er schüttelte den Kopf.
»Nein, das sind keine Störgeräusche. Es sind Ausstrahlungen unbewußt gedachter Gedanken, wenn ich
so sagen darf. Die Impulse ähneln jenen, die uns von den Hornschrecken und ihren Schoten her
bekannt sind.«
    Joel hatte eine Frage auf der Zunge. Er wartete, bis er sicher war, daß niemand mehr etwas
sagen wollte, dann sprach er sie aus. »Können die Impulse von der Molkexmasse stammen, Karl?«
    Karl erklärte mit allem Nachdruck, den er in seine hohe Stimme legen konnte: »Ja, Joel. Ich
bin überzeugt, daß sie von dorther kommen.«
    Kurze Zeit später war das Beiboot startbereit, das Joel Carsos Gruppe auf die
Oberfläche des Planeten hinunterbringen sollte.
    Das Beiboot enthielt alle Geräte, die die Gruppe zur Erfüllung ihrer Aufgabe brauchte. Da man
nicht wußte, was sie auf Zannmalon erwartete, und man zudem vermeiden wollte, daß etwaige
unbekannte Beobachter auf die terranische Gruppe aufmerksam wurden, hatte man auf die Mitnahme
strahlungsintensiver Geräte verzichtet und ausschließlich Ausrüstung gewählt, die sich
hyperenergetisch schwer orten ließ. Die Ausrüstung der Gruppe enthielt aus diesem Grund nur einen
einzigen Hypersender. An kleineren Transportgeräten gab es nichts weiter als Tragschraubgeräte,
die ein einzelner Mensch sich um den Leib schnallte und die ihn, von einer Verbrennungsmaschine
betrieben und vom Gürtel aus gesteuert, in der Art eines Hubschraubers durch die Luft trugen.
    Eine große Gefahrenquelle war natürlich das Beiboot selbst. Seine

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