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Silberband 018 - Hornschrecken

Titel: Silberband 018 - Hornschrecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Zweifel. Er befand sich auf direktem Kurs. In
diesem Augenblick war er dabei, sich auf dem Hinterleib aufzurichten und den gewaltigen Körper in
die charakteristische Schwingung zu bringen. Noch eine Minute, vielleicht zwei …
    Joel Carso verrechnete sich nur dieses eine Mal. Fast hätte es ausgereicht, die ganze Gruppe
restlos zu vernichten.
    Es ging alles sehr schnell. Ein kräftiger Windstoß brauste durch das seichte Tal und brachte
die Tragschrauben aus dem Gleichgewicht. Hinter dem Wind kam ein hohles, dumpfes Rauschen wie von
einer schweren Bombe, die aus großer Höhe abgeworfen wurde. Joels Mitarbeiter, zum Teil schon im
Aufstieg begriffen, wurden von der Bö zurückgeschleudert und hatten Mühe, sich auf den Füßen zu
halten. Jemand schrie laut auf, aber der Schrei erstarb in dem dröhnenden Brausen, das innerhalb
von zwei oder drei Sekunden zu mörderischer Lautstärke anschwoll.
    Joel duckte sich instinktiv. Er fühlte, wie der Boden ihm plötzlich entgegensprang und ihn in
die Höhe schleuderte. Ein donnernder Krach erfüllte die Luft, und ein zweiter, ungleich
heftigerer Sturmstoß trieb die Leute hilflos vor sich her und über den glatten Molkexboden.
    Die Bö ließ schließlich nach. Joel überzeugte sich mit ein paar raschen Griffen vom richtigen
Sitz seiner Tragschraube. Dann schaltete er den Rotor auf höchste Touren und schoß in die Höhe.
In etwa fünfzehn Metern ging er zum Horizontalflug über und richtete den Strahl seiner Handlampe
nach unten. Das grelle Licht erfaßte Barbara Spencer und Nino Lamarre, die beide mit den
verbogenen Achsen ihrer Schrauben kämpften.
    »Bringen Sie das so schnell wie möglich in Ordnung«, rief Joel ihnen zu, »und kommen Sie
herauf!«
    Er suchte weiter. Er fand Joey Peters, Jaycie Ridell und die beiden Jorgens, alle in Ordnung,
aber völlig im unklaren, was sie tun sollten. Pitter Laurensen kroch ein Stück weiter hilflos
über den Boden. Joel schrie ihm zu, was er tun sollte.
    Dann fand er Harney Creeser. Er sah im ersten Augenblick, daß Harneys Tragschraube unbrauchbar
geworden war. Harney mußte sie beim Sturz gegen den Boden geschlagen haben. Jetzt saß er auf der
Molkexschicht und suchte mit seiner Handlampe die Umgebung ab.
    »Nicht!« schrie Joel. »Nicht nach Norden leuchten!«
    Harney hörte ihn. Er sah kurz auf, dann schüttelte er störrisch den Kopf und schwenkte die
Hand mit der Lampe.
    »Sie Narr!« brüllte Joel ihn an. »Sie machen ihn erst recht aufmerksam!«
    Unaufhaltsam wanderte der Strahl der Lampe weiter nach Norden. Er glitt über die Zelte hinweg,
erfaßte den sanften Hang des nördlichen Hügels und rutschte daran in die Höhe. Ein rasselndes,
schabendes Geräusch lag plötzlich in der Luft. Eine Sekunde lang zögerte der Lichtfleck, dann
stieg er weiter. Der glatte, schimmernde Boden war plötzlich zu Ende. Darüber, etwas mehr als 150
Meter entfernt, kam etwas Formloses, Graues, in unaufhörlicher, zuckender Bewegung Begriffenes
zum Vorschein.
    Joel hörte das Surren von Hubschrauben in seiner Nähe.
    Harney Creeser fand endlich den Mut zum entscheidenden Schritt. Mit einem entschlossenen Ruck
rutschte der grelle Lichtkegel ein paar Meter weit nach oben – und traf den Schreckwurm
mitten im Gesicht.
    »Fort!« schrie Joel. »Das Licht macht ihn nervös!«
    Wie gebannt betrachtete er das grauenhafte, furchterregende Bild. Aufgeregt pendelte der fünf
Meter durchmessende Kugelkopf des Ungeheuers, die Augen ein schimmerndes Gewirr von Facetten, das
breite, grinsende Maul ein dünner, leicht gewölbter Strich. Die vier Hornzangen zitterten und
peitschten die Luft, als müßten sie nach Halt suchen. Und von unten herauf ragten die Enden des
mörderischen Greifzangenpaares in den Lichtkegel.
    Schwirrende Tragschrauben schoben sich in Joels Gesichtskreis. Ohne seinen Blick von dem
Ungeheuer zu wenden, sah er, wie seine Begleiter sich einer nach dem anderen davonmachten.
    »Wir können Harney mitschleppen«, sagte eine Stimme neben Joel.
    Er drehte sich um. Undeutlich erkannte er einen der beiden Jorgens.
    »Das hatte ich vor«, antwortete er. »Dazu ist ein Mann genug. Verschwinden Sie! Das Biest wird
gleich wieder springen.«
    Jorgens schüttelte den Kopf.
    »Zwei Mann sind besser als einer«, wehrte er ab. »Kommen …«
    Harney hatte den Lichtkegel seiner Lampe unbeweglich auf dem Kopf des Ungeheuers ruhen lassen.
Eine ganze Weile mußte er den ungeheuerlichen Anblick förmlich in sich

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