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Silberband 018 - Hornschrecken

Titel: Silberband 018 - Hornschrecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Generatoren waren so
kräftig, daß man sie wahrscheinlich über eine Entfernung von Millionen Kilometern ausmachen
konnte. Joel hatte sich daher dazu entschlossen, das Landemanöver so kurz wie möglich zu halten
und das Boot mit allen Besatzungsmitgliedern sofort nach der Landung zu verlassen.
    Das Boot glitt auf den Ausgang des Hangars zu. Der Antigrav ließ die gewaltige Belastung nicht
spüren, der das Fahrzeug und seine Insassen ausgesetzt waren, während die CAROL D. im Hintergrund
verschwand. Nur die Schnelligkeit, mit der die glitzernde Oberfläche des Planeten den
Bildschirmen entgegenstürzte, vermittelte einen Eindruck von der Geschwindigkeit, mit der das
Boot sich bewegte.
    Minuten später tauchte am Bildhorizont eine Hügelkette auf. Joel drückte das Boot weiter
hinab. Er hatte sich nicht ohne Grund diesen Teil der Planetenoberfläche als Landeplatz
ausgesucht. Die Hügel dort drüben mußten die Überreste des Gebirgsstocks sein, in dessen Höhlen
die Männer der EXPLORER-3218 die Überreste eines Schreckwurms gefunden hatten. Die Berge waren
Joel als schroff und mehrere tausend Meter hoch geschildert worden. Die Hügel, die Joel jetzt
sorgfältig nach wiedererkennbaren Merkmalen durchsuchte, erhoben sich nicht höher als hundert
Meter über die Ebene. Ihre Hänge waren sanft, die Kuppen weich abgerundet, als lägen sie schon
seit hundert Millionen Jahren hier und hätten sich von den Einflüssen der Witterung formen
lassen.
    Vor vier Monaten waren sie noch ein Hochgebirge gewesen.
    In der schimmernden Schicht der Molkexmasse schien es, abgesehen von den Wasserflächen,
nirgendwo eine Lücke zu geben. Glatt und durchsichtig überzog sie die Kuppen der Hügel.
    Am Rand des ehemaligen Gebirges setzte das Boot auf. Zwei oder drei Kilometer nordwärts
erhoben sich die ersten Hügel. Joel ermahnte seine Begleiter, sich beim Aussteigen zu beeilen und
die Tragschrauber so rasch wie möglich startbereit zu machen. Er selbst gab Gino Poppa eine
knappe Meldung über den Vollzug der Landung. Dann griff er sich unter den zehn Behältern
denjenigen heraus, den er selbst zu transportieren hatte, schnallte sich den Tornister des
Tragschraubers um, verließ das Boot und aktivierte den Ortungsschutz.
    Zögernd trat er aus der Schleuse hinaus auf die spiegelnde Masse des Molkex. Der Überzug
fühlte sich hart an. Joel beugte sich nieder und ließ den Handschuh über die glatte Oberfläche
gleiten. Es war nicht anders, als ob er über Glas striche. Die Masse hatte sich erhärtet.
    Er hörte Schritte und richtete sich auf. Die Gruppe stand startbereit. Sie hatten sich die
Tragschrauber umgeschnallt, und der dürre Pitter Laurensen sah mit der vierflügeligen Schraube
einen Meter über seinem schmalen Kopf absolut lächerlich aus.
    »Riecht das jemand?« fragte Jaycie plötzlich und sah sich mißtrauisch um.
    »Riecht jemand was?« fragte Joel zurück.
    »Diesen merkwürdigen Geruch in der Luft«, antwortete Jaycie, ohne ihn anzusehen.
    Joel sog die Luft ein. Er war daran gewöhnt, daß jeder Planet seinen eigenen Duft hatte,
deswegen war ihm bisher nichts aufgefallen. Jetzt jedoch, von Jaycie aufmerksam gemacht, bemerkte
er den eigenartigen Geruch nach Moder, staubigen Kellern und, darunter gemischt, einen
widerwärtigen Gestank wie von Exkrementen.
    »Kann nur das Molkex sein«, schnarrte einer der beiden Jorgens, den Blick in die Höhe
gerichtet. Joel konnte nicht entscheiden, ob es Eric oder Fran war. Die Ausrüstung machte die
beiden Brüder einander noch ähnlicher – wenn das überhaupt möglich war. »Muß einen gewissen
Dampfdruck haben«, fuhr Jorgens fort. »Molkex-Moleküle unter die Luft gemischt. Wir riechen sie
natürlich.«
    Jaycie nickte nachdenklich. Dann hob sie plötzlich den Kopf.
    »Oh, was ich noch sagen wollte«, wandte sie sich an Joel. »Zannmalon ist nicht die gesündeste
Gegend, was die Kernstrahlung anbelangt.«
    Joel war überrascht. »Was heißt das?«
    Jaycie hob den rechten Arm und betrachtete eines der Instrumente, die sie wie Armbanduhren
zwischen Handgelenk und Ellbogen trug.
    »Hundert Milliröntgen pro Stunde«, las sie ab. Joel zuckte vor Schreck zusammen, aber Jaycie
nahm davon keine Kenntnis. Ungerührt fuhr sie fort: »Das heißt, daß wir in längstens dreihundert
Stunden eine Strahlungsdosis aufnehmen, die uns gemäß den Strahlenschutzbestimmungen allesamt zu
klinischen Fällen macht.«
    »Wir machen uns so rasch wie möglich auf den

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