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Silberband 018 - Hornschrecken

Titel: Silberband 018 - Hornschrecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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daß mein Echopeiler nicht ansprach, deutete eigentlich darauf hin, daß man den
Kleinen weder entdeckt noch gefangen hatte. In beiden Fällen hätten die Akonen wohl sofort mit
der radartechnischen Überwachung der Umgebung begonnen, da sie aus der Anwesenheit des Kleinen
auf weitere Gegner geschlossen hätten.
    An und für sich hätte ich beruhigt sein müssen. Trotzdem traute ich dem Frieden nicht mehr,
seitdem der Kurze in jämmerlichem Zustand von seinem Erkundungsflug zurückgekehrt war.
    Ich hatte ihn halb besinnungslos aus dem Kubu gezogen. Als Lemy wieder zu sich gekommen war,
hatte er so zu toben begonnen, daß ich ihn mit der Hand umschließen und eine gute Stunde lang
festhalten mußte.
    Erst danach hatte sich sein Verstand wieder geklärt. Nun wußten wir, daß die Geistestrübung
nur vorübergehend war. Wenn man sich aus dem Einflußgebiet des geheimnisvollen Senders entfernte
und etwas wartete, wurde man wieder vernünftig.
    Sechs Stunden vor Sonnenaufgang war der Kleine wieder munter gewesen. Seinem lebhaften
Temperament entsprechend, hatte er nicht eher Ruhe gegeben, bis ich mit seinem Erkundungsgang in
das Raumschiff einverstanden gewesen war.
    Dieses Menschlein, das sich Lemy Danger nannte, war flinker als ein terranisches Wiesel. Ich
hatte dem Kleinen seinen Mikro-Gravitationsneutralisator auf den Rücken geschnallt und das Gerät
auf die herrschende Schwerkraft einjustiert.
    Als der Kurze schwerelos geworden war, hatte ich ihn von der nächsten Schluchtwindung aus zu
dem Raumschiff hinübergeworfen. Er war gut angekommen und – wie gesagt – im Frachtluk
verschwunden.
    Ich lag auf einem Felsband etwa dreißig Meter über der Cañonsohle. Lemy hatte es
ausgekundschaftet. Die überhängende Wand deckte mich gegen Sicht von unten.
    Das Schiff war etwa fünfzig Meter von meinem Standort entfernt. Die Wärmestrahlung der Zelle
und der Schleusentore war so intensiv, daß ich mit der I-Brille einwandfrei sehen konnte.
    Ein Blick auf meine Uhr informierte mich, daß in zirka drei Stunden die Sonne aufgehen würde.
Ob wir während des Tageslichts etwas unternehmen konnten, war fraglich. Ich hätte gern die
Dunkelheit ausgenutzt, um den Peilsender zu suchen.
    Ich wurde immer unruhiger. Ich kroch noch weiter vor und suchte die Oberfläche des Rumpfes mit
den Blicken. Wenn sich Lemy so verhielt, wie ich es vermutete, würde er Kopf und Kragen
riskieren, um aus den Gesprächen entnehmen zu können, was hier eigentlich gespielt wurde.
Wahrscheinlich versteckte er sich hinter allen möglichen Geräten und
Einrichtungsgegenständen.
    Der Kurze war als Kundschafter nicht zu übertreffen. Mir ging er allerdings mit seiner
Pedanterie auf die Nerven. Wahrscheinlich kehrte er nicht eher zurück, bis er genau wußte, was
die Akonen nach Haknor geführt hatte.
    Nach einer weiteren halben Stunde begann ich darüber nachzudenken, mit welcher Methode ich den
Kurzen aus der Zwangslage herausholen könnte. So lange hatte er noch nie gebraucht, um eine
Besatzung zu belauschen.
    Ich versuchte mir einzureden, in dem Schiff würde jedermann schlafen. Schmale Lichtstreifen,
die aus den Öffnungen der Zelle hervorglitten, bewiesen jedoch, daß ein Teil der Besatzung wach
war. Das untere Großraumluk war sogar so weit geöffnet, daß ich hineinsehen konnte. Mehrere
Akonen hantierten an einer Art Panzer.
    Wenn der Kurze schlau war, würde er sich ausschließlich in diesem Raum aufhalten. Arbeitende
Männer sprechen gern über die Probleme, die sie mit ihrer Tätigkeit lösen wollen.
    Zehn Minuten später bemerkte ich endlich einen Leuchtpunkt, der sich vom Rand der Schleuse
löste. Lemy ließ sich fallen und setzte dicht über dem Boden seinen Gleitflug fort. Die
Auspuffflammen seines Schubtriebwerks waren so geringfügig, daß ich sie trotz meiner
Infrarotbrille kaum verfolgen konnte.
    Unter mir angekommen, stieß sich der Kurze ab und schwebte nach oben. Ich fischte ihn mit der
Rechten auf und steckte ihn mitsamt seinem Antigravgerät in die Brusttasche.
    Lemy redete keinen Ton, und ich zog mich auf dem Felsband zurück. Als ich eben zur
Schluchtsohle hinabspringen wollte, sprach mein Impulsator an. Eine schnelldrehende Sucherantenne
streute den Cañon mit ihren lichtschnellen Echowellen ab.
    Ich blieb liegen, bis das Pfeifen verstummte.
    »War das ein Taster?« schrie der Kurze aus der Tasche heraus. »Au, bewege dich gefälligst
vorsichtiger!«
    Ich hob die Brust ein wenig an, um die

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