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Silberband 018 - Hornschrecken

Titel: Silberband 018 - Hornschrecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Mücke nicht zu zerquetschen. Wenig später erreichten
wir eine Höhle, die zu meinem Leidwesen keine Quelle besaß.
    Wasser – das war unser nächstes Problem. Nach Sonnenaufgang würde wieder der quälende
Durst beginnen. Ich hatte nur noch wenige Schlucke in meinem Schlauch; vielleicht hundert
Liter.
    Die Wasserstelle lag in einer Seitenschlucht. Wenn ich sie erreichen wollte, mußte ich an dem
Raumschiff vorbei oder versuchen, es anderweitig zu umgehen.
    Lemy sprang aus meiner Tasche heraus und schnallte den Antigravtornister ab.
    »Noch zweieinhalb Stunden bis Sonnenaufgang«, sagte ich leise. »Wie sieht es mit dem Wasser
aus? Ich wage es nicht, am Schiff vorbeizuspringen. Sie würden mich orten.«
    »Mit größter Wahrscheinlichkeit.« Lemy nickte. »Wir brechen sofort auf. Ich kenne einen Weg
zur Wasserstelle.«
    Wir versäumten keine Zeit mehr. Wenig später rannte ich schon wieder durch das Felslabyrinth
und überlegte dabei, was der Kurze herausgefunden haben könnte. Sonst schwieg er nie so
lange.
    Nach zwei Stunden begann ich zu ermatten. Die Anstrengungen der letzten Tage machten sich
bemerkbar.
    Bei Sonnenaufgang steckte ich in einem Kamin, in dem ich etwa dreihundert Meter nach oben
klettern mußte.
    Auf dem Grat angelangt, bemerkte ich die auf der anderen Seite liegende Schlucht. Der Abstieg
war nicht einfach, zumal die Tageshitze mit jeder Minute intensiver wurde.
    Unten angekommen, trank ich einen Teil meines Wassers, ruhte zehn Minuten und rannte dann
weiter. Wir befanden uns bereits westlich von dem Schiff.
    Um Atem ringend, kam ich endlich in dem Cañon an, wo Lemy die Quelle gefunden hatte. Das
Raumschiff war etwa fünfhundert Meter entfernt. Man brauchte nur einen Hang zu überwinden und in
die nächste Schlucht einzutauchen.
    Lemy flog in seinem Kubu davon, um die Lage zu erkunden. Ich wartete, bis er hinter der
nächsten Biegung auftauchte und das Zeichen gab. Ein gewaltiger Spurt brachte mich zur Quelle.
Sie lag in einer großen Höhle. Ich löschte meinen Durst, füllte den Schlauch und rannte zurück.
Im Nebencañon entdeckten wir einen anderen Hohlraum. Er lag etwa sechs Meter über der Sohle, und
der Eingang wurde von einer Gesteinstafel abgedeckt.
    Hier kam ich endlich zur Ruhe. Von der Schiffsbesatzung war nichts zu sehen. Ab und zu heulte
ein Panzermotor auf. Schüsse waren nicht zu vernehmen.
    Als die höhersteigende Sonne die Düsternis verdrängte, konnte ich den Kurzen besser sehen.
Sein Gesichtsausdruck erschreckte mich. Ich setzte mich bequemer hin und lehnte den Rücken gegen
die Wand.
    »Was hast du herausbekommen?« erkundigte ich mich.
    Lemy saß auf meinem Fuß, den er gleichzeitig als Liegebett verwendete. Da er nicht antwortete,
schnippte ich ihn nach unten.
    »Rohling«, sagte er, aber in seinem Gesicht zuckte kein Muskel. Da wurde ich noch
unruhiger.
    Endlich hob er den Kopf. Er stand mir gegenüber und spähte ins Freie.
    »Man weiß nicht, daß die Tollwütigen wieder gesund werden, wenn man nur lange genug wartet«,
erklärte er übergangslos. »Außerdem glaubt man doch an eine Infizierung. Niemand auf dem Schiff
kann sich vorstellen, daß der krankhafte Zustand durch paraphysikalische Effekte erzeugt wird.
Das erklärt, weshalb die Kranken erschossen werden. Die Einäscherung ist unter den Umständen
selbstverständlich. Die Herrschaften sind noch nicht auf die Idee gekommen, einen Kranken länger
als drei Stunden zu isolieren. Kurz nach der Landung hatte man es versucht, doch dann gab der
Kommandant den Tötungsbefehl. Hätte er noch eine Stunde länger gewartet, wäre es zur
Normalisierung gekommen. Man unterliegt einem schrecklichen Irrtum.«
    Ich verzichtete auf eine Antwort. Lemy sprach monoton. Ich fühlte, daß er keine Entgegnung
erwartete.
    »Der Bürgerkrieg geht auf das Konto der Akonen. Die Regierung wird seit Jahren finanziell
unterstützt. Die Androhung, die geheimen Zuwendungen einzustellen, falls man die
Freiheitsbestrebungen der Farmer nicht eindämmte, genügte, um die ohnehin schwelende Feindschaft
mit den freien Züchtern zum Krieg ausarten zu lassen. Eine einflußreiche akonische Gruppe, die
mit verschiedenen Springersippen eng zusammenarbeitet, kümmert sich schon viel länger um diese
Randzonenwelt, als wir angenommen hatten. Ein USO-Fall ist einwandfrei gegeben.«
    Ich blickte bezeichnend zu Lemys Kubu hinüber, in dessen Laderaum der Minisender verborgen
war. Er schüttelte aber nur den Kopf.
    »Nein,

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