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Silberband 018 - Hornschrecken

Titel: Silberband 018 - Hornschrecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Schiffsschlucht, wie ich sie getauft hatte, gab es eine geräumige Höhle. Ich
hatte sie inspiziert und für gut befunden. Melbar sah sich den Hohlraum an, ehe er bereit war,
dort unser Lager aufzuschlagen.
    Dann trank er. Als er das Mundstück des Schlauches absetzte und zufrieden rülpste, fehlten
wenigstens dreißig Liter.
    »Man muß sparsam damit umgehen«, beschwerte sich der Riese. »Haben der Herr besondere
Anordnungen zu treffen?«
    Ich richtete mich zur vollen Größe auf und maß ihn mit einem verweisenden Blick.
    »Das Volumen deines Gehirns ist direkt unanständig. Um so erstaunlicher ist es, welche
minderwertigen Denkprozesse darin ablaufen.«
    »Wenn ich jetzt den Fuß senke, bist du so platt wie ein Regenwurm, der von einer Walze
überfahren wurde«, entgegnete er.
    Ich sprang aus seiner Reichweite und stellte mich in Positur.
    »Nehmen Sie Haltung an, Oberleutnant!« brüllte ich.
    »Äh?« Melbar stocherte mit dem kleinen Finger im Ohr herum.
    Ich wollte ihn auf meinen Dienstgrad hinweisen, doch im selben Augenblick veränderte sich sein
Gesichtsausdruck. Ich wurde aufmerksam.
    Kasom griff in die Tasche und zog ein Funksprechgerät hervor, wie es von erdgeborenen Menschen
normalerweise als Tornisterausführung verwendet wurde.
    Die Wellenlinie des automatischen Frequenztasters hatte sich zu einer Zacke aufgewölbt und war
stehengeblieben.
    Aus dem Lautsprecher drangen zirpende Töne. Es handelte sich um Morsezeichen.
    »Kurz – kurz – lang – kurz – kurz –, Wiederholung«, zählte der
Ertruser mit. »Was ist das? So morst ein Anfänger. Die Zeichen kommen langsam und scharf begrenzt
auf ultrakurzer Welle.«
    Die Erregung überflutete mich.
    »Einpeilen«, sagte ich unnötig laut. »Nun mach schon und peile den Sender ein. Woher kommen
die Signale?«
    Melbar wurde aktiv. Fünf Minuten später wußten wir, daß die Zeichen aus nordöstlicher Richtung
kamen. Da wir nicht ahnen konnten, mit welcher Leistung der Sender arbeitete, war eine
Entfernungsbestimmung unmöglich. Die Lautstärke war aber so groß, daß es sich nur um wenige
Kilometer handeln konnte.
    »Halbmesser etwa zweitausend Meter«, meinte Melbar. »Hat man eine Erklärung?«
    »Man hat eine«, sagte ich erbost. »Kann es vom Schiff kommen?«
    »Wozu sollten sie immer das gleiche Zeichen senden? Es klingt nach einem
Markierungsfeuer.«
    »Markierungsfeuer? Verrückt! Wer sollte hier einen Peiler aufgebaut haben? Wir befinden uns in
den Durstbergen, mein Lieber. Die Hochlandwüste ist nur ein winziger Teil davon. Außerdem ist der
Sendebereich so klein, daß man wenige Kilometer entfernt nichts mehr hören kann. Oder hat dein
Empfänger schon früher angesprochen?«
    »Ich habe ihn eben zum erstenmal gehört. Wer von uns hat denn die scharfen Ohren?«
    »Ich natürlich«, entgegnete ich überzeugt. »Allerdings habe ich vorher auch nichts vernommen.
Schön, streiten wir uns nicht. Was hältst du davon?«
    Ich fieberte seiner Antwort entgegen, da ich mir längst eine Meinung gebildet hatte.
    Die Dunkelheit schien mit jeder verstreichenden Minute undurchdringlicher zu werden. Draußen
war nichts mehr zu erkennen. Ab und zu vernahmen wir Geräusche, die nur von der Schiffsbesatzung
herrühren konnten. Die Schlucht wirkte wie ein Schalltrichter.
    Einmal heulte eine Maschine auf. Dann vibrierte der Felsboden bei der Durchfahrt eines nur
schemenhaft erkennbaren Allzweckpanzers.
    »Die bieten aber allerhand auf«, murmelte der Umweltangepaßte. »Ich vermute, daß die Tätigkeit
der Akonen mit den Peilzeichen zusammenhängt.«
    »Aha.«
    »Werde nicht frech, Kurzer. Wenn jemand so viel Mühe aufwendet, um ungestört im
Hörbarkeitsbereich eines schwachen Senders arbeiten zu können, dann sollte man eigentlich
annehmen, daß es damit eine besondere Bewandtnis hat.«
    »Aha.«
    »Ich werde dich doch noch einatmen müssen, Siganese. Sei vorsichtig. Kannst du mir verraten,
weshalb die Akonen so wild auf ein Funkfeuer sind? Was gibt es da zu holen? Selbst wenn der
Sender den Standort aller Schätze der Galaxis markierte: Wie haben die Akonen davon erfahren? Ist
das, was der Peiler anzeigt, so wichtig, daß es sich lohnt, deshalb einen Bürgerkrieg zu
entfesseln?«
    »Ablenkung der Haknorer vom Wesentlichen.«
    »In Ordnung, wollen wir den Gedanken akzeptieren. Aber es bleibt immer noch die Frage offen,
wer auf die Station hinweist. Die zweite Frage, wie die Akonen davon etwas erfahren haben, ist
noch

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