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Silberband 018 - Hornschrecken

Titel: Silberband 018 - Hornschrecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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wußte ich, daß ich alles getan hatte, um Körper und Geist zu
festigen.
    Melbar hatte den Befehl erhalten, mir unter allen Umständen den Rücken freizuhalten.
    Ich schaute auf die Uhr. Es wurde Zeit. Der Umweltangepaßte mußte längst eine gute
Abwehrposition gefunden haben. Ich flog los.
    Fünfhundert Meter über dem Tal setzte die Wirkung bereits abgeschwächt ein. Da die Kesselsohle
etwa vierhundert Meter unter dem Niveau der Hochlandwüste lag, reichte die Strahlung neunhundert
bis tausend Meter weit in vertikaler Richtung. In der Breitenausdehnung war sie wesentlich
weiträumiger. Der Ort, wo Melbar sich aufhielt, war wenigstens eineinhalb Kilometer vom Aktivator
entfernt.
    Ich wartete nicht länger. Den Leuchtkörper scharf fixierend, legte ich die Schwingen an und
stürzte im Winkel von neunzig Grad auf den Boden zu. Die Felswände näherten sich schnell.
Augenblicke später hatte ich die Oberfläche der Hochebene erreicht und flog in den Kessel
hinein.
    Hier traf mich die Strahlung so stark, als wäre ich auf einen festen Körper geprallt. Meine
Sinne verwirrten sich. Den ersten Wutanfall konnte ich neutralisieren und im selben Augenblick
die Maschine abfangen.
    Haarscharf über dem Talboden brachte ich sie in horizontale Fluglage und raste dann mit vollem
Fahrtüberschuß auf die Wandöffnung zu.
    Ich wußte, daß ich wie ein Wahnsinniger schrie. Eine parapsychische Gewalt wollte mich
zwingen, jede vernünftige Tätigkeit aufzugeben und auf alles einzuschlagen und zu schießen.
    Ich flog trotzdem mit schnellen Flügelschlägen weiter, bis sich vor mir ein Hohlraum
auftat.
    Auf einem Felsblock lag ein bläulich fluoreszierender Körper, der mich jetzt, da ich ihn
direkt sah, ganz in seinen Bann schlug. Ich vergaß alles, was ich mir vorgenommen hatte. Die
paranormale Strahlfront überflutete mich völlig, und ich begann endgültig zu wüten.
    Allerdings hatte ich mein Unterbewußtsein noch vor dem Anflug suggestiv so beeinflußt, daß ich
unwillkürlich richtig handelte. Es gelang mir mit dem letzten Rest meiner Willenskraft, den
unbezwingbaren Zorn ausschließlich auf das Gerät zu richten.
    Ich unterwarf mich der Strahlung, flog jedoch weiterhin auf den Aktivator zu. Vom
Zerstörungswahn besessen, stürzte ich mich mit der Maschine auf das Gerät, schob die Arme aus dem
Brustluk und umfaßte das schimmernde Metall. Im selben Augenblick erlosch der ungeheure Druck.
Jemand lachte so laut, daß ich glaubte, mein Kopf müsse bersten.
    »Willkommen«, sagte die telepathische Stimme. »Hüte dein Gut und versuche, wenigstens eine
Stunde lang unsterblich zu sein.«
    Wieder erklang das Lachen, um dann zu verstummen. Ich lag fast besinnungslos über dem Apparat,
den ich kaum mit den Armen umspannen konnte.
    Keuchend und ständig nervöser werdend, kletterte ich aus der Maschine und suchte nach einer
Lösung. Da vernahm ich ein Geräusch. Ich zog die Waffe und ging in Deckung.
    »Ich bin es, Melbar Kasom«, dröhnte die Stimme des Ertrusers. »Du mußt ihn gefunden haben,
oder die Strahlung hätte nicht plötzlich aufgehört. Lemy, wo steckst du? Lemy …«
    Ich meldete mich, und Kasom kam in die Höhle gestürmt. Dem Aktivator, der einem Mann das ewige
Leben verleihen konnte, schenkte er kaum einen Blick.
    »Die Akonen werden in spätestens fünf Minuten wissen, daß die Irrsinnsstrahlung erloschen ist.
Zwei Panzer stehen vor der Schlucht, in der du den Tollwütigen gesehen hast. Wer von uns bringt
das Ei in Sicherheit?«
    »Du hättest nicht kommen dürfen«, ächzte ich, noch immer von Kopfschmerzen und Übelkeit
geplagt. »Wie willst du aus dem Kessel entfliehen? Man wird den einzigen Zugang blockieren.«
    »Ich mußte nach dir sehen, Kleiner. Wenn dir etwas passiert wäre, hätte ich wenigstens noch
versuchen können, den Aktivator in Sicherheit zu bringen. In der Südwand gibt es eine
Aufstiegsmöglichkeit. Es kann allerdings sein, daß ich überrascht werde. Wer von uns soll das
Gerät an sich nehmen?«
    Wir sprachen nicht mehr viel. Melbar zog aus seinen unergründlichen Taschen meinen
Mikro-Gravitationsneutralisator hervor, und ich schnallte ihn auf den Rücken. Dadurch wurde mein
Körpergewicht aufgehoben und der Kubu entlastet.
    Ich warf die Ausrüstung aus dem Laderaum und behielt nur meinen Hypersender. Der Zellaktivator
war an einer Kette befestigt. Diese Kette schlang Kasom um die Kububeine und verknotete sie.
    Ich stieg in die Maschine und legte die

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