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Silberband 018 - Hornschrecken

Titel: Silberband 018 - Hornschrecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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erfahren, was
wir auf Haknor gefunden hatten.
    Der Dicke hatte sich neben mir aufgestellt. In seinem breiten Gesicht zuckte kein Muskel. Die
Offiziere des Geschwaders waren anwesend, desgleichen Oberstleutnant Hymik, dessen
wissenschaftliche Besatzung die Echtheit des Aktivators bestätigt hatte.
    Atlan hatte mich etwas gefragt, und ich suchte nach einer Antwort. Schließlich entgegnete ich
leise: »Nun ja, wenn ein Mann ohnehin neunhundert Jahre alt werden kann, dann verlangt er weniger
nach dem ewigen Leben als andere Menschen. Außerdem …«, ich unterbrach und schaute an mir
herunter, »außerdem hätte ich den Apparat mit dem besten Willen nicht tragen können.«
    Atlans ernste Züge veränderten sich. Sein herzliches Lachen stimmte mich froh.
    Wissen Sie – für einen Siganesen ist es immer ein Festtag, wenn er den großen
Terrageborenen behilflich sein kann. Ich war glücklich, und das reichte mir.
    »Sie, Melbar Kasom, hätten das Gerät aber bestimmt tragen können«, meinte Atlan.
    Ich sah den Dicken neugierig an. Er ist zwar ein Angeber, aber doch mein Freund, was ich ihm
natürlich niemals offen sagen werde.
    »Ertrusische Prachtmenschen erreichen auch ein hübsches Alter«, entgegnete er. »Außerdem war
Lemy der Meinung, es gäbe einen gewissen Staatsmarschall, der ohne den Aktivator in wenigen
Wochen sterben müßte. Da gab es nicht mehr viel zu überlegen.«
    Anschließend wurden wir entlassen. Der Einsatz war beendet.
    Vor meiner Spezialkabine angekommen, maß ich Melbar von oben bis unten.
    »Werde satt und dick, du Prachtmensch!« rief ich zornig. »Dir werde ich, dir Fettsack, noch
beibringen, was andere Menschen unter Zurückhaltung und Anstand verstehen.«
    »Dein Mundwerk ist größer als das kosmische Stäubchen, das du Siga nennst.«
    Jetzt bewährte es sich, daß ich meine Dienstwaffe schon vorher auf schwächste Leistung
eingestellt hatte. Ich zog blitzschnell und schoß dem Riesen in die linke große Zehe. Die
Brandblase war ein wirkungsvoller Denkzettel.
    Als Kasom wie ein Urwelttier zu brüllen begann und auf einem Bein herumhüpfte, schlüpfte ich
in meine Kabine und verriegelte die Tür. Aufmerksam lauschte ich seinen fürchterlichen Drohungen,
die schließlich in ein wehleidiges Stöhnen übergingen.
    Man sollte eben einen siganesischen Spezialisten von meiner stattlichen Größe niemals
beleidigen.

10.
    Der Schwere Kreuzer NOSTASA befand sich auf dem Flug von Arkon zum Planeten des
ewigen Lebens, Wanderer genannt. Die Raumkugel mit einem Durchmesser von zweihundert Metern und
vierhundert Mann Besatzung an Bord glitt aus der Librationszone in den Normalraum zurück, um dem
überanstrengten Antrieb eine Erholungspause zu gönnen.
    Perry Rhodan wurde durch schrilles Läuten aus tiefem Schlaf gerissen. Er fuhr hoch, und es
dauerte fast zwei Sekunden, ehe er sich besinnen konnte, wo er war. Stimmt, er hatte Bully
gebeten, in der Kommandozentrale der NOSTASA zu bleiben und Oberst Ten Hogard zu unterstützen.
Wenn auch die Position des Kunstplaneten einigermaßen sicher bestimmt werden konnte, war man nie
vor Überraschungen sicher. Die Art dieser Überraschungen hing davon ab, in welcher Laune sich der
Unsterbliche befand.
    Das Läuten …
    Es war der Interkom. Rhodan richtete sich ganz auf und drückte den Knopf ein, der die
Verbindung zur Zentrale herstellte. Man mußte schon einen gewichtigen Grund haben, ihn
aufzuwecken.
    »Ja?«
    »Gott sei Dank!« Das war Bullys Organ. »Du hast einen Schlaf, um den man dich beneiden kann.
Der Wecker klingelt schon drei Minuten.«
    »Du übertreibst wie immer. Was gibt's?«
    »Hyperfunk, Perry. Atlan will dich sprechen.«
    »Bin gleich da.«
    Rhodan sprang aus dem Bett, auf dem er in voller Bekleidung gelegen hatte. Einige Sekunden
lang lauschte er Bullys Stimme nach. Sie hatte völlig normal geklungen. Der Freund beherrschte
sich ausgezeichnet, auch wenn er praktisch durch das Wesen auf Wanderer zum Tode verurteilt
worden war.
    Seit dreihundertfünfzig Jahren gab es die Zelldusche, die das Leben jedesmal um zweiundsechzig
Jahre verlängerte. Aber seit dem März des Jahres 2326 gab es sie nicht mehr. Seit vier Wochen war
die lebenserhaltende Zelldusche wieder zu einem unerreichbaren Wunschtraum geworden. Nur Rhodan
und Atlan besaßen einen Zellaktivator, der sie unsterblich machte.
    Alle anderen Menschen, darunter die Mutanten, waren wieder sterblich geworden. Von einer
Minute zur anderen. ES hatte es so

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