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Silberband 018 - Hornschrecken

Titel: Silberband 018 - Hornschrecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Oberst Hogard herum, immer hinter Gucky her. Sie wirkten wie zwei Schuljungen,
die um eine Litfaßsäule herum Nachlaufen spielen.
    »Glaubst du, ich wäre auf deine Zärtlichkeiten scharf? Iltu ist verdammt eifersüchtig.«
    Bully blieb so schnell stehen, als sei er mit dem Kopf gegen eine Wand gerannt. Gucky, der im
Eifer des Gefechts weitergelaufen war, rammte ihn daher mit voller Wucht von hinten.
    »Eifersüchtig?« dehnte Bully und drehte sich langsam um. Mit schnellem Griff packte er den
Mausbiber, ehe der sich in Sicherheit bringen konnte. »Was hat denn Iltu gegen mich?«
    Gucky wand sich vergeblich, und seine telekinetischen Fähigkeiten wagte er jetzt nicht
einzusetzen. Sein flehender Blick traf Rhodan. »Kannst du mitansehen, wie ich von diesem Barbaren
zerquetscht werde? Jetzt hebt er mich auch noch hoch. Wenn er weiter so unvorsichtig ist,
zerdrückt er mir glatt den Zellaktivator, den ich in der Tasche …«
    Bully ließ ihn prompt los.
    Zum zweitenmal innerhalb von fünf Minuten landete Gucky recht unsanft auf seinem
Hinterteil.
    »Eine Behandlung ist das hier!« fauchte er erbost und sah Bully herausfordernd an. »Sofort
hebst du mich auf.«
    Bully zögerte.
    »Ich sitze auf dem Aktivator. Hoffentlich hält der das aus.«
    Und Bully handelte sofort. Er bückte sich, griff Gucky unter die Arme und richtete ihn auf.
Dabei hatte er das Gefühl, daß der Mausbiber dreimal soviel wie sonst wog. Der kleine Gauner
machte sich extra schwerer.
    Als der Mausbiber stand, sagte er zu Bully: »Guten Tag, Dicker. Wie geht es denn? Immer noch
keine Frau gefunden?«
    Bully stöhnte.
    So ging das nun, seitdem Gucky verheiratet war. Immer dieselbe Anspielung. Als ob er, Bully,
Zeit hätte, jemand zu heiraten. Er hatte genug mit sich selbst zu tun. Besonders jetzt.
    »Wer will mich schon?« antwortete er und lächelte sanft. »Ich werde immer ein armer, einsamer
Mann bleiben. Du bist mein einziger wirklicher Freund, Gucky. Glaubst du mir nicht?«
    Gucky betrachtete ihn von oben bis unten.
    »Nein«, sagte er dann, griff in die Tasche und reichte Rhodan den Zellaktivator. »So«, wandte
er sich dann wieder an Bully. »Und nun wiederhole, was du eben gesagt hast.«
    Aber Bully hatte dazu keine Gelegenheit mehr. Er nahm gerade von Rhodan den Zellaktivator in
Empfang und hängte ihn sich um den Hals. So schnell ging das. So einfach und ohne besonderes
Zeremoniell.
    Von einer Sekunde zur anderen war Bully unsterblich geworden.
    Der Aktivator unterschied sich äußerlich durch nichts von dem Rhodans und Atlans. Dennoch war
Rhodan überzeugt, daß NATHAN recht hatte, als er behauptete, daß die fünfundzwanzig Aktivatoren
von jedermann getragen werden konnten. Endgültige Gewißheit erhoffte man sich jedoch von
ES .
    Rhodan zweifelte nicht daran, daß die von ES ausgestreuten Geräte echt und keiner der
berüchtigten Scherze des Unsterblichen waren – wie damals, als Cardif zwanzig Aktivatoren
von ES besorgt und an die Antis weitergegeben hatte.
    »Nun?« pfiff Gucky erwartungsvoll. »Was ist?«
    Bully nickte Rhodan zu und drehte sich dann zu Gucky um. Er bückte sich und sah ihm in die
klugen, braunen Augen. »Also, ich wiederhole, Gucky: Du bist mein einziger und bester Freund.
Bist du jetzt zufrieden?«
    Gucky gab ihm die Hand.
    »Danke, Bully. Und ich dachte schon, du wolltest mir den Aktivator abluchsen.« Er stolzierte
in der Zentrale hin und her. »Und was nun?« Er zeigte auf Oberst Hogard. »Warum macht der Onkel
denn seinen Mund nicht zu?«
    Jedes Mitglied der Raumflotten des Imperiums kannte Gucky wenigstens dem Namen nach, aber die
wenigsten hatten ihn je in ihrem Leben gesehen. Der Mausbiber war so etwas wie eine legendäre
Persönlichkeit geworden, über den Tausende von Geschichten kursierten. Gucky wußte das – und
er genoß es.
    Oberst Ten Hogard sah in diesem Augenblick wirklich wie ein entgeisterter Onkel aus. Sein Mund
klappte zu.
    »Sir …«, sagte er hilflos und sah Rhodan an. »Ihre Befehle?«
    Gucky ging zu ihm und klopfte ihm wohlwollend auf den Körperteil, den er irrtümlich für den
Rücken hielt, was bei seiner Größe von knapp einem Meter leicht zu entschuldigen war.
    »Nichts für ungut, Oberst. An mich muß man sich erst gewöhnen.« Er trippelte wieder zu Rhodan
und sagte, wobei seine Stimme plötzlich ganz verwundert klang: »Ich habe so das Gefühl, mit
diesen verdammten Zelleiern werden wir noch eine Menge Ärger kriegen. Ich bin müde. Wo ist meine

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