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Silberband 018 - Hornschrecken

Titel: Silberband 018 - Hornschrecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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einen Schweren Kreuzer der Imperiumsflotte geflogen hatte, begann die
Wissenschaftler zu bewundern. Wie kampferprobte Soldaten benahmen sie sich. Mit fünf Raketen
hatte man die Postenkette davongejagt.
    Herzog gab seinen Gruppen das Zeichen, loszustürmen. Über ihren Köpfen heulten Pulverraketen
zur Stadt.
    Die Kampfgruppen erreichten die Senke und durchquerten sie ohne Beschuß. Zwischen Büschen
sahen sie den Fluß und sein steiles Ufer.
    Herzog nahm den Umweg durch die drei Flußschleifen in Kauf. Dreihundert Mann stürmten am
Wasser entlang.
    Plötzlich krachten von der Böschung herunter Schüsse. Herzog und seine Männer wurden von einer
wild brüllenden Schar Kugelbauchwesen angegriffen. Hinter dem Kommandanten sank ein Mann stöhnend
zu Boden. Drei weitere bekamen Streifschüsse ab, die die Männer aber glücklicherweise nicht außer
Gefecht setzten.
    Die handgefertigten Gewehre der Terraner waren besser als die Handfeuerwaffen der
Eingeborenen. Laut Anweisung feuerten die Männer in die Luft, während andere wiederum ihre
Tränengashandgranaten die Böschung hinaufschleuderten.
    Wieder setzte dort oben Geschrei ein. Drei Kugelbauchwesen stürzten sich in panischer Angst
die Böschung herunter und standen unten blitzschnell auf den Beinen.
    Sie hielten unverwandt ihre drei Arme hoch, rasten auf wenige Meter Abstand von der Spitze der
Kampfgruppe auf das Wasser zu und warfen sich in die reißende Strömung. Im nächsten Augenblick
riß das Wasser sie mit sich.
    Von der Böschung war nichts mehr zu hören. Herzog wollte aber einen zweiten Überfall auf seine
Männer unterbinden. Er beauftragte Leyden mit zehn weiteren Männern, oben
entlangzumarschieren.
    Der nickte nur, wartete, bis die zehn Mann bestimmt waren, und stieg mit ihnen hinauf.
    Bis zur Ringmauer sah Thomas Herzog die Gruppe nicht wieder. Er hatte sie schon abgeschrieben,
als Tyll Leyden plötzlich neben ihm stand und ihm einen heftigen Stoß gab.
    Der dumpfe Aufprall neben Herzog verschloß ihm den Mund.
    »Wie in der Steinzeit«, kommentierte Leyden den Vorfall, während der Oberstleutnant begriff,
daß er dem anderen das Leben zu verdanken hatte. Denn ihm war entgangen, daß von der dreißig
Meter hohen Mauer ein zentnerschwerer Stein heruntergekommen war.
    Die Terraner hatten die Kugelbauchwesen bis auf drei Kilometer Entfernung zurückgejagt.
    Durch eine Signalrakete, die hoch in den hellen Tag stieg und dort unter grellrotem Leuchten
explodierte, ließ Herzog der Besatzung auf der Polturmplattform die Nachricht zukommen, daß er
mit seinen vier Einsatzgruppen vor der Ringmauer stand.
    »Seile hochschießen!« befahl Herzog, während zweihundert Meter weiter zurück mit kleinen
Raketen die Mauerkrone beschossen wurde und sie von den letzten Verteidigern säuberte.
    Zehn Spezialraketen, die Plastikseile zur Mauerkrone hochzogen, zischten senkrecht vor der
Mauer in den Himmel.
    In rund vierzig Metern Höhe, nach einer bestimmten Brenndauer, sollte die abbrennende
Pulverladung gleichzeitig eine Sperre an den stabilisierenden kleinen Flossen durchbrennen.
Dadurch wurde Federdruck frei, der das Leitwerk blitzschnell um hundert Grad versetzen sollte, um
der Rakete Kurs über die Mauerbrüstung zu geben.
    Drei von zehn Raketen waren Versager. Statt über die Mauer in die Stadt zu fliegen, kippten
sie aus ihrem Senkrechtflug in die entgegengesetzte Richtung.
    Sieben Seile lagen jedoch über der Mauerkrone. Sieben Mann spulten die Seile zurück. Jeder
hoffte, daß der kleine stabile Haken am anderen Ende des Plastikmaterials irgendwo in einer
Mauerfuge hängenbleiben würde.
    Fünfmal kam der Ruf: »Seil fest!« – die beiden anderen Seile fielen aus dreißig Metern
Höhe wieder zu Boden.
    Der schwierigste Teil der Expedition begann jetzt: an dünnen Seilen vierzig Meter hoch
klettern. Für diese Aktion hatten sich schon im Explorer Freiwillige gemeldet, einer hieß zur
Verwunderung von Herzog Tyll Leyden.
    »Sir, geben Sie Befehl, die Mauerkrone unter ständigem Beschuß zu halten. Ich mache allein
dort oben die Brüstung frei«, sagte Leyden.
    Herzog, hinter einem mannshohen Felsen liegend, hatte Bedenken. »Das ist Selbstmord.«
    »Hier unter Beschuß zu liegen, ist auch kein Vergnügen«, war Leydens Antwort.
    »Leyden, Sie können einen Menschen rasend machen«, wollte Herzog sagen, statt dessen rief er
nach hinten lautstark den Befehl: »Mauerkrone unter Gewehrfeuer nehmen, trotzdem sparsam mit
Munition

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