Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 018 - Hornschrecken

Titel: Silberband 018 - Hornschrecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
zusehends
heller. Aus dem Dunst schälte sich die befestigte Stadt heraus. Wie ein riesiges Loch sah die
dunkle glatte Wand des Achttausenders aus, in dem ES einen Zellaktivator versteckt hatte.
    Hinter dem Gebirgsmassiv stand Herkules, der Methanriese. Voll vom Licht der Sonne getroffen,
zeigte er seine aufgewühlte Atmosphäre und wirkte dadurch noch drohender.
    Oberstleutnant Thomas Herzog hatte dem Planeten, der fast den doppelten Durchmesser von Sol
besaß, nur einen flüchtigen Blick zugeworfen. Ihn interessierte die befestigte Stadt aus
vieltausendjähriger Vergangenheit und die Belagerer vor der durchschnittlich dreißig Meter hohen
Mauer.
    Mit dem ersten Sonnenstrahl hatte das Riesenheer der Angreifer das schwere Feuer wieder
eröffnet.
    Nur meterweit waren die Hauptschleusen an der EXPLORER-2115 geöffnet. Das allein war schon mit
großen Risiken verbunden. Von der Ringmauer her und von den Belagerern wurde der Kugelraumer
immer noch unter Artilleriefeuer genommen. Die sich bekämpfenden Kugelbauchwesen sahen in dem
unbegreiflichen Gebilde etwas Feindliches. Beide Parteien feuerten in unregelmäßiger Folge ihre
Granaten darauf ab. Die Geschosse konnten der Stahlhülle nichts anhaben, aber sie wurden in dem
Moment lebensgefährlich, wenn sie in einer geöffneten Schleuse krepierten. In der vergangenen
Nacht hatten die Männer Übermenschliches geleistet und den größten Teil der von Herzog
geforderten Waffen hergestellt.
    Herzog zögerte noch, den Befehl zum Ausfall zu geben. Das Riesenheer der angreifenden
Kugelbauchwesen bereitete ihm große Sorgen. Der Kommandant sah völlig klar, daß er mit seinem
Vorrat an Tränengasbomben gegen dieses Heer nicht ankam. Selbst wenn das Unwahrscheinliche doch
der Fall sein sollte, dann stand ihnen die Erstürmung der dreißig Meter hohen Ringmauer bevor und
gleichzeitig dort oben neue Kämpfe mit den Verteidigern der Stadt.
    Die Aggregate lagen still, es funktionierte keine einzige Strahlwaffe, kein Blaster.
    Er blickte in die Senke hinein, ein unübersichtliches, mit hohen Sträuchern bewachsenes
Gelände. In diese Richtung sollte der Ausfall vorgetragen werden und ihre linke Flanke durch
Verschießen von Tränengasraketen gesichert werden. Dann sollte bis zum Fluß vorgestoßen und an
seinem Ufer, im Schutz der Böschung, die Ringmauer der Stadt erreicht werden. Mit dreihundert
Mann wollte Herzog gegen schätzungsweise fünftausend Kugelbauchwesen den Durchbruch bis zum Fuß
der massiven Mauer erzwingen.
    »Fertig machen!« befahl er.
    Vier Läufer rannten davon, zu den vier anderen Gruppen. Wieder stellten sich Kommandos rechts
und links der Schleuse auf, um sie sofort nach Befehl vollends zu öffnen und dabei die Rampe
auszufahren. Das war erforderlich, um den Höhenunterschied zwischen Schleuse und Boden
auszugleichen.
    Fünfhundert Meter über ihnen warteten dreißig Mann, geduckt hinter den primitiven
Raketenlafetten.
    Herzog trat vom Schleusenpult fort. Das Gestell mit sechs weitreichenden Raketen wurde
herangeschoben. Etwas umständlich visierte ein Mann das Ziel an: die Ringmauer. Man reichte ihm
Feuer. Er setzte die Lunte in Brand und verschwand hastig zur Seite.
    Unter lautem Zischen sauste die erste Pulverrakete davon, den Schleusenvorraum mit beizendem
Qualm füllend. Danach folgte die zweite, die dritte, und dann war auch die sechste glücklich
gestartet, ohne auf der Lafette zu explodieren.
    Vom höchsten Punkt der EXPLORER-2115 aus sahen die dreißig wartenden Männer die sechs Raketen
und ihre glühenden Pulverschweife stadtwärts fliegen.
    »Ab damit!« brüllte einer.
    Dreißig Mann setzten die Zünder an hundertzwanzig Raketen in Brand. Diese Raketen waren für
die Belagerer bestimmt. Diese sollten solange abgelenkt werden, bis den dreihundert Raumfahrern
der Durchbruch zur Stadtmauer gelungen war.
    Unten im Raumer, rechts und links von den Schleusen, versuchten die Kommandos die Tore manuell
zu öffnen und die Rampen auszufahren. Zentimeter um Zentimeter gingen sie weiter auseinander;
Meter um Meter schoben sich die breiten schweren Rampen dem Boden zu.
    Kaum hatten die Rampen den Boden berührt, stürmten die Männer los. Auf primitiven
Fahrgestellen nahmen sie ihre Raketenartillerie mit. Einige hatten die Aufgabe, offenes Feuer
mitzuführen.
    Als Thomas Herzog die Rampe hinunterstürmte, sah er zwischen den Teleskopstützen drei weitere
komplett ausgefahrene Rampen. Das beruhigte ihn.
    Herzog, der früher

Weitere Kostenlose Bücher