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Silberband 018 - Hornschrecken

Titel: Silberband 018 - Hornschrecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Zentimeter öffneten sich die gewaltigen Schleusentore. Unendlich langsam fuhren
zwischen den Teleskopstützen die Rampen aus. Wer von den Angreifern sich in den Weg stellte,
wurde zur Seite geschoben.
    Vor dem Schiff zwischen dem Ring von Stützen kämpfte der Gegner immer noch. Weitere Gasbälle
flogen vom höchsten Punkt des Explorers herunter und durch die Schleusenschlitze.
    Unter dem Ausfallkommando traten die ersten Verluste auf. Die meisten Schleusen hatten schon
meterbreite Schlitze. Von außen feuerte der Angreifer hinein. Das hatte man nicht erwartet.
Oberstleutnant Herzog ändert sofort den Schlachtplan.
    »Tränengasraketen verschießen!«
    Die einzelnen Kommandos, die nur die Aufgabe hatten, die Schleusen zu öffnen, stellten ihre
Arbeit ein. Auf primitiven Lafetten zu sechsen nebeneinandergelegt, rollten die plumpen
Pulverraketen mit ihrer Tränengasladung heran. Mit offenem Feuer mußten sie gezündet werden.
Sekunden dauerte es, bis die glimmende Zündschnur die Pulverladung erreichte. Nach rechts und
links stoben die Männer in Deckung. Sie waren vor dem Feuerstrahl gewarnt worden.
    Unter infernalischem Zischen flogen die Treibsätze davon, zwischen die mächtigen Ausleger der
Teleskopstützen und platzten beim Aufschlag auseinander.
    »Hoffentlich können diese Kugelbauchwesen auch weinen«, hatte Herzog zu bedenken gegeben, als
man ihm den Vorschlag unterbreitete, Tränengas zu verschießen.
    Sie konnten es.
    Im Raumer drängten sich die ersten Männer an die Schleusenschlitze.
    Sie konnten es nicht fassen, was sie sahen.
    Das Tränengas war hundertmal wirksamer als das Schlafgas.
    Sie hörten schrille Schreie. Sie sahen, wie die Angreifer die Arme verzweifelt in die Höhe
rissen, sich dabei vom Schiff abwandten und zu entkommen versuchten.
    »Raketen her! Schnell!«
    Ein Mann hatte begriffen, was dort draußen geschah. Für diese Wesen schien Weinen wohl das
Furchtbarste zu sein. Man schob ihm die nächste Lafette zu. Er richtete sie mit der primitiven
Zieleinrichtung genau aus. Man reichte ihm Feuer. Er setzte die Lunten in Brand und machte dann,
daß er in Deckung kam.
    Genau hinter den verzweifelt Fliehenden und schrill Schreienden schlugen die Pulverraketen auf
dem Boden ein und zerplatzten. Das Tränengas wurde frei.
    Neue Raketen folgten den Fliehenden, schlugen zwischen den einzelnen Gruppen ein und schufen
ein Chaos.
    »Schleusen zu!« wurde überall in der EXPLORER-2115 befohlen. Läufer hetzten davon, jagten über
stillstehende Rolltreppen von Deck zu Deck und erreichten fast völlig erschöpft die Labors, in
denen das Tränengas hergestellt wurde.
    Als sie den Wissenschaftlern von der unerwarteten Wirkung des Defensivkampfstoffs berichteten,
wollten diese zunächst die Nachricht nicht glauben. Als der dritte Läufer eintraf und den Befehl
des Kommandanten überbrachte, nur noch Tränengas zu produzieren, standen die Experten plötzlich
vor einem großen Problem. Wie sollten sie in kurzer Zeit derartige Mengen herstellen?
    In der Raketenwerkstatt herrschte die gleiche Sorge; nebenan, wo man die primitiven Lafetten
gebaut hatte, war es nicht anders.
    Das Schlagwort hieß: Großfabrikation.
    Eine Stunde später kontrollierte Thomas Herzog selbst, wie weit man damit war. Der Ausfall aus
dem Explorer war verschoben worden.
    »Meine Herren«, erklärte Herzog den Gasfabrikanten, »unser Tränengas ist für die Zeit, in die
ES uns versetzt hat, die ultimate Waffe. Ich bin erleichtert, daß wir keinen Kugelbauchmenschen
töten müssen. Ich denke aber auch nicht daran, das Leben eines einzigen Mannes aufs Spiel zu
setzen. Die erstaunlich genau schießende Artillerie unserer Gegner bedeutet eine große Gefahr für
uns. Mit Pulverraketen, die einige Kilometer weit fliegen, könnte diese Gefahr völlig
ausgeschaltet werden. Wir brauchen weitreichende Raketen. Und wir benötigen einige tausend
Tränengasbehälter, die als Handgranaten geworfen werden. Morgen vor Sonnenaufgang erwarte ich
eine Meldung, daß eine Reserve von fünftausend Tränengashandgranaten vorhanden ist.
Berücksichtigen Sie dabei, daß die Ausfallgruppen noch vorher damit ausgerüstet werden müssen. An
weitreichenden Raketen sind rund tausend Stück herzustellen. Lassen Sie sich etwas einfallen,
damit man mit den Lafetten besser zielen kann. Das wär's, meine Herren.«
    Der Kommandant ließ die Männer allein zurück.
    Über Impos ging die Sonne auf. In dem gewaltigen Talkessel wurde es

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