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Silberband 018 - Hornschrecken

Titel: Silberband 018 - Hornschrecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Spezialanfertigung, da mir
die normalen Größen nicht paßten. Auch Harnisch und Gliederschienen waren in Voszogams Auftrag
für mich hergestellt worden.
    Das Material war durchschnittlich um zwei Millimeter dicker als die üblicherweise verwendeten
Bleche. Akußa setzte mir den Helm auf und schloß die Riemenschnalle unter meinem Kinn.
    »Aus welchem Teil deines Landes kommst du eigentlich, Zeluter?« erkundigte er sich wie
beiläufig.
    Ich wurde sofort argwöhnisch. »Was soll die Frage? Ist das jetzt noch wichtig?«
    Der Kampfschulenleiter verzichtete auf eine Antwort. Gewissenhaft überprüfte er meine
Ausrüstung und lauschte dann nach draußen. Noch leiser als bisher riet er mir: »Paß auf, Akwor.
Du hast meinem Sohn das Leben geschenkt. Das ist hier nicht üblich, und ich habe es nicht
vergessen. Es handelte sich um deinen Antrittskampf.«
    »Mein Gegner war dein Sohn?«
    Er nickte und schob mir noch Lederpolster unter die Kugelschalen der Schulterpanzerung.
    »Ich darf von mir behaupten, schon viele Kämpfe mit Krötenwölfen gesehen zu haben. Es kam kein
Gladiator davon, aber es war auch keiner so stark wie du. Wenn ich dir die verwundbaren Stellen
der Bestie verraten soll, so muß ich zuerst wissen, welche Waffe du wählst. Hast du dich
entschlossen? Der Gong ertönt schon.«
    Ich sah zu den Regalen hinüber. Ja, ich hatte mich längst entschlossen, wozu eine kleine
wissenschaftliche Überlegung erforderlich gewesen war.
    Krötenwölfe waren Saurier mit einem dicken Chitinpanzer.
    Wenn sich unter dem Chitinpanzer nicht eine gummiähnliche Gewebeschicht von wenigstens sechs
Zentimeter Stärke befunden hätte, wäre eine Kugelkeule mit hoher Aufschlagwucht auf möglichst
kleiner Auftrefffläche von Vorteil gewesen. Ich hätte damit eine rückgratbrechende Wirkung
erzielt.
    Das hochelastische Gewebe verhinderte jedoch eine Überleitung der Auftreffkräfte auf
lebenswichtige Organe, also kamen Keulen nicht in Frage.
    Schwerter waren in diesem Fall zwecklos. Ein Krötenwolfpanzer war damit weder zu zertrümmern
noch zu durchstechen. An die weichen Stellen des Rachens und der extrem großen Nüstern kam ich
niemals heran, da das Ungeheuer jeden frontalen Angriff mit seiner lanzenähnlichen Springzunge
abwehren konnte.
    Die idealste Waffe, die hohe Aufschlagwucht mit kleinstem Treffpunkt und hohe
Skalpell-Trennfähigkeit in sich vereinte, war eine schwere Handaxt mit vierzig Zentimeter langer,
an der Schneide aber nur drei Zentimeter breiter Keilklinge. Dazu mußte sie einen langen Stiel
besitzen, durch den die Auftreffenergie bei einem Rundschlag mit großem Radius verdreifacht
werden konnte.
    Ich sah keine andere Möglichkeit, den Panzer aufzubrechen und mit dem gleichen Hieb das
Gummigewebe zu durchtrennen, um lebenswichtige Körperstellen entscheidend zu verletzen.
    Akußa sah mich gespannt an. Er besaß einen großen Erfahrungsschatz, jedoch war er zweifellos
unfähig, technisch fundierte Überlegungen anzustellen.
    So sagte ich mit einem dankbaren Lächeln: »Gib mir die schwerste Keilaxt, die du in deiner
Rüstkammer hast, dazu ein Rundschild mit Handbuckel, in den ein Stoßdolch eingesetzt werden muß.
In die Schildhand nehme ich noch ein enges Netz aus Guldirgewebe, mit dem ich vielleicht die
Springzunge zusätzlich abfangen kann.«
    Der Kampfschulenleiter sah mich lange an. Seine Stirn war gerunzelt, und die spitzen Ohren
spielten nervös.
    »Eine Keilaxt?« wiederholte er ungläubig. »Bist du sicher? Ich würde eine Hieblanze mit
Breitklinge nehmen, damit schlagen, dann werfen und anschließend mit einer Kugelstachelkeule
angreifen.«
    »Beim ersten Hieb mit der Lanze wäre ich erledigt. Gib mir die verlangte Ausrüstung.«
    Zehn Minuten später besaß ich die Waffen. Die Keilaxt war ein sogenannter Beidhänder, der von
sehr starken Arenakämpfern nur dann angewendet werden konnte, wenn sie die Kraft beider Hände und
Arme einsetzten. Für meine Begriffe war die etwa achtzig Pfund schwere Hiebwaffe viel zu leicht.
Stärkere Ausführungen gab es aber nicht.
    Als ich Schild und Keilaxt an mich nahm, meinte Akußa warnend: »Denke nicht an Flucht. Die
Ausgänge werden bewacht. Man hat zwei Feuerbläser aufgestellt. Sie werden dich verschmoren, noch
ehe du die Fallgitter erreicht hast, die übrigens ebenfalls bewacht werden. Verschlossen sind sie
sowieso. Also, bist du fertig, Zeluter? Viel Glück und schlage gut. Ich würde an deiner Stelle
nur zwei Punkte suchen:

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