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Silberband 018 - Hornschrecken

Titel: Silberband 018 - Hornschrecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Hubschrauben, die aus dem Getriebekopf herausragten. Das
Aggregat hing auf meinem Rücken. Die Flugleistungen waren befriedigend.
    »Haben Sie die neue Ausrüstung, Danger?«
    »Jawohl, Sir.«
    »Dann fliegen Sie los. Nach dem Gebrüll zu urteilen, hat der Kampf mit dem Krötenwolf soeben
begonnen. Ich setzte eine Nachricht an Kasom ab. Versuchen Sie, den Saurier durch einen
Strahlschuß ins Gehirn zu töten. Vermeiden Sie aber unter allen Umständen, daß die Entladung
gesehen wird.«
    Atlan hatte gut reden. Wie sollte ich schießen, wenn es niemand bemerken durfte?
    Es kam aber noch schlimmer.
    »Sorgen Sie außerdem dafür, daß Ihr Feuerstoß nicht gehört wird. Ihr Impulsstrahler ist trotz
seiner geringen Größe noch ziemlich laut. Suchen Sie einen Weg, Lemy. Ich verlasse mich auf Sie.
Von hier aus kann ich die Lage nicht genauer beurteilen. Fliegen Sie los.«
    Ich schaltete das Triebwerk ein, umfaßte mit der linken Hand den Knüppel für die
Blattverstellung und hob senkrecht von Atlans Schulter ab. Die Mikrobatterie lieferte Energie für
zehn Stunden. Das war wenig, zumal es auf Eysal keine Kraftquellen zum Aufladen gab. Wenn mir
unterwegs einmal der Strom ausgehen sollte, war ich darauf angewiesen, bis zu meinem
Versorgungsbunker zu marschieren.
    Die Hubkreisler rissen mich über die turmhohen Mauern hinweg. Als ich in die Arena hineinsehen
konnte, gewahrte ich Melbar Kasom, der soeben mit zwei riesigen Sätzen nach links auswich und so
dem Anprall einer ungeheuren Masse aus Zähnen, Krallen und Fleisch entging.
    Brüllend schlug der Krötenwolf nach dem Fehlsprung im Sand auf, doch schon wirbelte er herum
und hieb mit einer Tatze nach dem Ertruser.
    »Melbar!« schrie ich entsetzt.
    Wieder wich der Ertruser aus, dann zuckte sein Arm nach hinten. Ein blitzender Gegenstand
sauste durch die Luft und bohrte sich in die gepanzerte Flanke des Ungeheuers. Ich sah, daß es
sich um eine lange und schmale Axt handelte, die wie ein Keil geformt war.
    Das Brüllen des Krötenwolfs übertönte die Rufe der Zuschauer. Kasoms Kräfte zeigten sich, als
er die bis zum Heft eingedrungene Schneide einfach aus dem Körper herausbrach, anstatt sie aus
der Wunde zu ziehen. Dabei sprang er auf den Rücken des Sauriers, der ihn aber mit einer
schnellen Bewegung abschüttelte.
    Wieder raste Melbar davon. Die aus dem Maul hervorzuckende Giftzunge verfehlte ihn um
Haaresbreite. Ich wartete auf einen von Melbars Riesensprüngen, aber es erfolgte keiner. Er
bewegte sich kaum schneller als ein normaler Salone. Dafür aber führte er seine Hiebe mit
ertrusischer Kraft, was so schnell niemand nachprüfen konnte. Ich verstand, daß es Melbar nicht
wagte, mit der Schwerkraft des Planeten zu spielen.
    Wenn ich bisher an einer Niederlage des Ertrusers gezweifelt hatte, so wurde mir nun klar, daß
er unter diesen Umständen verloren sein mußte. Lange ließ sich der Saurier nicht mehr
hinhalten.
    Der Axthieb hätte ein kleineres Tier bestimmt getötet. Der Krötenwolf reagierte nicht darauf.
Er konnte nur dann unterliegen, wenn ihm die Schädeldecke aufgespalten und das Gehirn getroffen
wurde.
    Melbar rannte, um aus der gefährlichen Nähe der Umfassungsmauer zu kommen. Der Saurier folgte
ihm mit einem gigantischen Satz, der ihn dicht hinter Kasoms Füße in den Sand stürzen ließ.
    »Nach links!« schrie ich, nicht begreifend, wie zwecklos meine Rufe waren.
    Melbar warf sich jedoch schon zur Seite. Die nach vorn schnellende Hornzunge streifte seinen
Schild, prallte ab und zuckte so dicht über Melbars Gesicht hinweg, daß ich infolge eines
falschen Flugmanövers beinahe abstürzte.
    Dicht über dem Boden fing ich mich, schaltete auf schnellen Vorwärtsflug und glitt so auf das
Ungeheuer zu.
    Ich war sicher, daß mich niemand sehen konnte. Der Deflektorschirm arbeitete einwandfrei und
konnte wegen seiner geringen Leistung kaum geortet werden.
    Der zweite Teil von Atlans Auftrag, nämlich die Forderung nach einem möglichst lautlosen
Schuß, wurde ohne mein Zutun erfüllt. Zehntausende von Salonen brüllten so laut, daß sogar das
Donnern einer Kanone darin untergegangen wäre.
    Kasom konnte sich noch einmal retten und einen zweiten Axthieb anbringen, der diesmal das Bein
über der linken Pranke traf. Der Krötenwolf zuckte zurück und gab Melbar die Möglichkeit, sich
vor der Springzunge in Sicherheit zu bringen.
    Zu diesem Zeitpunkt kam ich über Kasoms Kopf an. Ich prallte gegen seine Schulterpanzerung,

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