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Silberband 019 - Das Zweite Imperium

Titel: Silberband 019 - Das Zweite Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Wenn Sie abfliegen, mein Junge, werden
Sie …«
    Ein helles Summen unterbrach ihn.
    »Telefon!« krächzte der Wellensittich, und Torav zuckte zusammen.
    Allan Mercant streckte die rechte Hand aus und drückte einen Knopf auf einer schräg
angebrachten Schaltplatte. An dem Widerschein auf seinem Gesicht erkannte Torav, daß ein kleiner
Bildschirm aufleuchtete. Die Stimme des Anrufenden konnte er jedoch nicht verstehen.
    Mercant sagte kein einziges Wort. Nach einer Weile schaltete er den Empfänger wieder aus. Eine
Zeitlang sah er stumm vor sich hin. Dann hob er den Kopf, blickte Torav durchdringend an, als
wollte er jeden Widerspruch schon im Keim ersticken, und erklärte: »Sie haben Pech gehabt, mein
Junge. Sie müssen mit den Informationen auskommen, die wir jetzt schon haben. Kody, der gefangene
Blue, ist gestorben.«
    Allan D. Mercant hatte es Torav Drohner freigestellt, von diesem Auftrag entbunden
zu werden. Das Risiko für das Leben des Einsatzteams war zu groß, als daß man auf gehorsame
Ausführung des Befehls bestanden hätte. Dennoch hatte Torav keine Sekunde lang gezögert und den
Auftrag angenommen.
    Torav war von seiner Statur her eher ein Durchschnittstyp, etwa einen Meter achtzig groß, mit
mäßig breiten Schultern. Dennoch war er jener Typ von Männern, die konsequent einen einmal
eingeschlagenen Weg fortsetzen. Er war Major der Raumflotte des Vereinten Imperiums, und in
dieser Eigenschaft keineswegs ein Draufgänger.
    Dieser Torav Drohner bekam das Kommando über den Kreuzer KOPENHAGEN und dessen
einhundertfünfundfünfzigköpfige Besatzung. Einhundertundfünfzig Mann davon waren reguläre
Schiffsbesatzung, die restlichen fünf waren Wissenschaftler. Eine solche Einheit nannte sich
Experimentalkommando, und dieses Wort wiederum hatte sich zu ›Expeko‹ verschliffen.
    Am nächsten Morgen begann die Serie der Hypnoschulungen. Alles Wissen, das von dem gefangenen
Blue gewonnen worden war, wurde den menschlichen Gehirnen in unlöschbarer Erinnerung
aufgepfropft. Als eine Woche vergangen war, vermochten sie so zu denken, zu reagieren und sich zu
entschließen, wie der Blue es getan hatte, wenn sie sich darauf konzentrierten. Merkwürdigerweise
nahm man sich nicht die Mühe, sie die fremde Sprache zu lehren. Das erklärte sich zum Teil
daraus, daß die Laute dieser Sprache von menschlichen Sprachorganen nicht geformt werden konnten.
Trotzdem war Torav der Ansicht, daß er wenigstens eine Grundkenntnis besitzen müsse, wenn er
Erfolg haben wollte.
    Die Frage klärte sich auf höchst überraschende Weise.
    Torav Drohner wurde ein zweites Mal zu Solarmarschall Mercant bestellt.
    Diesmal krächzte der Wellensittich: »Guten Tag!« als Torav das Büro betrat. Torav nahm es als
gutes Zeichen. Mercant wies, geistesabwesend wie immer, auf einen Stuhl, und es dauerte ein paar
Minuten, bevor er die Lektüre eng beschriebener Blätter beendete, so daß er sich dem Major widmen
konnte. Er sah auf.
    »Sie starten morgen«, erklärte er trocken. »Zwei Uhr fünfzig Ortszeit.«
    Torav wäre beinahe in die Höhe gesprungen. Mercant bekam große Augen.
    »Du liebe Güte«, stöhnte er. »Sie reagieren heftig, mein Junge.«
    Er stand auf.
    »Nehmen Sie das kleine Kästchen dort«, trug er Torav auf und wies auf einen niedrigen
Ablagetisch in der Nähe eines Fensters. »Es wurde eigens für diesen Einsatz von siganesischen
Mikroingenieuren angefertigt.«
    Es gab nur ein Kästchen. Es war so groß wie eine Zigarettenschachtel. Torav nahm es auf. Es
bestand aus Plastikmetall und war völlig glatt bis auf einen halb verborgenen Druckknopf in einer
der Schmalseiten.
    »Drücken Sie auf den Knopf und stecken Sie das Ding in die Brusttasche.«
    Torav gehorchte. Es gab einen halblauten Knacks, als der Knopf einrastete. Er steckte das
Kästchen in die Tasche. Als er sich umdrehte, sah er, daß Mercant blaß geworden war.
    »Mein Gott – wie einen das erschreckt«, murmelte er. Er faßte sich und fuhr fort: »Ein
Tonbandgerät ist eingeschaltet. Sprechen Sie die Begrüßungsformel der Blues, wie sie auf Apas
üblich ist.«
    Gehorsam sagte Torav: »Segen von rotem Himmel!«
    »Noch mal!« befahl Mercant.
    »Segen von rotem Himmel!« wiederholte Torav.
    Mercant nickte zufrieden. Auf seiner Schaltplatte drückte er einen Knopf.
    »Ich spiele Ihnen jetzt vor, was Sie eben gesagt haben«, erklärte er.
    Torav hörte genau hin. Das Band produzierte zwei kurze Serien zwitschernder Geräusche. Das

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