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Silberband 019 - Das Zweite Imperium

Titel: Silberband 019 - Das Zweite Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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war
alles. Es hörte sich so an, als hätte Mercant die Bandgeschwindigkeit zu hoch eingestellt.
    »Greifen Sie in Ihre Brusttasche und drücken Sie den Knopf ein zweites Mal«, verlangte der
Marschall. Und als er sah, daß Torav den Arm hob, fügte er hastig hinzu: »Halt, warten Sie! Ich
will Ihnen erklären, was vor sich geht. Ich werde das Band ein zweites Mal ablaufen lassen.
Beobachten Sie den Unterschied. So, und jetzt drücken Sie den Knopf.«
    Torav gehorchte verwundert und mißtrauisch. Er überlegte, was das alles zu bedeuten hätte.
Eine Stimme unterbrach sein Nachdenken – seine eigene Stimme. Sie sagte zweimal kurz
hintereinander: »Segen von rotem Himmel!«
    Torav stand starr. Er sah, wie Mercant den Mund bewegte. Aber alles, was er hörte, war ein
dumpfes, schwebendes Gemurmel. Er verstand kein Wort, er hörte nicht einmal einen artikulierten
Laut.
    Mercant trat schließlich zu ihm heran. Er langte ihm in die Brusttasche, und Torav sah, wie er
den kleinen Knopf ein drittes Mal drückte.
    »… hatte ich übersehen«, sagte er lächelnd und ein wenig verlegen. »Sie können mich dann
nicht verstehen. Na ja, im Ernstfall wird es ohnehin nicht vonnöten sein. Gehen Sie jetzt zu dem
großen Spiegel dort hinüber, mein Junge.«
    Der große Spiegel hing in der Nähe der Tür. Ein kleiner Rundtisch und zwei bequeme Sessel
standen davor. Torav mußte von der Seite her kommen, wenn er dicht an den Spiegel
heranwollte.
    Er schob einen Sessel zurück, weil er ihm im Weg stand, und stellte sich dicht vor die blanke
Glasfläche. Er hielt Mercants Verhalten für lächerlich und die Tricks, die er ihm vorspielte, für
unseriös. Es machte ihm auch nichts aus, daß Mercant seine Gedanken wahrscheinlich erkennen
konnte. Er sollte ruhig wissen, was er von ihm hielt.
    Dann sah er sein Ebenbild, simuliert von einem hypnomechanischen Projektor.
    Ein kalter Schauer lief ihm den Rücken hinunter, und ein paar Sekunden lang fühlte er sich,
als hätte ihn ein elektrischer Schlag getroffen. Das war er selbst da im Spiegel, ohne Zweifel,
wenigstens von den Füßen herauf bis zu den Schultern.
    Aus den Schultern heraus jedoch ragte ein dünner, schlauchförmiger Hals, und auf dem Hals saß
ein breiter, flacher Kopf, der so aussah wie eine Suppenschüssel.

31.
    Der Kommandostand war kreisrund mit einem Durchmesser von knapp zehn Metern.
Gegenüber dem Hauptschott gähnte die riesige Fläche eines Bildschirms, so klar und frei von
Verzerrungen, daß der Eindruck entstand, es hätte da einer in der Schiffswand ein großes Loch
hinterlassen, durch das man in das All hinausspringen konnte. Vor dem Bildschirm, um zwei Meter
zurückgesetzt, standen die Schaltpulte des Piloten und des Kopiloten. An den Wänden entlang zu
beiden Seiten gab es andere Pulte, das des Orters mit dem dunkelgrünen Reflexschirm, der fast
ebenso groß war wie der Hauptbildschirm, das des Funkers mit den Anschlüssen der verschiedenen
Sende- und Empfangsgeräte, das des Navigators mit dem mechanischen Kartenkatalog, das des Ersten
Offiziers mit einer Wand voll winziger Bildschirme, einer für jeden größeren Raum im
Schiff – und eine Reihe anderer Pulte mehr.
    Acht Offiziere taten ständig Dienst in diesem wichtigsten Raum der KOPENHAGEN, im Augenblick
jedoch hatte Torav Drohner die Besatzung verdoppeln lassen. Vor sechs Tagen war das Schiff
gestartet und hatte sich in vorsichtigen Linearetappen dem Gebiet genähert, in dem nach Kodys
Angaben das System der Sonne Pahl mit dem Planeten Apas zu finden sein sollte. Die KOPENHAGEN
hatte mehr als 71.000 Lichtjahre zurückgelegt. Der Navigator, der lange Zeit arbeitslos gewesen
war, weil die Karten des östlichen Teils der Galaxis in diesen Gegenden unvollständig waren,
hatte begonnen, die Anordnungen der Konstellationen mit den Angaben des Gefangenen zu vergleichen
und zu Toravs Erleichterung festgestellt, daß Kody eine ziemlich genaue Beschreibung dieses
Milchstraßensektors gegeben hatte. Der astronomische Offizier fertigte aus den Meßergebnissen
eine provisorische Sternkarte der Umgebung an, nach der der Navigator sich von da an richten
konnte.
    Torav Drohner mußte damit rechnen, daß es in dieser Gegend von Bluesschiffen wimmelte. Im
Grunde genommen gab es nichts zu fürchten. Er wußte, daß die Einheiten des Gegners der KOPENHAGEN
an Beschleunigungsvermögen unterlegen waren. Die KOPENHAGEN entkam jedem Feindschiff, ohne sich
auch nur Mühe zu geben. Aber

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