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Silberband 019 - Das Zweite Imperium

Titel: Silberband 019 - Das Zweite Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ein paar
automatische Rechengeräte. In keinem der Räume befand sich auch nur ein einziger Blue.
    Das Zimmer hinter der sechsten Tür war von dem, was Torav bisher gesehen hatte, erheblich
verschieden. Es sah nach einer Schaltzentrale aus. Gewölbte Tafeln mit Schaltern, Hebeln und
Meßinstrumenten bedeckten die Wände. Ein runder Tisch, dessen Platte wiederum mit kleinen
Schalttafeln bedeckt war, beherrschte den Raum von der Mitte aus. Es gab kein Fenster, dafür eine
Serie von Bildschirmen.
    »Das ist der Platz, den wir suchen«, entschied Torav.
    Sie schleppten den Gefangenen durch die Tür und sahen sich um. Aus Kodys Berichten war ihnen
die Regeltechnik bekannt. Das hier aber schien zu kompliziert und vielfältig, als daß sie sich
ohne Anleitung damit hätten abgeben wollen.
    Torav deutete auf Iül-Theer-Hij, der reglos auf dem Boden lag.
    »Bring ihn zu sich!« befahl er.
    Hauka versuchte sein Glück. Er tätschelte den Schüsselkopf, er klopfte sanft gegen die
Gehörlamellen, er massierte den Schlauchhals – und schließlich hatte er Erfolg. Der Blue
schlug die ovalen Katzenaugen auf und starrte in die Höhe.
    »Kannst du mich hören?« fragte Torav.
    Iül gab keine Antwort. Torav zog die Waffe und richtete sie gegen Iüls Kopf.
    »Ja, ich kann dich hören.«
    »Wo sind die beiden anderen Gefangenen?«
    »Im selben Gang, eine Tür vor der euren.«
    »Gut. Wo sind die Dinge, die du uns abgenommen hast?«
    »Im Raum nebenan.« Er machte eine schwache Handbewegung und deutete auf eine kleine Tür
zwischen zwei Schalttafeln. Torav nickte Hauka zu. Hauka öffnete die Tür und kehrte nach ein paar
Augenblicken mit einem Arm voll Kleidungsstücken, Waffengürteln und Instrumenten zurück.
    Ohne Widerstand zu leisten, beantwortete Iül jede Frage, die ihm gestellt wurde. Torav erfuhr
folgendes: Die Leitstelle war mit insgesamt vierzehn Mann besetzt. Davon waren zwei, Iül und ein
anderer, Geheimpolizisten, drei Wissenschaftler, die in unterirdischen Labors an der Entwicklung
eines neuen Leitsystems arbeiteten, zwei Raumschiffpiloten, die auf ihren Einsatz warteten, und
die übrigen sieben einfache Arbeiter. Bis auf die beiden gatasischen Geheimpolizisten waren die
anderen zwölf Blues Apasos. Keiner von ihnen war über die Gefangenen ausführlich informiert, so
daß sie gute Chancen hatten, die Flucht erfolgreich fortzusetzen.
    Die Leitstelle lag rund hundert Kilometer südöstlich der Stadt Puhit, und das flache Gelände,
das Torav hinter der Rundmauer vermutet hatte, war ein Start- und Landefeld für interstellare
Raumschiffe der Mittelstreckenklasse. Im Augenblick befand sich dort kein Schiff, und mit der
Ankunft des nächsten war nicht vor Ablauf von acht Zehnteltagen zu rechnen. Der elektronische
Datenspeicher befand sich ebenfalls im unterirdischen Teil der Anlage. Er enthielt Daten über
Raumschiffskurse von Apas nach allen möglichen Sekundärwelten des Blues-Imperiums und auch –
an dieser Stelle zögerte Iül zum erstenmal – nach der Primärwelt Gatas.
    Außer dieser Leitstelle gab es auf Apas noch elf weitere. Im Verband der Sekundärwelten kam
Apas besondere Bedeutung zu, deswegen besaß der Planet eine so hohe Zahl von Leitstellen und
ebenso viele Raumhäfen. Der Bildsprechverkehr zwischen den Leitstellen war normalerweise minimal.
Es gab nichts, worüber man sich zu unterhalten brauchte. Der Transfer eines Schiffes von einem
zum anderen Hafen ereignete sich höchstens einmal im Jahr.
    Die Situation war ideal, entschied Torav, fast zu ideal. Die Besatzung der Station war
schwach. Die Station konnte mit Leichtigkeit von einem fremden Eindringling genommen und tagelang
gehalten werden, ohne daß man außerhalb etwas davon merkte. Eine solche Lage ließ sich nur aus
der unbestrittenen Vorrangstellung erklären, in der die gatasischen Geheimpolizisten sich überall
auf den Sekundärwelten befanden. Sie besaßen die wirkungsvollsten Waffen, sie allein trugen
Überzüge aus Schutzmasse. Man haßte sie, aber sie brauchten keine Vorsicht walten zu lassen, weil
niemand es jemals wagen würde, sie anzugreifen. Außerdem kontrollierten sie den interstellaren
Verkehr, und den größten Teil des entstehenden Schadens würde der Planet selbst zu tragen haben,
dessen Bewohner es wagten, eine der Kursleitstellen zu vernichten.
    Für die terranische Einsatzgruppe war die Leitstelle das Ziel ihrer Wünsche. Wichtige
Gefangene konnten gemacht werden. Informationen über die

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