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Silberband 019 - Das Zweite Imperium

Titel: Silberband 019 - Das Zweite Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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unbeholfenen Glieder konnten kein Material formen. Ihr gesamtes
Wissen mußte auf Theorien aufgebaut werden; die Praxis konnten sie nur bei anderen Rassen
erproben und beobachten.
    Der Schreckwurm empfand das nicht als Nachteil, ebensowenig wie ein Mensch das Vorhandensein
von nur zwei Augen als Nachteil betrachtet hätte, obwohl ihm doch zwei weitere am Hinterkopf das
ständige Herumdrehen des Kopfes erspart hätten. Die Schreckwurmrasse hatte sich mit ihren
körperlichen Schwächen abgefunden.
    Da diese Wesen noch nie anders ausgesehen hatten, konnten in ihnen keine Komplexe
entstehen.
    Ich wünschte, ich wäre uralt und weise, dachte der Schreckwurm.
    Da er es nicht war, konnte er nur das tun, was ihm sein Gefühl eingab. Er mußte auf dem
schnellsten Weg herausfinden, wie groß die Intelligenz der vier Fremden war.
    Ächzend ließ Aldo Kopenziack das schwere Strahlenortungsgerät von der Schulter
gleiten. Sie hatten den Großteil der Spezialausrüstung an Land gebracht und am Ufer aufgestellt.
Der Schreckwurm beobachtete sie, ohne sie zu stören.
    »Das Riesenbaby sieht uns zu«, bemerkte Collignot. »Mich wundert nur, daß er keine Aversion
gegen diese netten Sächelchen hat, die wir vor seiner Schnauze aufbauen.«
    »Vielleicht wartet er höflicherweise, bis wir mit allem fertig sind«, meinte Kopenziack.
»Sicher ist es ihm angenehm, alles mit einem Schlag zu vernichten.«
    »Wahrscheinlich kann er sich nicht die geringste Vorstellung machen, was wir hier
anschleppen«, meinte Firgolt. Er zog den Wasserschutz von einer vollpositronischen Grabmaschine,
die man ihnen mitgegeben hatte. »Er ist sicher verwirrt und versucht mit seiner schwachen
Intelligenz herauszufinden, was um ihn herum geschieht.«
    Sie packten die Einzelteile einer kleinen Antigravflugscheibe aus. Warren und Kopenziack
begannen mit dem Zusammenbau.
    Collignot steckte eine seiner langen Zigarren in Brand.
    »Ich schlage vor, daß wir unsere gesamte Ausrüstung in eine Höhle bringen«, sagte er.
    »Das wird am besten sein«, stimmte Firgolt zu. Sein hageres Gesicht war verkniffen. Wenn er
jedoch Schmerzen hatte, dann redete er nicht darüber.
    Eine Weile arbeiteten sie schweigend, um ihre Ausrüstung einsatzbereit zu machen. Ab und zu
schauten sie forschend zum Hang hinauf, wo nach wie vor das Ungeheuer lag und zu ihnen
herunterblickte.
    Als sie fertig waren, sagte Firgolt: »Ich werde nochmals zum U-Boot gehen und den
Symboltransformer holen.«
    »Sie sollten sich etwas schonen«, brummte Kopenziack. »Sie sind verletzt. Lassen Sie einen von
uns zur MOONSHINE.«
    Firgolt lächelte. »Die schwerere Arbeit scheint mir der Transport unserer Ausrüstung zu den
Höhlen zu sein, die Warren entdeckt hat.«
    Nachdenklich zog Collignot an der Zigarre. Sicher war es kein Mißtrauen Firgolts, wenn er
vermeiden wollte, daß einer von ihnen den Symboltransformer bediente. Doch grundlos nahm der
Captain diese Strapaze nicht auf sich.
    Die Maßnahme des Captains hatte auf jeden Fall etwas mit dem Riesenbaby zu tun, sagte sich
Collignot. Er wurde aus seinen Überlegungen gerissen, als ihn Kopenziack gereizt fragte: »Werden
diese stinkenden Dinger eigentlich niemals alle?«
    Collignot streifte umständlich die Asche ab.
    »In diesem Jahrhundert nicht«, antwortete er gelassen.
    »Läßt Ihnen die Qualmerei noch Zeit zur Arbeit?« fragte Kopenziack spöttisch. »Oder sollen wir
auch noch Ihre Pakete mitnehmen?«
    Collignot betrachtete seine gepflegten Fingernägel.
    »Ich bitte Sie«, sagte er. »Ihr Angebot ist zwar freundlich gemeint, aber ich möchte
doch – aah!«
    Kopenziack hatte ihm kurzerhand das größte Paket auf die Schultern gehoben. Leutnant Claude
Collignot, der nach eigenen Angaben körperliche Arbeit verachtete, ging etwas in die Knie. Er
mußte mit beiden Händen zugreifen.
    Die Zigarre lässig im Mundwinkel haltend, schwankte er davon. Kopenziack grinste befriedigt
hinter ihm her.
    »Kommen Sie, Elmer«, sagte er zu Warren. »Nehmen wir den Rest und beeilen uns, damit wir ihn
noch einholen.«
    Warren schaute besorgt zu ihrem Beobachter hinauf.
    »Hoffentlich verhält er sich still«, sagte er.
    Firgolt wartete noch einen Augenblick, dann ging er ins Wasser zurück. Er klemmte
den Atemschlauch fest und schwamm aufs Meer hinaus. Es würde bald wieder dunkel werden, und er
wollte vor Einbruch der Nacht bei den anderen in der Höhle sein. Mit kräftigen Stößen schwamm
Firgolt weiter. Ohne den anderen etwas

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